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Vorläufiges Endergebnis: Olaf Scholz und SPD düpieren Union

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Von: Daniel Dillmann

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Sieger bei der Bundestagswahl 2021 aus: Olaf Scholz und die SPD.
Sieger bei der Bundestagswahl 2021 aus: Olaf Scholz und die SPD. © Martin Meissner/dpa

Die Sozialdemokraten sind die Sieger der Bundestagswahl 2021. Olaf Scholz darf sich auf Partnersuche für eine Regierungskoalition begeben.

Berlin – Ein Ergebnis, das noch vor einem Jahr wohl niemand für möglich gehalten hätte: Die SPD* geht als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl 2021* hervor und darf sich selbst als Siegerin fühlen. Mit einem vorläufigen Endergebnis von 25,7 Prozent stellen die Sozialdemokraten im künftigen Bundestag die größte Fraktion.

Traditionell geht der Auftrag einer Regierungsbildung damit an die Sozialdemokraten und ihren Spitzenkandidaten Olaf Scholz*. Die Koalitionsbildung dürfte für den bisherigen Finanzminister komplex werden. Ein rot-grün-rotes Bündnis mit den Grünen* und der Linken* hätte nach derzeitigem Stand keine Mehrheit. Dagegen dürfte es für eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und der FDP* reichen. Auch eine Fortsetzung der großen Koalition mit der Union wäre rechnerisch möglich.

Bundestagswahl 2021: Olaf Scholz und die SPD haben nach Sieg die Wahl

Damit wären wir auch schon beim eindeutigen Verlierer der Bundestagswahl: CDU*/CSU* müssen 2021 deutliche Stimmverluste in Kauf nehmen und sind zum ersten Mal seit 16 Jahren nicht mehr stärkste Kraft im Deutschen Bundestag*. Eine herbe Niederlage für die Union, welche für sie den Gang in die Opposition bedeuten könnte. Spitzenkandidat Armin Laschet* verpasste es, die Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen. Er tritt damit auch nicht in die großen Fußstapfen, die Angela Merkel* nach 16 Jahren Kanzlerschaft hinterlassen hat. Aus dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen und Parteivorsitzenden der CDU wird aller Voraussicht nach nicht der neunte Bundeskanzler Deutschlands*.

Der könnte dagegen schon bald Olaf Scholz heißen. Der 63 Jahre alte Politiker erlebt mit dem Sieg bei der Bundestagswahl 2021 den vorläufigen Höhepunkt einer langen Karriere, in der er unter anderem Generalsekretär der SPD, Bürgermeister Hamburgs und Finanzminister der Bundesrepublik war. Nun also feiert Scholz einen Triumph, den ihm bei seiner Nominierung durch die SPD im August 2020 selbst Verbündete kaum zugetraut hatten.

Bundestagswahl 2021: Olaf Scholz wird vierter SPD-Kanzler in der Geschichte Deutschlands

Ein Wermutstropfen steckt trotz allem im Sieg der SPD. Die 25,7 Prozent sind zwar ein deutlicher Zugewinn im Vergleich zu den 20,5 Prozent bei der Bundestagswahl 2017*. Es ist aber auch das drittschlechteste Ergebnis, das die Sozialdemokraten seit 1949 erzielt haben. Nur 2017 und 2009 schnitt die SPD noch schlechter ab. Die 24,1 Prozent für die CDU/CSU - das schlechteste Ergebnis der Union bei einer Bundestagswahl seit 1949 - beweisen, dass die Zeit der großen Volksparteien in Deutschland vorerst zu Ende ist.

Die Ergebnisse der SPD und CDU/CSU bei Bundestagswahlen im Überblick

JahrSPDCDU/CSU
201720,532,9
201325,741,5
200923,033,8
200534,235,2
200238,538,5
199840,935,2
199436,441,5
199033,543,8
198737,044,3
198338,248,8
198042,944,5
197642,648,6
197245,844,9
196942,746,1
196539,347,6
196136,245,3
195731,850,2
195328,845,2
194929,231,0

Doch weder Olaf Scholz noch die SPD dürften in den kommenden Tagen und Wochen großes Interesse am Blick zurück haben. Für sie bedeutet der Sieg bei der Bundestagswahl 2021 die Chance auf mindestens vier Jahre Regierungsarbeit. Wenn es dazu kommt, dann wohl mit Scholz als Herr im Haus des Kanzleramts. Die letzten 16 Jahre verbrachte die SPD entweder in der Opposition (2009-2013) oder als Juniorpartnerin der CDU/CSU (2005-2009, 2013-2021). Scholz schickt sich nun aber an, nach Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder der vierte SPD-Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zu werden. (Daniel Dillmann) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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