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Corona-Prognose vom Pfizer-Chef: Neue Virus-Variante könnte Impffortschritte vernichten

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Von: Sarah Neumeyer

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Der Chef des US-Unternehmens Pfizer warnt davor, dass eine impfresitente Corona-Variante entstehen wird.
Der Chef des US-Unternehmens Pfizer warnt davor, dass eine impfresitente Corona-Variante entstehen wird. © Chris Kleponis/Imago

Werden die Impffortschritte gegen Corona schon bald zunichtegemacht? Der Chef des US-Unternehmens Pfizer warnt.

Kassel – Die Corona-Zahlen steigen seit Wochen. Doch obwohl sich Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) in der vierten Welle befindet, sind die Hoffnungen groß, dass der Herbst und Winter weitestgehend „normal“ verlaufen werden. Denn viele Menschen in Deutschland sind mittlerweile gegen Corona* geimpft und die Hospitalisierungsrate bleibt trotz steigender Inzidenz bislang weiter gering. Laut einem Experten, bedeutet das jedoch nicht, dass die Pandemie langfristig unter Kontrolle ist.

Das Coronavirus ist bereits mehrfach mutiert. Noch sind die bereits zugelassenen Impfungen gegen die neuen Corona-Varianten wirksam, aber das könnte sich schnell ändern. „Jedes Mal, wenn eine neue Variante in der Welt auftaucht, bekommen unsere Wissenschaftler sie in die Finger. Sie erforschen, ob diese Variante dem Schutz unseres Impfstoffs entgehen kann“, sagt der Chef des Pharmaunternehmens Pfizer, Albert Bourla, dem US-Sender Fox News. Pfizer hat gemeinsam mit dem Marburger Unternehmen Biontech den mRNA-Impfstoff Comirnaty entwickelt.

Düstere Prognose: Eine impfresistente Corona-Variante könnte „wahrscheinlich“ auftauchen

Pfizer-Chef Bourla rechnet damit, dass früher oder später eine Corona-Variante entstehen wird, vor der die bisherigen Impfungen nicht mehr schützen. „Wir haben noch keine identifiziert, aber wir glauben, dass es wahrscheinlich ist, dass eines Tages eine dieser Varianten auftauchen wird“, so die düstere Prognose von Pfizer-Chef Bourla. Sollte dies passieren, sei das Unternehmen vorbereitet. Innerhalb von 95 Tagen nachdem eine besorgniserregende Corona-Virusvariante identifiziert werde, könne man einen variantenspezifischen Impfstoff entwickeln.

UnternehmenPfizer
CEOAlbert Bourla (seit 01.01.2019)
HauptsitzNew York, USA
Umsatz41,9 Milliarden US-Dollar (2020)

Wenn eine solche Corona-Variante entsteht, könnte das den bisherigen Impffortschritt zunichtemachen. Ein neu entwickelter Impfstoff würde dem zwar entgegenwirken, doch zunächst müsste dieser in ausreichender Menge hergestellt werden. Außerdem müsste mit den Corona-Impfungen von vorne begonnen werden.

Video: Neue Corona-Variante AY.3 breitet sich aus – Das ist bisher über die Vartiante bekannt

Corona-Lage in Deutschland – Fast 60 Prozent vollständig geimpft

„Eine Situation, in der die Bevölkerung nur teilweise geimpft ist, birgt leider eine spezielle Gefahr, weil sich das Virus in der ungeimpften Gruppe vermehrt, wobei es zufällig immer wieder zu geringfügigen Änderungen des Virus kommt“, sagt Prof. Mirko Trilling, Virologe am Universitätsklinikum Essen, gegenüber dem MDR. Wenn wir uns möglichst vollständig und zügig impfen und zweitimpfen ließen, werde die Gefahr deutlich geringer, so der Virologe. In Deutschland wurden insgesamt 100,9 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht, mit mehr als 38 Millionen Impfdose ist der Impfstoff von Biontech/Pfizer der am häufigsten verabreichte Impfstoff. 64,8 Prozent der Bevölkerung haben eine erste Corona-Impfung erhalten. 59,9  Prozent gelten als vollständig geimpft.

Obwohl die Impfstoffe gut gegen die bisherigen besorgniserregenden Virusvariante wirken, warnt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach angesichts der Abkehr vom Corona-Inzidenzwert als ausschlaggebendem Indikator, vor einem „zynischen Experiment“. (sne) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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