Neuer Gewerbepark geplant: Deutsche Logistik Holding übernimmt - Name führt auf falsche Spur
Ein neues Gewerbegebiet auf 50.000 Quadratmetern in Babenhausen nimmt Form an. Doch Anwohner haben Sorgen.
Babenhausen - Am südlichen Rand von Babenhausen (Landkreis Darmstadt-Dieburg) in Richtung Langstadt wird sich bald einiges tun. Die Deutsche Logistik Holding hat das etwa 50 000 Quadratmeter große ehemalige ELB-Schliff-Gelände an der L3065 erworben. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg möchte dort einen modernen Gewerbepark entwickeln.
Wer beim Begriff Logistik allerdings gleich an Speditionen und viele Sattelschlepper denkt, ist auf der falschen Fährte. Denn wie DLH-Managerin Ute Bartels auf Anfrage berichtet, sollen in dem neuen Gewerbepark an der Edmund-Lang-Straße kleine bis mittelständische, regionale Unternehmen, wie beispielsweise Handwerker, kleinere Handelsunternehmen, aber zum Beispiel auch Großbäckereien oder Ähnliches eine neue Heimat finden. „Wir planen aktuell 13 kleinere Gewerbeeinheiten mit einer Fläche von 1 200 bis 4 500 Quadratmeter pro Einheit, welche modular und flexibel erweiterbar sind“, berichtet Bartels. Denn die Gewerbeeinheiten auf den insgesamt 23 000 Quadratmetern zu bebauender Fläche werden je nach Kundenwunsch realisiert und ausgebaut. Fertigstellung und Einzug der ersten Mieter ist für Sommer 2025 vorgesehen.
Neuer Gewerbepark in Babenhausen: Alte Gebäude auf Ex-ELB-Schliff-Gelände werden abgerissen
Bevor es allerdings so weit ist, müssen noch etliche Vorarbeiten geleistet werden. „Aktuell arbeiten wir mit der Stadt Babenhausen an einem Bebauungsplan für das Grundstück“, teilt Bartels weiter mit. Wie Bürgermeister Dominik Stadler (unabhängig) auf Anfrage mitteilt, ist das Projekt in der Magistratssitzung am Montag von den Investoren vorgestellt, besprochen und beschlossen worden. Das Aufstellen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans werde bereits in der nächsten Bauausschuss-Sitzung am Dienstag, 31. Januar, Thema sein.
ELB-Schliff und Edmund Lang
Die ELB-Schliff Werkzeugmaschinen GmbH ist von Edmund Lang in Babenhausen – daher auch die Abkürzung ELB – gegründet worden. Die Edmund-Lang-Straße (Landesstraße 3065) am ehemaligen Betriebsgelände in Richtung Langstadt erinnert heute noch an den Unternehmensgründer. Einen Namen hat sich die Firma mit ihren Flach- und Profilschleifmaschinen gemacht. 2012 verkündete die Autania AG, zu der seinerzeit das Babenhäuser Unternehmen gehörte, den Umzug nach Aschaffenburg, wo nach wie vor der Firmensitz ist. 2012 zählte ELB-Schliff knapp 150 Mitarbeiter in Babenhausen. (nkö)
Die noch auf dem Gelände befindlichen und teilweise genutzten Gebäude werden abgerissen. Stimmen die Angaben auf dem großen Schild mit der Aufschrift ELB-Gewerbepark noch, haben dort etwa eine Rohr-Abwasser-Kanaltechnik-Firma und ein Pulver-Lack-Beschichtungsbetrieb ihren Sitz. Auf einer großen Freifläche stehen außerdem Dutzende Fahrzeuge. Überholt ist mit dem Erwerb durch die DLH auf jeden Fall der Zusatz, dass Grundstücke zu verkaufen und Hallen zu vermieten sind.

Zu einem modernen Gewerbepark gehöre auch, dass dieser ohne fossile Energieträger auskomme. So wird nach Angaben der DLH auf Gas und Öl verzichtet. Der Strom soll über Fotovoltaikanlagen auf dem Dach generiert werden, und geheizt werde über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Auch seien E-Ladestationen für Fahrzeuge vorgesehen. Ein umfängliches Begrünungskonzept im Außenbereich mit Aufenthaltsflächen sollen das Konzept abrunden.
Neues Gewerbegebiet in Babenhausen: Verkehr bereitet Anwohnern Sorgen
„Die Nachfrage nach gewerblichen Flächen ist sehr groß. Die perfekte Lage bietet die besten Voraussetzungen für die Realisierung eines hybriden und modernen Gewerbeparks“, sagt dazu Felix Zilling, Geschäftsführer der DLH in einer Mitteilung. Diese wirbt mit der guten Anbindung des Grundstückes über die B 26 und die A 3.
Was angesichts der überlasteten Bundesstraße bei Babenhäusern Befürchtungen über einen endgültigen, innerörtlichen Verkehrskollaps wecken dürfte. Dazu DLH-Managerin Ute Bartels: „Die Verkehrsthematik wird gutachterlich begleitet, und wir arbeiten konstruktiv mit der Stadt Babenhausen an Lösungsmöglichkeiten.“ (Norman Körtge)