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Seebeben: Kuriose und interessante Hintergrundinfos

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Party-Time: Das Seebeben wird die nächsten Tage wieder Tausende zum Sickenhöfer See ziehen.
Party-Time: Das Seebeben wird die nächsten Tage wieder Tausende zum Sickenhöfer See ziehen. © just

Es ist soweit: Heute beginnt das „Seebeben“ mit der After-Work-Party. Die nächsten drei Tage bietet der Sickenhöfer See reichlich Gelegenheit zum Feiern.

Babenhausen - Diesmal kommt noch ein weiterer Grund hinzu: Seit zehn Jahren, genauer gesagt von 2009 bis 2019, bringen die Handballer der SG Rot-Weiss das Gewässer bereits mit viel Musik und guter Stimmung zum Vibrieren. Im Gespräch mit Wolfgang Kettler vom Organisationsteam hat unsere Zeitung Fragen gestellt, die Kurioses wie Interessantes hervorbringen.

Wo kamen die Besucher mit der nach Eurem Wissen weitesten Anreise her?

Da gibt es mittlerweile so einige. Wir hatten schon welche aus Hamburg, Köln und sogar Regensburg bei uns.

Wieviel Jahre zählte der älteste Besucher?

Wir wissen sicher, dass ein Mann bei unserer After-Work-Veranstaltung über 80 Jahre ist. Er stammt sogar aus Babenhausen.

Welches Getränk ist das beliebteste auf dem Seebeben?

Eindeutig Äppler. Letztes Jahr mussten wir sogar kurzfristig nachordern. Dieses Jahr haben wir Vorkehrungen getroffen, dass das nicht mehr passiert.

Manche Bands oder Star-DJ‘s haben Forderungen und Wünsche, was sie in ihrem Aufenthaltsbereich erwarten. Was kam Euch da bereits unter?

Das ist komplett querbeet. Meistens geht es um einen speziellen Vodka oder Champagner. Das Außergewöhnlichste war schon vor einigen Jahren, als noch Newcomer-Bands samstags bei uns spielten. Da wollte ein Sänger einen ganz bestimmten grünen Tee. Ohne den wäre er nicht aufgetreten.

Welcher Bühnenakteur hat in zehn Jahren den sympathischsten Eindruck hinterlassen?

Wir hatten noch keinen DJ und noch keine Band, die unsympathisch waren. Bisher sind wir mit allen gut ausgekommen. Klar gab es welche, zu denen wir eine engere Bindung hatten. Dazu zählte die Boom-Gang, die mehrere Jahre hintereinander bei uns auftraten. Eines hatten aber alle gemeinsam: sie waren geflasht und begeistert von unserer Lokation. Sofern möglich, sind sie noch sehr lange im Backstage-Bereich geblieben.

Was ist die lustigste Anekdote zum Seebeben?

Lustiges gibt es sehr viel. Aber das behalten wir glaube ich besser für uns. Eine sehr schöne Begebenheit war, dass einer aus unserer Orga-Crew seiner Freundin einen Heiratsantrag während des Feuerwerks gemacht hat. Mittlerweile sind die beiden verheiratet und haben eine bezaubernde Tochter.

Worüber könnt ihr am wenigsten lachen?

Wenn es während dem Aufbau dauerhaft regnet und die Wetterprognose für das Wochenende Nässe vorhersagt. Aber das ist zum Glück bisher nicht so oft passiert.

Um wie viel Uhr ging in der Vergangenheit der letzte Besucher?

Spätestens zu unseren Schließzeiten ist Ende. Wir haben eine feste Uhrzeit, ab der unsere Security angewiesen ist den Platz zu räumen. Das findet manchmal der eine oder andere nicht so gut. Aber auch wir müssen irgendwann mal schlafen.

Wie viel Tage opfert die Orga-Crew im Schnitt an Jahresurlaub?

Mindestens fünf Tage. Die Woche vor dem Seebeben geht komplett für den Aufbau drauf. Nicht jeder kann sich fünf Tage nehmen, aber ein bis zwei opfert eigentlich jeder. Wer tagsüber nicht kann, kommt nach der Arbeit vorbei. Das funktioniert bei uns jedes Jahr recht problemlos.

Für Fans, die noch unter 18 Jahre alt sind, bietet Ihr den „Mama-Schein“. Dann dürfen Jugendliche mit dem Einverständnis der Eltern und einer volljährigen Kontaktperson auf dem Gelände ebenfalls rein. Wieviel „Mama-Scheine“ kommen an einem Freitag, wenn die DJ‘s das junge Publikum anziehen, zusammen?

Auf jeden Fall weniger als man meint. Es sind rund 100. Donnerstags und samstags liegt die Zahl noch erheblich darunter.

Was verschlingt für die Organisation den größten Zeitaufwand?

In der Aufbauwoche ist es eindeutig die Schaffung der Infrastruktur auf dem Gelände. Wir sind hier durch die naturgegebenen Rahmenbedingungen etwas eingeschränkt. Dazu kommen im Vorfeld viele weitere Kleinigkeiten, wie Personalplanung, Bestellungen, das ganze Thema Logistik oder die verschiedenen Marketingaktivitäten. Es gibt nicht jenen Bereich, der am meisten Arbeit macht. Sie machen es irgendwo alle.

Wie zufrieden war man in den letzten zehn Jahren mit dem Wetter?

Sehr! Ich selbst bin seit dem ersten Beben dabei. Ich kann mich nur an zweimal Regen erinnern. Einmal an einem Samstag und einmal an einem Donnerstag. Zum Glück ist es noch nie passiert, dass es das ganze Wochenende regnete. Seit einigen Jahr sind wir ja ohnehin das Open-Air-Festival mit Trockenheitsgarantie, da wir ein großes Ausweichzelt haben.

Was war beim Seebeben in der Vergangenheit einmal regelrecht zum Verzweifeln?

Zur Verzweiflung hat uns zum Glück noch nie etwas gebracht. Wir haben immer mal kurzfristige Herausforderungen. Letztes Jahr beispielsweise war es das Thema Brandschutz durch den sehr heißen und trockenen Sommer. Wir mussten unser Brandschutzkonzept kurzfristig umplanen und deswegen leider auch das Feuerwerk absagen. Einige Jahre davor rückte durch einen Terroranschlag in Deutschland das Thema Sicherheit noch stärker in den Fokus und wir mussten auch hier unsere Maßnahmen anpassen. Das war aber alles nichts, was uns aus der Bahn geworfen hätte.

Wie feiern die Macher des Seebeben das zehnjährige Bestehen?

Daran denken wir momentan noch nicht. Und während dem Fest wird wohl auch wenig Zeit dazu bleiben. Druck und Stress fallen meist erst am Samstagabend ab. Erst die letzten Stunden bei der Aftershow in der Circus Stage stehen wir auf der Bühne und feiern uns kurz auch mal selbst.

Das Interview führte unser Mitarbeiter Michael Just

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