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Winter hinterlässt Schlaglöcher auf Offenbachs Straßen

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Von: Martin Kuhn

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Schnee und Eis sind für die Verkehrsinfrastruktur jedes Jahr eine Herausforderung. Auch wenn’s keiner glauben mag: Die Wetter-Daten weisen allein seit Jahreswechsel für Offenbach 36 Frosttage aus. Tiefstwert: Minus 7 Grad am 9. Februar. Und wie jedes Jahr haben sich jetzt in etlichen Straßen wieder Löcher aufgetan.

Offenbach - Es ist eine Menge Füllstoff, den der Stadtservice zu Beginn jeden Jahres in die Schlaglöcher versenkt. In diesem Jahr wurden rund 55 Tonnen Asphalt im Auftrag der Abteilung Tiefbau aufgefüllt – rund 10 Tonnen mehr als im vorigen Winter. Grund: Gerade im Dezember gab es eine Woche Wechsel mit langem Frost und Tauphasen. Diese Kombination verursacht besonders viele Schlaglöcher: Sie entstehen durch Feuchtigkeit, die über feine Risse in den Asphalt eindringen. Bei Frost dehnt sich die Nässe aus und „sprengt“ Löcher in die Fahrbahnen.

Weitere Zahlen: Die Teams fuhren zehn Winterdienst-Einsätze. Dabei wurden von Streufahrzeugen und Solestreuern rund 250 Tonnen Salz auf die Hauptverkehrsstraßen gebracht. Zum Vergleich: Im vergangenen Winter gab es nur vier Einsätze, dabei wurden 80 Tonnen Salz gestreut, um Unfälle auf den Hauptverkehrsstraßen und Verkehrsachsen, die von Bussen, Autos, Fahrrädern sowie Fußgängern genutzt werden, zu vermeiden.

Nach dem Winter 2022/23 hat der Stadtservice noch einen Vorrat von nahezu 1300 Tonnen Salz; 300 davon werden auf dem Offenbacher Betriebshof gelagert, der größte Teil, gut 1000 Tonnen, liegt im interkommunal genutzten Salzlager in Wiesbaden. Um die Haltbarkeit muss man sich nicht sorgen: Streusalz ist lediglich vor Nässe zu schützen.

Das Vorgehen ist fein abgestimmt: In diesem Jahr haben die Straßenarbeiter bei der Reparatur stets Zeitfenster ausgenutzt, in denen es nicht geregnet hat und die Temperaturen ein paar Grad über dem Gefrierpunkt lagen – sonst hätte das neue Material (Heißasphalt) nicht gehalten. Es sind vor allem die Hauptverkehrsstraßen, auf denen die größten Schäden in der Fahrbahndecke beseitigt wurden – das gilt für Mühlheimer Straße, Mainstraße, Untere Grenzstraße, Seligenstädter Straße und den Goethering.

In der Folge stehen für die Tiefbauer bereits die regulären Straßensanierungen an. Wichtige Botschaft dabei: Für die Sanierung von Asphaltdecken, Rad- und Gehwegen steht dem Stadtservice in diesem Jahr ein Sonderbudget von 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. Abschnitte der Ludwigstraße (150 000 Euro) der Bettinastraße (350 000 Euro) stehen an erster Stelle. Ganz aktuell nehmen sich die Arbeiter die Bettinastraße zwischen Kaiser- und Ludwigstraße vor. Die Arbeiten verlaufen in drei Bauabschnitten bis voraussichtlich Dienstag, 25. April.

Dafür bleibt die Straße jeweils voll gesperrt. Fußgänger können lediglich auf einer Seite die Baustelle passieren. Mit dem Auto sollte die Baustelle weiträumig umfahren werden. Die OVB-Busse werden über den Nordring umgeleitet. Anwohner können außerhalb der Arbeitszeiten jederzeit zu den Parkplätzen auf ihren Liegenschaften fahren. „Während der Arbeiten werden sie gebeten, sich mit dem Vorarbeiter abzusprechen, damit der frische Asphalt nicht beschädigt wird“, heißt es.

Die Arbeit geht den Arbeitern nicht aus: In den nächsten Wochen folgen Jacques-Offenbach-Straße, Brunnenweg und Heusenstammer Weg. Die rein subjektive Einschätzung, welche Offenbacher Straße ebenfalls mal eine neue Deckschicht verkraften könnte, dürfte von der Liste etwas abweichen...

Weitere Schäden an Fahrbahnen, die über den städtischen Mängelmelder gemeldet werden, arbeitet die Abteilung Tiefbau nach Priorität ab. Die Internet-Adresse lautet: www.offenbach.de/mängelmelder

Von Martin Kuhn

Schlagloch auf der Straße
Noch Schlagloch oder schon Straßenkrater (hier in der Liebigstraße)? Die Einschätzung von Laien und Fachleuten weicht meist voneinander ab – auch was die Ausbesserung angeht. Die Grafik zeigt, wie der Frost den Belägen zusetzt.  © Kuhn

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