Bouxwiller Straße in Babenhausen wird gesperrt

Die Autofahrer in Babenhausen – und diejenigen, die durch die Gersprenzstadt fahren – müssen sich in den kommenden Monaten immer wieder auf Behinderungen und Umleitungen auf den Hauptverkehrsstraßen einstellen.
Babenhausen/Darmstadt-Dieburg – Zwar führt Hessen Mobil in ihrem kürzlich vorgestellten Straßenbauprogramm 2022 für den Landkreis Darmstadt-Dieburg nur ein konkretes Babenhäuser Projekt auf, doch in diesem Jahr wird weit mehr passieren.
Mehr Verkehr wird voraussichtlich ab Juni durch die Platanenallee, die Straße „An der Stadtmauer“, Fahrstraße und die Seligenstädter Straße rollen. Denn die Bouxwiller Straße (L3065) wird in Höhe der Brücke über die Gerspenz über Monate, wahrscheinlich bis November, voll gesperrt. Dort wird die Brücke in Auftrag der Landesbehörde saniert. Dazu wird das gesamte Bauwerk angehoben werden müssen.
Die B26 rückt in diesem Jahr ebenfalls in den Fokus der Straßenbauer. Dort werden zwei ampelgesteuerte Kreuzungen entstehen, über die das neue Stadtquartier Kaisergärten auf dem ehemaligen Kasernengelände erschlossen werden soll. Auch wenn es sich um eine Bundesstraße handelt, ist es kein originäres Projekt von Hessen Mobil. Zwar sei das Erschließungskonzept mit der Behörde abgestimmt, die Bauarbeiten selbst werden über die Stadt beziehungsweise die Kasernenkonversionsgesellschaft abgewickelt. Entsprechende Verwaltungsvereinbarungen sind abgeschlossen worden, teilt Hessen Mobil auf Nachfrage mit.
Wie berichtet, ist die zukünftige Anbindung an das Kaisergärten-Gewerbegebiet über die Schaafheimer Straße L3116 bereits im vergangenen Jahr fertig gestellt worden. Nun geht es an die beiden Knotenpunkte mit der viel frequentierten B26 zwischen Darmstadt und Aschaffenburg. Die im Vorfeld notwendigen umfangreiche Leitungsarbeiten haben bereits begonnen und führen bereits zu Behinderungen. Eine Baustellenampel regelt den Verkehr auf der Bundesstraße.
Wie Tiefbau-Amtsleiter Christian Heinemann berichtet, wird zunächst der östliche der beiden Verkehrsanschlüsse hergestellt. Dies ist jener, der zukünftig das Wohnquartier erschließen wird. Er rechnet mit der Fertigstellung bis Mitte des Jahres. Im Anschluss beginnen die Arbeiten an der zweiten Kreuzung, die auf Höhe der ehemaligen Panzerstraße beziehungsweise Friedrich-Ebert-Straße entstehen wird. So viel zu den Babenhäuser Straßenbauprojekten.
Noch vor wenigen Jahren wurde durch Blicke als eine Art Alien klassifiziert, wer bei Hessen Mobil Themen wie Tempo 30 innerorts auf klassifizierten Straßen ansprach oder eine generelle Verkehrsberuhigung. „Wir wollen Mobilität ermöglichen, nicht verhindern“, wurde als Credo entgegengehalten. Aber inzwischen nehmen sogar Verantwortliche der Landesverkehrsbehörde wie Markus Schmitt wie selbstverständlich den Begriff „Verkehrswende“ in den Mund. Der Landesverkehrsminister ist ein Grüner, und gerne wird Tarek Al-Wazirs Grundsatz-Aussage zitiert: „Kein Radweg wird am Geld scheitern.“
Dem Radwegebau im Landkreis war in der Pressekonferenz zur Vorstellung der Bauprojekte sogar ein eigener Abschnitt gewidmet. Darin vermerkt ist allerdings nur die punktuelle Deckenerneuerung des Radwegs zwischen Eschollbrücken und Darmstadt längs der L3097 – und der Radwege-Neubau längs der L3115 zwischen Groß- und Klein-Zimmern. Letzteres summiert sich aber zu einem weit größeren Projekt, denn damit verbunden ist die grundhafte Erneuerung des 1,15 Kilometer langen Straßenabschnitts – einschließlich der Erneuerung von zwei Brückenbauwerken. Gearbeitet wird zudem auch an der Talbrücke im Verlauf der B38-Umfahrung von Reinheim über die B426. Dort hat der Schwerlastverkehr seine Spuren hinterlassen.
Auch vom Klimawandel war die Rede. „Wir haben damit begonnen, in den Ortsdurchfahrten einen helleren Straßenbelag zu verwenden, der nicht so stark aufheizt“, berichtete Markus Schmitt. „Und wir haben damit so gute Erfahrungen gemacht, dass wir den jetzt immer einsetzen werden.“ (nkö/sr)