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Ukraine-Krieg: Polen liefert der Ukraine keine Mig-29-Kampfjets deutscher Herkunft

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Von: Moritz Serif, Christian Stör

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In Bachmut halten die schweren Kämpfe weiter an. Russische Verluste sind angeblich sehr hoch. Polen liefert keine deutschen Kampfjets. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 31. März, 07.10 Uhr: Polen liefert der Ukraine vorerst keine Kampfjets deutscher Herkunft. Die Jets, die das Land der Ukraine zur Verfügung stellt, stammen nicht aus Beständen der ehemaligen DDR. Zur Folge hat dies, dass Deutschland der Lieferung nicht explizit zustimmen muss. Der Sicherheitsberater des polnischen Präsidenten Andrzej Duda, Jacek Siewiera, erklärte mit Blick auf die geplante Lieferung der vier Mig-29 sowjetischer Bauart: „Das sind keine deutschen Flugzeuge.“

Ein Kampfjet vom Typ MiG-29 wird auf dem ukrainischen Flugplatz in Wassylkiw eingewiesen (Archivbild).
Ein Kampfjet vom Typ MiG-29 wird auf dem ukrainischen Flugplatz in Wassylkiw eingewiesen (Archivbild). © Roman Pilipey/dpa

Im Jahr 2022 hatte Deutschland 23 Kampfjets dieses Typs an Polen verkauft. Hätte es sich um einen dieser Flugzeuge gehandelt, hätte Deutschland zustimmen müssen – dies ist in den Verkaufsverträgen für Rüstungsgüter aus Deutschland meist so festgelegt. Zu den Kampfjets aus Deutschland sagte Siewiera laut Tagesschau, diese würden „zunächst im Dienste der polnischen Streitkräfte bleiben.“

Ukraine aktuell: „Schlachtfest für die Russen“ – Kämpfe in Bachmut fordern ihren Tribut

Update vom 30. März, 21.55 Uhr: Die ukrainische Armee hat weitere russische Erfolge in der umkämpften Stadt Bachmut bestätigt. „Bachmut wird zu einem Drittel von der Ukraine kontrolliert, wie internationale Beobachter festgestellt haben“, bestätigte Präsidentenberater Sergej Leschtschenko über den Telegram-Kanal des ukrainischen Präsidialamts. Die Stadt sei entgegen russischer Berichte jedoch nicht umzingelt. Seit dem Vorrücken der Wagner-Söldner in die Stadt, hatte das ukrainische Militär angegeben, die westliche Hälfte von Bachmut zu kontrollieren.

Update vom 30. März, 19.01 Uhr: Bachmut bleibt weiter schwer umkämpft. „Unsere Verteidiger halten die Stadt jedoch tapfer und wehren zahlreiche feindliche Angriffe ab“, teilte der ukrainische Generalstab nun auf Facebook mit. „Insgesamt wurden 47 Angriffe des Feindes abgewehrt“, hieß es im Lagebericht von diesem Donnerstag (30. März) weiter. „Im Brennpunkt“ hätten neben Bachmut auch Kupjansk, Limansk, Awdijiwka und Marjinsk gestanden.

Ukraine aktuell: Litauen verschärft Strafen für Verstöße gegen Russland-Sanktionen

Update vom 30. März, 17.06 Uhr: Litauen hat härtere Strafen für Unternehmen beschlossen, die gegen nationale oder internationale Sanktionen gegen Russland und Belarus verstoßen. Das Parlament in Vilnius stimmte am Donnerstag für eine Verschärfung der bisher geltenden Regelungen in dem baltischen EU- und Nato-Land. Demnach können Verstöße gegen die Sanktionen künftig mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro oder bis zu fünf Prozent des Jahresumsatzes sowie der Beschlagnahmung von Gütern oder Geld im Zusammenhang mit den Verstößen geahndet werden. Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus.

Ukraine aktuell: Neue Details zu Rekrutierungen

Update vom 30. März, 15.52 Uhr: Eine geplante Rekrutierungskampagne in Russland von Freiwilligen für den Krieg gegen die Ukraine ist nach britischer Einschätzung nur ein Deckmantel für neue Zwangseinziehungen. „Es besteht die realistische Möglichkeit, dass diese Unterscheidung in der Praxis verwischt und dass regionale Behörden versuchen werden, die ihnen zugewiesenen Einstellungsziele zu erreichen, indem sie Männer zum Beitritt zwingen“, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Russischen Medien zufolge sollen 400.000 Freiwillige angeworben werden.

Ukraine aktuell: Russischer Geheimdienst schlägt zu

Update vom 30. März, 13.25 Uhr: Der russische Geheimdienst FSB hat in Jekaterinburg einen Korrespondenten der US-Zeitung Wall Street Journal festgenommen. Evan Gershkovich werde der „Spionage im Interesse der amerikanischen Regierung“ verdächtigt, teilte der FSB laut Staatsagentur Tass mit. Gegen ihn sei ein Strafverfahren eingeleitet worden. Die Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa, verteidigte die Festnahme: „Leider ist dies nicht der erste Fall, wo der Status eines ausländischen Korrespondenten, das Journalistenvisum und die Akkreditierung von Ausländern in unserem Land zur Verschleierung einer Tätigkeit genutzt werden, die kein Journalismus ist“, behauptete sie auf Telegram.

Update vom 30. März, 12.15 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat mit einem Video an den russischen Abzug aus dem Gebiet Kiew vor einem Jahr erinnert. „Ereignisse, die man sich im 21. Jahrhundert nicht vorstellen konnte, wurden in den Vororten von Kiew, Butscha und Irpin zur Realität“, schrieb der ukrainische Präsident auf Telegram. Für viele Menschen im Gebiet Kiew sei das vergangene Jahr zum schrecklichsten ihres Lebens geworden. Die aus dem Norden eindringenden russischen Truppen hätten „Tod und Zerstörung“ gebracht. „Doch die Befreiung des Gebietes Kiew wurde zu einem Symbol dessen, dass die Ukraine in diesem Krieg gewinnen kann“, so der Staatschef. In dem rückblickenden Video wurde die Zahl der zivilen Opfer um Kiew mit 1.137 und allein in Butscha mit 461 angegeben.

Ukraine aktuell: Bachmut wird angeblich zum „Schlachtfeld für Russen“

Update vom 30. März, 10.45 Uhr: Die Kämpfe in Bachmut halten weiterhin an. „Die Ukrainer führen eine sehr effektive Raumverteidigung durch, die den Russen nachweislich sehr teuer zu stehen kommt“, sagte der hochrangigste Offizier der amerikanischen Streitkräfte, US-Generalstabschef Mark Milley, laut CNN vor US-Gesetzgebern. „Sie erleiden eine enorme Anzahl von Verlusten in der Bachmut-Region“, so Milley, der die Kämpfe ein „Schlachtfest für die Russen“ nannte.

Ein ukrainischer Soldat sitzt am 24. März 2023 auf einem Flugabwehrgeschütz in der Nähe von Bachmut.
Die ukrainischen Soldaten fügen den russischen Streitkräften in und um Bachmut offenbar hohe Verluste zu. © ARIS MESSINIS/afp

Seinen Angaben zufolge kämpfen in Bachmut rund 6000 Wagner-Söldner. Außer diesen Söldnern, die im Kampfeinsatz stünden, gebe es auch gut 20.000 bis 30.000 Wagner-Rekruten, „von denen viele aus Gefängnissen kommen“. Die ukrainische Militärführung hatte am Mittwoch einen russischen Teilerfolg bei den Kämpfen um Bachmut eingeräumt.

Ukraine aktuell: Russland bereitet Rekrutierung von 400.000 Soldaten vor

Update vom 30. März, 9.25 Uhr: Eine geplante Rekrutierungskampagne in Russland von Freiwilligen für den Ukraine-Krieg ist nach britischer Einschätzung nur ein Deckmantel für neue Zwangseinziehungen. „Es besteht die realistische Möglichkeit, dass diese Unterscheidung in der Praxis verwischt und dass regionale Behörden versuchen werden, die ihnen zugewiesenen Einstellungsziele zu erreichen, indem sie Männer zum Beitritt zwingen“, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Russischen Medien zufolge sollen 400.000 Freiwillige angeworben werden.

Das angebliche „Freiwilligenmodell“ solle Unzufriedenheit im Land möglichst minimieren, so das britische Ministerium. „Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Kampagne 400.000 echte Freiwillige anzieht.“ Notwendig sei zudem nicht nur frisches Personal. „Russland benötigt mehr Munition und Rüstungsgüter, als es derzeit zur Verfügung hat“, hieß es weiter.

Ukraine aktuell: Kiew kündigt Zeitplan für Frühjahrsoffensive an

Update vom 30. März, 7.55 Uhr: Die erwartete Frühjahrsoffensive der ukrainischen Armee wirft ihre Schatten voraus. Sie werde wahrscheinlich im April oder Mail beginnen, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow in einem Interview mit dem estnischen Sender ERR. Die deutschen Leopard-Panzer, die bereits in der Ukraine eingetroffen sind, werden Teil der „Gegenoffensive auf Beschluss unseres Generalstabs“ sein, so Resnikow: „Ich bin sicher, dass wir die Befreiung der vorübergehend besetzten Gebiete fortsetzen werden, wie es in Kiew, Tschernihiw, Sumy, Charkiw und Cherson (Oblasts) geschehen ist. Das alles wird weitergehen.“ Vieles hänge aber auch von den Wetterbedingungen ab, so der Minister.

Ukraine aktuell: Kiew benötigt „dringend“ moderne Kampfjets

Erstmeldung vom 30. März: Kiew - Die Luftstreitkräfte der Ukraine benötigen nach den Worten ihres Sprechers Juri Ihnat „dringend“ moderne Kampfflugzeuge. „Uns helfen weder die polnischen noch tschechischen Migs, ebenso wie Mirages oder Tornados“, sagte Ihnat im ukrainischen Fernsehen. Die von den Nachbarn erhaltenen Migs seien zwar eine willkommene und notwendige Verstärkung, doch benötige die Ukraine vielmehr Mehrzweckkampfflugzeuge der vierten Generation, wie etwa die US-amerikanische F-16. Da die Ausbildung von Piloten und Bodenpersonal an diesen Maschinen „kein einfacher Prozess“ sei, wäre eine Entscheidung „möglichst gestern“ nötig.

Spanien will der Ukraine unterdessen zehn Leopard-Panzer des älteren Typs 2A4 liefern, schließt aber die Entsendung von Kampfjets aus. Die Lieferung der ersten sechs Panzer werde in zwei Wochen erfolgen, erklärte Verteidigungsministerin Margarita Robles.

Ukraine aktuell: Russische Verluste angeblich bis zehnmal höher als ukrainische

Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hat erstmals konkretere Einblicke in die Verluste der Streitkräfte gegeben. Demnach sind die Zahlen der Toten auf russischer Seite deutlich höher als auf der ukrainischen. „Es gibt Tage im Osten, an denen das Verhältnis der Verluste (Todesopfer) bei 1 zu 10 liegt“, teilte sie auf Telegram mit. „Das ist natürlich nicht jeden Tag der Fall, und das durchschnittliche Verhältnis ist niedriger, aber immerhin.“

Das ukrainische Militär hat bisher keine Angaben zu den eigenen Verlusten seit Kriegsbeginn vor über einem Jahr gemacht. Dagegen wird eine tägliche Statistik mit den angeblichen Verlusten des russischen Militärs veröffentlicht. Demnach haben die russischen Streitkräfte bisher über 172.000 Tote zu beklagen. Das russische Militär macht seinerseits auch keine Angaben zu den eigenen Verlusten. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace schätzte die russischen Verluste an Toten und Verwundeten am Mittwoch auf rund 220.000, wie Sky News berichtete.

Ukraine aktuell: Kiew kündigt russischem Militär „Drohnenschwarm Mathias Rust“ an

Nach den wiederholten russischen Angriffen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen auf ukrainische Städte will das ukrainische Militär mit gleicher Münze zurückzahlen. Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Olexij Danilow, kündigte Gegenschläge mit eigenen Drohnen an, die nach seinen Worten in einem „Ukrainischen Schwarm Mathias Rust“ - in Erinnerung an den deutschen Kreml-Flieger - zusammengefasst seien. Dazu gebe es bereits „mehrere tausend Drohnen mit einer Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern“, behauptete Danilow auf Twitter. (cs/dpa)

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