Babenhausen soll erblühen und insektenfreundlicher werden

In der Babenhäuser Kernstadt und den Stadtteilen soll jeweils eine bestehende Grünfläche zu einem neuen Lebensraum für Singvögel und heimische Insekten umgewandelt werden.
Babenhausen - Über das Insektensterben wird schon lange gesprochen, in Babenhausen wird nun auch gehandelt. Auf städtischen Grünflächen in allen Stadtteilen sollen artenreiche Lebensräume entstehen. Dabei ist die Stadt allerdings auf Spenden und die tatkräftige Unterstützung der Bürger angewiesen.
Seinen Anfang genommen hat das Projekt „Blühendes Babenhausen“ bereits im Sommer 2021 mit einem von der CDU-Fraktion gestellten und von den Grünen erweiterten Antrag, entsprechende Flächen bereitzustellen und Patenschaftsmodelle durch Bürger und Vereine zu prüfen. Dass es mit der Aussaat von Samen nicht getan ist, wurde in folgenden Ausschusssitzungen deutlich. Die Böden müssen entsprechend vorbereitet und teilweise von der wuchernenden Quecke, ein heimisches Süßgras, befreit werden und auch Blühwiesen brauchen eine gewisse Pflege, damit sie langfristig erhalten bleiben. Im Juli 2022 dann der finale Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, in dem von Materialkosten in Höhe von 10 000 Euro und von Baukosten von 23 000 Euro ausgegangen wird.

Finanziert werden sollen die sechs Blühflächen in weiten Teilen auch durch Spenden. Erst, wenn jeweils mindestens 75 Prozent der anfallenden Material- und Baukosten durch Spenden und ehrenamtliche Leistungen gedeckt seien, werden die einzelnen Projekte angegangen, heißt es im Beschluss.

Die monetären Ziele hat die Stadt für die unterschiedlich großen Flächen (siehe Bilder) nun konkretisiert: Kernstadt 287 Euro, Harpertshausen 1383 Euro, Harreshausen 643 Euro, Hergershausen 304 Euro, Langstadt 1681 Euro und Sickenhofen 813 Euro. Macht 5 111 Euro. Die Aktion läuft bis 30. Juni, die jeweiligen Spendenstände können auf der städtischen Internetseite eingesehen werden. Das Geld werde erst eingefordert, wenn das Spendenziel erreicht sei, teilt die Verwaltung mit.

Von dem Geld sollen unter anderem Bodensubstrat, Saatgut und Stecklinge gekauft werden. Für die im Oktober geplante Pflanzaktion kann sich ebenfalls bereits angemeldet werden. Unterstützung bei Planung und Umsetzung erhält die Stadt im Rahmen des Projekts „Blühendes Südhessen“ des Entega-Naturpur-Instituts, das sich unter anderem mit Saatgut im Wert von 500 Euro beteiligt.

Als „herausfordernd“ bezeichnet Bürgermeister Dominik Stadler (unabhängig) auf Nachfrage das Projekt. Immerhin gelte es, die „Schnittstelle“ zwischen Stadt, Lokalpolitik und den Bürgern bestmöglich zu gestalten, also das Zusammenspiel zwischen dem, was die Stadt kann, was sich Politiker wünschen oder fordern und was die Bürger leisten können. (Norman Körtge)

Mehr Informationen
Fragen zu „Blühendes Babenhausen“ können mit einer E-Mail an naturnah@ babenhausen.de gestellt werden. Weitere Infos sowie die Möglichkeit, seine Spendenabsicht verbindlich zu registrieren, gibt’s auf der städtischen Webseite.