Bachgau-Gymnasium in Babenhausen stellt sich vor

Wohin nach der Mittelstufe? Die Bachgauschule hat ihre Türen geöffnet, um jungen Leuten Informationen und viele Eindrücke zu bieten. Bei der Entscheidung, welche Schule die richtige ist, im letzten Stück der Schulkarriere von der Oberstufe bis zum Abitur.
Babenhausen - Es gibt viel Neues zu entdecken, seit sich das Oberstufengymnasium letztmals vor der Pandemie in Präsenz vorstellte. In der Aula zeigen die Schüler des Darstellenden Spiels (DS) selbst erarbeitetes szenisches Theater. „Wir sind das erste Oberstufengymnasium in Hessen, dass DS als Abiturfach anbietet“, sagt Schulleiterin Anja Heimer stolz. Zu Theater gehört auch Technik. Und die just gegründete Technik AG ist kaum zu überhören. Aus dem Keller dröhnt Musik, der Raum ist in eine bunte Licht-Show getaucht.
Ruhiger geht es bei den Biologen zu. Ein kopfloses Skelett weist den Weg zum Bio-Raum, wo sich der entwicklungsgeschichtliche Prozess des Homo sapiens in einer Schädel-Ausstellung nachvollziehen lässt. Dass sich die „grauen Zellen“ der Schüler von heute durch kreatives, empirisches Lernen besser in Schwung bringen lassen, das praktiziert die Bachgauschule, die 2021 offiziell als Kulturschule geadelt wurde, im Unterricht. „Wir bauen kulturelles Denken auch im naturwissenschaftlichen Alltagsunterricht ein“, erzählt Heimer. Und nennt Beispiele: Chemische Formeln mit Bildern gestalten, mit Musik durch die Deutschstunde und Comic zeichnen in Bio – das peppt trockenen Unterrichtsstoff kräftig auf. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Horizonte öffnen soll. Auch, wenn das Fächerangebot etwas kleiner ist, als an den deutlich größeren Oberstufengymnasien in Dieburg. Die Bachgauschule ist kleiner und punktet mit familiärem Klima. „Oberstufengymnasien sind sehr verkopft“, so die Schulleiterin, die in ihrer Schulgemeinde knapp 400 Schüler und 30 bis 35 Lehrkräfte zählt – und sich dagegen stemmt.

140 neue junge Leute kann sie für das Schuljahr 2023/24 in der E-Phase aufnehmen. Und ginge das nach den Bayern, kämen da viele aus dem benachbarten Bundesland. 20 Minuten mit dem Zug nach Aschaffenburg, ein Vater hat sich bereits erkundigt. „In Bayern wird die mündliche Beteiligung – im Verhältnis 30:70 – weniger stark benotet als in Hessen“, erklärt der 15-jährige Jim, der wechseln möchte. Weil sich bei den Hessen schriftliche und mündliche Leistungen in der Regel mit 50:50 in der Endnote niederschlagen. Nach dem Rundgang durch die Schulräume ist auch Neele Horlebein ganz begeistert: „Die Schule ist wesentlich praxisorientierter als bei uns in Bayern.“ Viele Mitschüler hätten ebenfalls Interesse an einem Wechsel.
Eines hat sich nicht verändert: Das Oberstufengymnasium an der Martin-Luther-Straße hat Platzprobleme. Zwei Container auf dem Pausenhof schaffen zwar ein bisschen Luft. Auch sind seit diesem Schuljahr einige Kreativangebote in das alte Mensa-Gebäude der benachbarten Joachim-Schumann-Schule ausgelagert. Dort drüben, jenseits der Bouxwiller Straße, soll eigentlich neben der Gärtnerei Grünewald und nahe der Gesamtschule irgendwann ein Neubau für das Oberstufengymnasium entstehen. Und so den Schulcampus in Babenhausen zu einer runden Sache machen. Die Pläne gibt’s, Konkretes seitens des Schulträgers, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, nicht. Für die zukünftigen Bachgauschüler bleibt daher zumindest geografisch vorerst alles, wie es ist. (zah)