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Bemalt, graviert und verziert

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Aus perfekt geformten Eiern macht Stephanie Roth edle Lampen, auf denen sich unter anderem alle möglichen afrikanischen Tiere tummeln. Denn während Strauße früher auch in Westasien zuhause war, lebt er heute nur noch im südlichen Afrika.
Aus perfekt geformten Eiern macht Stephanie Roth edle Lampen, auf denen sich unter anderem alle möglichen afrikanischen Tiere tummeln. Denn während Strauße früher auch in Westasien zuhause war, lebt er heute nur noch im südlichen Afrika. © Grimm, Petra

Stephanie Roth, Inhaberin der Straußenfarm Tannenhof bei Schaafheim, verkauft Straußeneier als Deko, Lampen und mehr.

Schaafheim – Wer als Kind einmal Hühnereier ausgeblasen hat, um aus ihnen Osterdekoration zu basteln, kommt beim Anblick eines 1,5 Kilogramm schweren Straußeneis schon ins Grübeln. Da braucht man wohl ordentlich Puste, um die Eimasse durch das Loch auf der einen Seite der Schale durch das Loch auf der anderen Seite zu blasen. „Nein, beim Straußenei macht man nur ein Loch. Durch Schütteln oder indem man durch Anpusten oder auf andere Weise ein bisschen Luft in die Öffnung hineinbringt, läuft es aus“, erklärt Stephanie Roth, die Inhaberin der Straußenfarm Tannenhof bei Schaafheim, die nicht nur zur Osterzeit beeindruckendes Kunsthandwerk aus den Schalen der riesigen Eier anfertigt und im Hofladen verkauft.

Lampen, Schmuck, Teelichter, Windlichter, Vasen und andere Dekoartikel – alles Unikate – zeigen die Bandbreite der Künstlerin und des ungewöhnlichen Materials, das im Gegensatz zum eher stumpfen Hühnerei von Natur aus glänzend ist. Es wird von ihr bemalt, graviert, in Servietten- oder Decoupage-Technik verziert, gefeilt und beklebt.

Aus perfekt geformten Eiern macht Stephanie Roth edle Lampen, auf denen sich unter anderem alle möglichen afrikanischen Tiere tummeln. Denn während Strauße früher auch in Westasien zuhause war, lebt er heute nur noch im südlichen Afrika.
Aus perfekt geformten Eiern macht Stephanie Roth edle Lampen, auf denen sich unter anderem alle möglichen afrikanischen Tiere tummeln. Denn während Strauße früher auch in Westasien zuhause war, lebt er heute nur noch im südlichen Afrika. © Grimm, Petra

Seit 2009 gibt es die Straußenfarm nahe Schaafheim, ein Jahr später wurde auch der Hofladen eröffnet. „Wir haben mit vier Straußen begonnen. Im Moment sind es 120“, erzählt die 39-Jährige, die sich gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihren Eltern um die Laufvögel kümmert, die das ganze Jahr im Freien auf großen Weiden leben.

Nur während der warmen Monate, ungefähr ein halbes Jahr vom Frühjahr bis zum Spätsommer, legen die Tiere ihre stattlichen Eier. „Eins wiegt im Durchschnitt so viel wie 24 Hühnereier. Die Schale ist 2,3 Millimeter dick“, sagt Roth. Die Brutzeit für ein Ei beträgt etwa sechs Wochen, sodass Ende April in der Regel die ersten Küken die Besucher verzücken. Bis Juli werden die Eier im Brutschrank ausgebrütet. „Ab Juli lassen wir die Vögel selbst ausbrüten. Im August schlüpfen die letzten Küken auf der Weide“.

Ihre Straußeneier verziert Stephanie Roth (linkes Bild) mit vielen, teils extrem aufwändigen Motiven.
Ihre Straußeneier verziert Stephanie Roth (linkes Bild) mit vielen, teils extrem aufwändigen Motiven. © Grimm

Die meisten Eier auf dem Tannenhof werden ausgebrütet. Denn man züchtet ja die Tiere, deren Fleisch im Hofladen verkauft wird. Zu große oder zu kleine Eier werden aussortiert. Aus ihnen stellt Familie Roth Nudeln oder auch Eierlikör her. Wer sich ein Straußenei in die Pfanne schlagen will, kommt im Hofladen nicht immer zum Zug, denn es werden nur sehr wenige Eier zum Verzehr abgegeben, höchstens 50 pro Saison.

Das Kunsthandwerk von Stephanie Roth entsteht nicht nur aus den kompletten Schalen. Auch mit den Schlupfschalen, bei denen der obere Teil fehlt, oder dem Eierbruch kann die kreative Frau etwas anfangen. So sind im Laden Vasen aus Schlupfeiern zu bewundern, in denen kleine Pflanzen stehen. „Da die Schale nicht wasserdicht ist, sollte man die Blumen oder Gestecke aber mit einem kleinen Gefäß oder Ähnlichem in der Vase unterbringen“, so ihr Rat. Schlupfschalen würden vor Ostern auch gerne von den Kunden gekauft, um selbst kreativ zu werden. Aus dem Eierbruch bastelt Roth Mosaike oder Schmuck, wie dekorative Anhänger, Ohrringe und Ketten, die mit Perlen und Lederbändern komplettiert werden. Diese Bastelarbeit mit Bruchstücken komme auch bei den Kindergeburtstagen auf dem Hof gut an.

Schlupfschalen werden gerne von den Besuchern gekauft, um selbst zu basteln. Aus ihnen können beispielsweise Vasen (Hintergrund) entstehen.
Schlupfschalen werden gerne von den Besuchern gekauft, um selbst zu basteln. Aus ihnen können beispielsweise Vasen (Hintergrund) entstehen. © Grimm, Petra

Aus perfekten Eiern erschafft sie Lampen in allen Variationen oder edle Deko-Eier, auf denen sich nicht selten in Serviettentechnik oder Decoupage alle möglichen afrikanischen Tiere tummeln. Denn während der große Laufvogel früher auch in Westasien zuhause war, lebt er heute nur noch im südlichen Afrika.

Deko-Eier oder Lampen fertigt Roth auch auf Bestellung nach den Wünschen ihrer Kunden an. „Als Geschenk zu Hochzeiten, zur Geburt oder für andere Anlässe verziere ich die Eier auch mit Namen oder Daten.“ Das Spektrum an Wunschmotiven sei denkbar breit, sie hat schon Autos, Motorräder oder auch Firmenlogos graviert oder mit Acrylfarbe aufgemalt. „Für eine Musikerin habe ich einmal eine Geige graviert“, erinnert sie sich. „Das einzige, was ich nicht mache, sind Porträts.“ Infos und Öffnungszeiten im Internet. (Von Petra Grimm)

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