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Seebeben: Festival in Sickenhofen hat auch eine familienfreundliche Seite

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Ein Spielzeugbagger als Maskottchen: Das Volleyballturnier ist ein fester Bestandteil des Sport- und Familienangebots am Samstag. Fotos: Just
Ein Spielzeugbagger als Maskottchen: Das Volleyballturnier ist ein fester Bestandteil des Sport- und Familienangebots am Samstag. © Just

Am Freitagabend auf dem Seebeben wollten viele männliche Besucher gerne mit Max Dziuba (22) tauschen: Gleich mit drei Frauen war er gekommen, um die DJs am Plattenteller zu genießen.

Babenhausen – „Am Strand fühlt man sich ein bisschen wie im Urlaub“, meinte das Quartett, dem auch noch Julia Misch (20), Kim Bodensohn (21) und Aylin Elif (19) angehörten. Mit rund 15 Kilometer Anreise von Klein-Krotzenburg war der Weg überschaubar.

Die Lokation findet die gesamte Gruppe recht „cool“, sodass dem Spaß nichts im Wege stand. Trinken durfte nur Fahrer Max Dziuba. Die Aufgabe übernahm er scheinbar gerne: „Ich bin eigentlich immer der Fahrer“, führte er lachend zu seiner Bestimmung an.

Die Wahl zwischen Auto und entspannterer Anfahrt mit dem Bus hatten Besucher aus Dieburg, Münster, Eppertshausen, Hergershausen, Groß-Umstadt, Langstadt, Schlierbach, Schaafheim, Rodgau, Seligenstadt, Mainhausen und Babenhausen: Für sie bot ein Pendelbus gleich fünf Uhrzeiten für die Hin- und Rückfahrt an. Alleine der Shuttle-Service beweist, dass sich das Seebeben in den letzten Jahren mit mehreren Tausend Besuchern zum Ereignis gemausert hat. Los ging es wie gewohnt am Donnerstagabend mit der After-Work-Party. Am Freitag folgten sechs DJs, die mit Elektro- und Black Music beschallten.

Die Hessenrocker von „Badekapp“ schmissen die After-Work-Party.
Die Hessenrocker von „Badekapp“ schmissen die After-Work-Party. © Just

Den fulminanten Schlusspunkt mit Feuerwerk setzten am Samstagabend die Bands „Strandakustik“ und „So Green“. Auf die After-Work-Party traf die Bezeichnung „Babenhäuser Abend“ zu: Gefühlt die halbe Stadt schien anwesend zu sein. Die gedämpfte Musik zog sämtliche Generationen an. Beim Fass-Anstich im Beisein der Sponsoren und der Politik, die Kreisbeigeordnete Rosemarie Lück, Bürgermeister Achim Knoke und Stadtverordnetenvorsteher Friedel Sahm vertraten, waren die Komplimente zum zehnjährigen Bestehen der Veranstaltung überwältigend. Wahl-Groß-Umstädterin Rosemarie Lück sagte, dass das Winzerfest sich warm anziehen müsse, wenn zukünftig die Frage nach dem beliebtesten Fest im Kreis aufkomme. Dazu bedankte sie sich, dass der Donnerstag für über 50-Jährige eine tolle Anlaufmöglichkeit biete. Bürgermeister Achim Knoke würdigte, dass die Sause ehrenamtlich gestemmt wird: „Hut ab. Das muss erst mal einer nachmachen.“ Friedel Sahm lobte, das Seebeben sei ein Markenzeichen der Stadt.

Es kamen denn auch wohl noch mehr Leute als beim Rekord 2018. „Mittlerweile sind wir im Umkreis sehr bekannt“, resümierte Andreas Bludau vom Orga-Kreis der Handballer der SG Rot-Weiß. Aufgegangen seien das familiäre Konzept und die Idee, verschiedene Musikrichtungen anzubieten. Letzteres sei ungewöhnlich für Festivals. Beim Seebeben aber komme von Elektromusik, Hip-Hop, Rock, Pop bis zur Blaskapelle am frühen Samstag alles zusammen.

Das Weißwurstfrühstück am Familientag untermalten „Kilian Kumpf und seine glorreichen Musikanten“. Am Abend vibrierte dann wieder der Sickenhöfer See mit zwei Bands. Der große Zuspruch zum Festival führte Freitagnacht zu bissweilen chaotischen Situationen an der B 26: Ungeduldige, die nach Hause wollten, brachten den Verkehr auf der Bundesstraße recht gefährlich zum Abbremsen. Ordnungsamt und Polizei mussten bis tief in die Nacht eingreifen und regeln.

„Hier wollen und müssen wir weiter dran arbeiten. Eine Bedarfsampel, die in der Nacht zum Einsatz kommt, wäre eine der Möglichkeiten“, schlägt Andreas Bludau vor. Die bereits eingerichteten Pendelbusse, die dieses Jahr um eine weitere Linie ergänzt wurden, sind laut dem SG-Vorsitzenden bereits eine gute Grundlage, um die Situation zu entschärfen. Die Probleme beim Verkehr gehören zusammen mit dem Lärm zu den schwierigen Begleiterscheinungen beziehungsweise Herausforderungen des Festivals. Die ersten Häuser von Langstadt und Sickenhofen sind nur einige Hundert Meter weg. Beim Lärmschutz sind die Bemühungen der Organisatoren ebenfalls groß. Neben den Messungen des Ordnungsamtes führen die Veranstalter eigene Erhebungen durch.

Von Michael Just

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