Baurecht schaffen an der Frankfurter Straße

Vom „Elephant“, der einstige Kult-Billard-Gaststätte in Babenhausen, ist nur noch ein großer Schutthaufen übrig.
Babenhausen - Die Abrissfirma hat in den zurückliegenden Wochen ganze Arbeit geleistet. Auf dem etwa drei Hektar großen Areal an der Frankfurter Straße, auf das auch einst das Paintball-Paradise Fans der Funsportart lockte, sind alle Gebäude dem Erdboden gleichgemacht worden. Auf dem ehemaligen Iroplast-Gelände entsteht ein neues Wohngebiet.
Einstimmig und ohne Diskussion hat der Bauausschuss am Dienstagabend dem im Sommer 2019 aufgestellten und im November 2020 zur Offenlage ausgelegten, vorhabenbezogenen Bebauungsplan den finalen Segen gegeben. Wenn auch die Stadtverordnetenversammlung am 28. April dem Votum folgt, dann wird mit dem Satzungsbeschluss auch Baurecht geschaffen und auf der in den vergangenen Jahren immer wieder angeprangerten unansehnlichen Gewerbebrache am Ortseingang entstehen etwa 80 Einfamilienhäuser.
Bauträger ist die Vista Reihenhaus GmbH, die dort zwei ihrer Haustypen mit 110 beziehungsweise 129 Quadratmeter Gesamtwohnfläche bauen möchte. Die Kaufpreise inklusive Grundstück sollten „deutlich unter 400 000 Euro liegen“, hieß es bei der Präsentation Ende 2020. Das gesamte Quartier wird über ein Blockheizkraftwerk mit Wärme versorgt.
Wo 80 neue Einfamilienhäuser gebaut werden, kommt in der Lokalpolitik mittlerweile zwangsläufig die Frage auf, ob ausreichend Kita-Plätze zur Verfügung stehen. Dem ist Rechnung getragen worden. 2020 wurde beschlossen, dass der Investor der Stadt ein 4 032 Quadratmeter großes Grundstück im Süden des Wohnquartiers für den Bau einer Kita zur Verfügung stellt. Der Grundstückswert wird mit knapp 484 000 Euro angegeben. Darüber hinaus ist vertraglich fixiert worden, dass der Investor sich mit einem Folgekostenzuschuss von bis zu 500 000 Euro an der Entwicklung beteiligt.
Dass das Neubaugebiet im Norden Babenhausens weiter wachsen soll, ist eingeplant. So berücksichtigen die Erschließungsarbeiten eine Erweiterung im Westen (Ackerfläche) und im Norden. Dort ist nach wie vor die Möglichkeit gegeben, dass gegenüber dem Netto-Markt ein weiterer Nahversorger hochgezogen werden kann.
Von Norman Körtge