Ziegelhüttenstraße in Babenhausen wird für fast 5 Millionen Euro saniert

Die Ziegelhüttenstraße in Babenhausen steht ganz oben auf der Sanierungs-Prioritätenliste. Wenn die Stadtverordneten in der kommenden Sitzung den entsprechenden Beschluss fassen, könnte es im Frühjahr 2021 losgehen. Um einen Straßenengpass zu beseitigen, möchte die Stadt Grundstücke ankaufen.
Babenhausen - Sie gehört zu den wichtigsten Erschließungsstraßen Babenhausens – die Ziegelhüttenstraße. Nicht nur die Bewohner des westlichen Teils der Kernstadt wie dem Erloch biegen am Domizil des TVB in die Straße ein, auch wer ins Gewerbegebiet „In den Steinäckern“ möchte, wählt diesen Weg. Linienbusse fahren ebenfalls über den rissigen Asphalt. Dass mit dem maroden Straßenbelag soll sich ab dem nächsten Frühjahr ändern. Dann wird die Ziegelhüttenstraße über Monate zur Großbaustelle. Die grundhafte Erneuerung der Straße steht auf der Sanierungsagenda. Zumindest auf dem Streckenabschnitt zwischen Fahrstraße und der Kreuzung mit der Amtsgasse/Erlochweg. Und grundhaft heißt, dass nicht nur an der Oberfläche alles neu gemacht wird, sondern auch der darunterliegende Kanal. Das alles hat seinen Preis: Für den Straßenbau werden knapp 3,1 Millionen Euro veranschlagt und für den Kanalbau 1,6 Millionen Euro. Wie aus dem Magistratsantrag hervorgeht, haben sich die geplanten Kosten, auch aufgrund von Preissteigerungen, fast verdoppelt. 2016 war die Verwaltung beim Straßenbau noch von einer Summe von 1,62 Millionen Euro ausgegangen. Ähnliche Erfahrungen musste die Stadt bereits bei der Sanierung der parallel verlaufenden Ludwigstraße machen. Wie berichtet, wurde seinerzeit sogar Bauarbeiten neu ausgeschrieben, da die Angebote weit über dem lagen, was die Stadt zahlen wollte.
Für die Sanierung der Ziegelhüttenstraße werden mit den „wiederkehrenden Straßenausbeiträge“ auch die Bürger zur Kasse gebeten. Auf diese Weise sollen etwa 1,8 Millionen Euro zusammen kommen. Darüber hinaus hat die Stadt einen Förderantrag gestellt und erhofft sich einen Zuschuss von 800 000 Euro. Sofern die Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzung der Magistratsvorlage zustimmen, könnte im Herbst die Ausschreibung der Arbeiten erfolgen.
Entscheiden müssen sich die Lokalpolitiker auch, ob sie mit dem Ankauf von Flurstücken zwischen Luisenstraße und Amtsgasse einverstanden sind, wie es der Bau-Fachbereich empfiehlt. Grund: Die Straßengrundstücksbreite lässt dort derzeit keine Regelbreitenausbau zu. Für diesen sollten eine sechs Meter breite Fahrbahn und 2,50 Meter für Gehwege zur Verfügung stehen. Im besagten Straßenabschnitt sind es aber insgesamt nur 6,80 Meter.
Das beauftragte Ingenieurbüro hat daher vier Varianten ins Spiel gebracht, um den Engpass zu minimieren, die allerdings alle die Vorgaben nicht hundertprozentig erfüllen können. Dazu gehören ein nur einseitig markierter Fußgängerbereich, eine Reduzieren der Fahrbahnbreite auf 5,50 Meter mit Bürgersteig, eine Einbahnstraßen- oder Ampelregelung und eben eine sechs Meter breite Fahrbahn mit 1,85 Meter breitem, einseitigem Gehweg. Und für diese Variante müssten Flächen mit einer Größe von 186 Quadratmeter von vier Eigentümern angekauft werden. Diese haben nach Verhandlungen einem Verkauf zugestimmt. Demnach müsste die Stadt für den Grundstückskauf 70 000 Euro investieren. Hinzu kommen etwa 46 000 Euro, damit den Grundstücksverkäufern neue Zäune, Mülltonnenplätze oder Sträucher bezahlt werden können.
Im Bauausschuss gab es eine klare Mehrheit für den Grundstücksdeal. (Von Norman Körtge)