Behutsamer Übergang von der Grundschule

Welche Schule ist die beste für mein Kind? Wo werden Fähigkeiten besonders gefördert? Wie ist die Schule ausgestattet? Diese und viele weitere Fragen stellen sich wohl die meisten Eltern, deren Kinder nach der Grundschule erstmals einen prägenden und somit bedeutenden Schulwechsel vor sich haben.
Babenhausen – Um Antworten auf jene Fragen zu bekommen und um Eltern wie Kindern die Möglichkeit zu geben, die Schule, ihre Lehrkräfte und die vielen Möglichkeiten an der Bildungseinrichtung kennenzulernen, lädt die Joachim-Schumann-Schule (JSS) in Babenhausen stets im zeitigen Frühjahr zu einem Tag der offenen Tür ein. Am vergangenen Samstag öffneten sich nun die Türen der Joachim-Schumann-Schule, die wegen ihres besonderen, innovativen Lehr- und Lernkonzepts auch „Offene Schule“ heißt. Und das schon seit Jahrzehnten.
Die JSS ist eine Integrierte Gesamtschule mit Ganztagsangebot und verfügt seit dem Neubau des Schul-Hauptgebäudes über eine Architektur, die mit den modernen pädagogischen Angeboten korrespondiert. Der Unterricht in den Klassenräumen wird von Teamräumen, sowie offenen Sozialbereichen und Lernlandschaften ergänzt. Jeder Jahrgang besteht aus sieben Klassen und hat seine eigenen Bereiche. 1 060 Schülerinnen und Schüler besuchten gegenwärtig die Offene Schule, sagte Dorothee Ahrens, die dem Schulleitungsteam angehört und die Jahrgangsstufen 5 und 6 leitet.

Den Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I gestalte man gemeinsam mit allen Akteuren so behutsam wie möglich, informierte die Stufenleiterin. Denn der Schulwechsel bedeute für die Kinder auch, ein vertrautes, gewohntes Umfeld zu verlassen und neue Kontakte zu Erwachsenen und Gleichaltrigen aufzubauen. Die JSS kooperiert deshalb mit den Grundschulen, damit der Übergang nicht abrupt erfolgt, sondern entsprechend gestaltet wird. Nicht zuletzt stehen auch Entscheidungen über den Besuch von Haupt-, Real- oder Gymnasialzweig an.
Eine Besonderheit ist das Jahrgangsmusizieren, bei dem jedem Schüler die Möglichkeit gegeben wird, ein Instrument zu lernen und in der Gruppe zu musizieren. Die Schule stellt hierfür die Instrumente bereit, von Geige über Gitarre und Klavier bis Schlagzeug. Im vergangenen Jahr sei es dem Förderverein der Joachim-Schumann-Schule gelungen, Sponsoren zu gewinnen, die die Anschaffung von Instrumenten mit einem Gesamtwert von 30 000 Euro möglich machten, sagt Ahrens.
Unabhängig von der finanziellen Ausstattung der Familie können Kinder unter Leitung von Michael Gambacurta ihre Liebe und oftmals auch ihr Talent fürs Musizieren entdecken. Zum Tag der offenen Tür präsentierte eine Gruppe, die erst seit drei Monaten zusammen musiziert, ihr Können. Auch Handball kann man an der Offenen Schule spielen. Hier kooperieren die Handballer der Babenhäuser Löwen mit der Schule, die im großzügigen Foyer ein Handballtor aufgebaut hatten und zu einem Probetraining einluden.

In der Bibliothek erwartet die Schüler eine große Auswahl an verschiedenen Medien. Das Team hat dabei die Trends im Blick und aktualisiert den Bestand der Einrichtung entsprechend. Seit einiger Zeit seien Mangas stark nachgefragt, sagte Winfried Knebel vom Bücherei-Team. Für das kommende Jahr seien mit Unterstützung des Fördervereins Autorenlesungen und andere Aktionen geplant, um die Bibliothek für die Schüler noch attraktiver zu machen. Sprache ist ein bedeutendes Thema an der Offenen Schule, weshalb sich auch die Latein- und Französischklassen vorstellten. Hier konnten Schüler wie Eltern in kleinen Lerneinheiten ihr Wissen über die entsprechenden Sprachen testen.
Auch die Schulwerkstatt stellte sich und einen Teil der bisher entstandenen Arbeiten vor. Im Wahlpflichtunterricht von Sasha Prochnow bauen Schüler Windräder, Lautsprecher oder Fahrzeuge, die am Ende auch, teils mit Solarenergie, betrieben werden können. (zeta)