E-Autos schneller aufladen

Der Ausbau der Ladestruktur für Elektroautos geht weiter. Drei neue Stromtankstellen in Babenhausen und Münster sind jetzt in Betrieb gegangen. Fünf Jahre nach dem Aufbau der ersten E-Auto-Ladesäule in Babenhausen gibt es dort nun auch eine Schnellladestation.
Babenhausen/Münster - An der Schnellladestation auf dem Grünewald-Parkplatz gegenüber der evangelischen Stadtkirche können Autos mit bis zu 150 Kilowatt (kW) ihre Batterien aufladen. Das bedeutet je nach Modell bis zu 300 Kilometer Reichweite in weniger als einer halben Stunde. Falls zwei Autos gleichzeitig angeschlossen sind, teilt sich die maximale Leistung auf.
Jedes Auto darf höchstens eine Stunde dort stehen, damit die Ladesäule nicht unnötig blockiert wird.
Alle öffentlichen Stromtankstellen in Babenhausen werden vom Energieversorger Entega (Darmstadt) betrieben, wie man im Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur nachlesen kann. Die Stadt Babenhausen stellt den Platz zur Verfügung, der Energieversorger baut und betreibt die Anlagen.
Der Ausbau folgt der steigenden Nachfrage. Innerhalb von fünf Jahren hat die Entega 228 Ladesäulen in Südhessen aufgebaut, wie die Stadtverwaltung Babenhausen berichtet. Die erste Tranche (111 Ladesäulen) wurde vom Land Hessen finanziell gefördert, für den zweiten Block (109 Normal- und acht Schnellladesäulen) gab es Zuschüsse des Bundesverkehrsministeriums.
Babenhausen war von Anfang an dabei. Die Ladestation „An der Stadtmauer“ wurde im November 2017 errichtet, ist jetzt also fast fünf Jahre alt. Diese Station gehört zu den „Top 20“ der Entega-Ladesäulen in der Region, wie ein Sprecher des Unternehmens im Januar gegenüber unserer Zeitung sagte. Die Auslastung bezifferte er damals mit 30 Prozent.
Aktuelle Zahlen waren gestern von der Entega-Pressestelle nicht zu erhalten – ebenso wenig wie eine Aussage darüber, nach welchen Kriterien der Versorger die Ladeinfrastruktur ausbaut.
Auch in Münster geht der Ausbau weiter. Die Gemeindeverwaltung stellt zwei neue Ladestationen für Elektroautos vor: am Weidenweg direkt beim Bürgerpark und in der Nähe des Altheimer Friedhofs (Kirchstraße 45). An jeder Ladesäule können zwei Autos gleichzeitig Strom tanken. Die beiden Ladeplätze in Altheim waren gestern allerdings noch mit rot-weißen Warnkegeln abgesperrt.
Damit verfügt Münster über sieben Stromtankstellen mit einer Leistung von jeweils 2 x 22 kW. Ein Elektroauto ist dort in vier bis sechs Stunden voll aufgeladen, je nach Modell und Batteriegröße. Wenn’s schneller gehen soll, kann man nach Dieburg fahren. An der Shell-Tankstelle an der Frankfurter Straße betreibt die EnBW (Karlsruhe) eine Schnellladestation mit 2 x 300 kW.
In Eppertshausen gibt es zurzeit fünf öffentliche Ladesäulen (laut Bundesnetzagentur). Die Erste wurde im Mai 2017 errichtet – also ein halbes Jahr früher als in Babenhausen.
Der Preis des Autostroms unterscheidet sich je nach Anbieter. Mit der Entega-Ladekarte kostet eine Kilowattstunde 43 Cent an der Normalladesäule und 48 Cent an der Schnellladesäule – aber nur an den eigenen Standorten. Man kann mit dieser Ladekarte zwar auch anderswo tanken, muss sich aber zuvor selbst über den Preis vor Ort informieren. Andere Anbieter machen es ihren Kunden einfacher. So bietet die EnBW überall einheitliche Preise: 45 ct/kWh für Wechselstrom und 55 ct/kWh für Gleichstrom – auch beim 300-kW-Schnelllader in Dieburg. (Ekkehard Wolf)
