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Aufwertung der Offenbacher Innenstadt: Pläne werden konkreter

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Von: Frank Sommer

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Bringen Konzepte für die Innenstadt auf den Tisch: Anna-Maria Rose von der Agentur Mitte und Oberbürgermeister Felix Schwenke an den Tischen des Projektes UND.
Bringen Konzepte für die Innenstadt auf den Tisch: Anna-Maria Rose von der Agentur Mitte und Oberbürgermeister Felix Schwenke an den Tischen des Projektes UND. © Sommer

Für das Zukunftskonzept Innenstadt in Offenbach ist viel geplant – und wenig passiert. Jetzt sollen wichtige Weichenstellungen erfolgen, um die City zu beleben.

Offenbach – Anfang 2019 begannen die Planungen für das Zukunftskonzept Innenstadt, um die Offenbacher City neu zu beleben. Seitdem wurden zwar immer wieder verschiedene Aspekte des Konzepts vorgestellt, doch eine groß angelegte Umsetzung lässt noch auf sich warten. Allerdings werde hinter den Kulissen fleißig daran gearbeitet, dass bald mehr Projekte verwirklicht werden könnten, betont Oberbürgermeister Felix Schwenke. Noch in diesem Jahr sollen wichtige Weichenstellungen für die Innenstadt-Belebung erfolgen.

Mit Anna-Maria Rose von der Agentur Mitte gibt es seit rund einem halben Jahr eine Ansprechpartnerin und Koordinatorin für das große Ziel, die Innenstadt zukunftsfähig zu machen. Zwei Projekte indes haben sich aus Sicht des Oberbürgermeisters schon bewährt und sollen ausgeweitet werden. Einerseits die Zwischennutzung von Leerstand, andererseits die Wetterwerkstatt, die sich vom Geheimtipp zum Publikumsmagneten gemausert hat.

Momentan konzentriert sich die Zwischennutzung von Leerstand auf das Gebäude der ehemaligen BB-Bank am Stadthof, doch das wird sich bald ändern: Nach Beendigung des Projektes UND wird erst einmal der seit Auszug des Polizeiladens leer stehende Rathauspavillon bespielt. Bereits ab dieser Woche soll durch eine künstlerische Beklebung das Äußere des Pavillons etwas aufgehübscht werden. Ab August wird der Pavillon dann bespielt: Ein Künstler wird für drei Monate gemeinsam mit der Wetterwerkstatt Aktionen anbieten. Auch für die darauffolgenden Monate gibt es bereits Planungen für eine weitere Zwischennutzung.

Zukunftskonzept für die Innenstadt von Offenbach: Vieles ist noch unklar

Das Projekt UND in Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung (HfG) sei schon jetzt ein großer Erfolg, sagt Rose: „Es bringt ein anderes, ein studentisches Publikum in die Innenstadt.“

Eine dauerhafte neue Nutzung des sanierungsbedürftigen Pavillons werde derzeit geprüft, sagt Rose. Zwei konkurrierende Konzepte gibt es dabei, ein gastronomisches und ein sozio-kulturelles. Welches am Ende die Nase vorn hat, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter auch der Statik des Gebäudes. Wie berichtet, soll dort das Projekt Dachsteiger des Zukunftskonzeptes verwirklicht werden, indem das Dach begehbar werden soll. Ob das aber überhaupt möglich ist, muss noch eine Prüfung der Statik aufzeigen.

Vom Tisch sind aber die Überlegungen, einen Aufzug zur barrierefreien Erreichbarkeit des Daches zu installieren: Dieser wäre schlicht zu teuer für die klamme Stadtkasse. „Wenn für den Rathauspavillon eine dauerhafte Lösung gefunden wurde, wird das Zwischennutzungskonzept in einen anderen Leerstand weiterziehen und diesen bespielen“, erklärt Schwenke.

Zukunftskonzept Innenstadt: Wetterwerkstatt in Offenbach sucht neues Zuhause

Eine andere Zwischennutzung, die Wetterwerkstatt im Rathaus-Center, hat sich indessen bewährt. „Die Leute kommen inzwischen mit Bussen hierher, um die Wetter- und Klimawerkstatt zu erleben“, sagt Schwenke. Ziel sei es nun, die Werkstatt zu verstetigen. In den anstehenden Haushaltsberatungen werde es auch darum gehen, eine Finanzierung für eine dauerhafte Lösung zu finden. Ob die Werkstatt weiter im Rathaus-Center bleibt, ist ob der Miete fraglich. Wahrscheinlich sei ein anderer Ort der Innenstadt. „Wir hoffen, dass wir die Werkstatt ohne zwischenzeitliche Schließung dann fortführen können“, sagt Schwenke.

Feste zur Belebung der Innenstadt

Noch bis 17. Juni bieten Wirtschaftsförderung, Hochschule für Gestaltung und der Verein Vair das UND-Festival am Stadthof bei der ehemaligen BB-Bank mit verschiedenen Aktionen an. Von 1. Juni bis 30. September wird das Musikhaus André vor seinem Ladengeschäft, vor dem Kaufhaus M. Schneider und im Einkaufscenter Komm Klaviere unter dem Motto „Spiel mich!“ aufstellen. Für den 2. Juli wird an verschiedenen Stellen der Innenstadt das Straßentheaterfestival in Offenbach gefeiert. Für mindestens vier Wochen wird ab Anfang Juli der Aliceplatz zu einem Beachclub umgestaltet – Bürger und Leser der Offenbach-Post hatten sich im vergangenen Jahr bei einer Abstimmung bezüglich der Innenstadt-Feste für diese Attraktion entschieden. Auf rund 350 Quadratmetern Fläche sollen 100 Sitzmöglichkeiten durch Liegestühle entstehen, die lokale Gastronomie wird das für die Bewirtung sorgen, dazu ist Livemusik an verschiedenen Tagen geplant. Im Büsing-Park soll im August wieder das Lichterfest gefeiert werden, die zweite Offenbacher Bierbörse soll vom 1. bis 4. September Besucher in die Innenstadt locken. Vom 21. November bis 29. Dezember ist schließlich der Weihnachtsmarkt angesetzt. Alle Feste sind vorbehaltlich der Corona-Lage geplant.

Offenbach: Innenstadt soll mit lokalen Partnern belebt werden

Ob UND in Verbindung mit der HfG oder die Wetterwerkstatt mit dem hiesigen Wetterdienst, Schwenke setzt für die Innenstadt-Belebung auf Kooperationen mit lokalen Partnern. Auch die Lederwarenmesse, die bisher ausschließlich das Messegelände tangierte, in der Innenstadt sichtbar zu machen, wäre laut OB ein Baustein zur Aufwertung Offenbachs.

Das im vergangenen Jahr begonnene Projekt Windpark Hugenotte soll fortgesetzt werden, am Hugenottenplatz sollen weitere Möbel für den Platz entstehen und die Aufenthaltsqualität erhöhen. „Das Projekt zieht zwar keine Massen an, aber es ist ein kleiner Baustein unter vielen für die Innenstadt“, sagt Schwenke.

Ein wesentlich größerer Baustein ist der Umzug der Stadtbibliothek in die Innenstadt von Offenbach: Bis Ende des Jahres soll beschlossen werden, wann und wohin die Bücherei zieht. Noch vor der Sommerpause der Stadtverordneten sollen die bisherigen sechs möglichen Standorte, darunter das Einkaufscenter Komm, auf drei reduziert werden. In der Haushaltsberatung sollen der Umzug finanziell verankert und die Nachnutzung der nach Verlagerung leer stehenden Gebäude im Kulturkarree beschlossen werden. (Frank Sommer)

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