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„Die Erfahrung war megageil!“

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Von: Jens Dörr

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Für die Einlaufkinder wurde das Testspiel zum besonderen Erlebnis.
Für die Einlaufkinder wurde das Testspiel zum besonderen Erlebnis. © Dörr, Jens

Die SG Langstadt/Babenhausen hat bei der 1:9-Niederlage im Fußball-Testspiel gegen den Zweitligisten SV Darmstadt 98 ihr sportliches Ziel erreicht. Allerdings hat sich die Spielvereinigung mehr Zuschauer erhofft.

Langstadt – Es war das größte Publikum seit sechs Jahren, das am Sonntagnachmittag aufs Sportgelände des TSV Langstadt kam: 700 Zuschauer verfolgten das Fußball-Testspiel zwischen der SG Langstadt/Babenhausen und dem SV Darmstadt 98. Den Vergleich zwischen TSV und SVD hatte es 2016 schon einmal gegeben. Beim 1:9 (1:5) schlug sich der Gruppenligist (7. Liga) gegen die Zweitliga-Profis wacker und erreichte sportlich sein Ziel. Auch organisatorisch klappte das Ereignis gut. Beim Zuspruch des Anhangs hatten sich die Gastgeber allerdings etwas mehr versprochen.

„Wir hatten auf mehr Zuschauer gehofft“, gab Toni Coppolecchia nach der Partie zu. Er ist seit ein paar Tagen neuer Vorsitzender des SV Germania Babenhausen, der im Männer-Fußball die Spielgemeinschaft mit dem TSV Langstadt bildet. „Aber bei der Hitze ...“ In der Tat dürften die extrem heißen Temperaturen von fast 40 Grad manchen in den frühen Nachmittagsstunden vom Besuch der Partie abgehalten haben. Und die SG Langstadt/Babenhausen stand mit dem Problem nicht allein da: Am Vorabend, als die Lilien ein weiteres Testspiel beim Verbandsligisten (Sechstligisten) Rot-Weiß Darmstadt in ihrem absoluten Kerngebiet mit 7:0 für sich entschieden, kamen ebenfalls „nur“ 900 Zuschauer.

Mit 700 Zuschauern kamen etwas weniger als erhofft. Dennoch waren gerade die Plätze im Schatten eng besetzt.
Mit 700 Zuschauern kamen etwas weniger als erhofft. Dennoch waren gerade die Plätze im Schatten eng besetzt. © Dörr

Dennoch dürfte am Sonntag unterm Strich ein schöner Betrag für den Förderverein der Fußballer hängen geblieben sein, da eine Brauerei als Hauptsponsor des Spiels auftrat und die SG Langstadt/Babenhausen bei wesentlichen Grundkosten – wie dem Antrittsgeld des Bundesligisten – entlastete. Auch der Getränkeverkauf florierte angesichts der Hitze. So viele Helfer hatten die Stände und der Aufbau, der bereits zwei Tage vorher begonnen hatte, indes verschlungen, dass die Hausherren für den Ordnungsdienst Personal einer Firma buchen mussten. „Allein für die Sicherheit haben wir 26 Ordner eingekauft“, berichtet Coppolecchia. Sie sorgten unter anderem dafür, dass die Zufahrt zum Sportgelände rund ums Spiel gesperrt und der Verkehr zu anderen Parkmöglichkeiten geleitet wurde.

Auch mit Blick auf die prominenten Gäste, die mit dem Dänen Magnus Warming ihren ersten Sommerzugang aufboten und mit „Hattrick“-Schützen Matthias Bader ihren treffsichersten Spieler hatten, galt es ein paar Vorgaben zu beachten. „Wir haben den Darmstädtern vor dem Spiel Obstkörbe hingestellt und nachher ein Büffet. Dafür haben wir einen klaren Plan erhalten“, erläuterte Coppolecchia die Wünsche der Profis.

Der neue Spielertrainer Björn Schnitzer (gelb, hier gegen die Darmstädter Fabian Holland und Patric Pfeiffer) debütierte.
Der neue Spielertrainer Björn Schnitzer (gelb, hier gegen die Darmstädter Fabian Holland und Patric Pfeiffer) debütierte. © Dörr, Jens

Denen widersetzten sich die Gastgeber auf dem Platz nach Kräften – darunter auch mehrere Zugänge, die streng genommen erst mit dem offiziellen Saisonbeginn am 1. Juli zum Kader gehören, per Gastspielrecht aber schon am Sonntag mitwirken durften. Etwa Julian Mayer, der vom SC Hassia Dieburg zur Spielgemeinschaft gewechselt ist. Er schwärmte anschließend von seiner ersten Partie gegen Berufsfußballer: „Die Erfahrung war megageil! Aus diesem Spiel kann man superviel mitnehmen. Es war aber auch sehr anstrengend. Man muss in allen Zweikämpfen da sein, muss wach sein. Die können 90 Minuten lang in vollem Tempo spielen.“

Sein Debüt im Dress der SG Langstadt/Babenhausen gab zudem Björn Schnitzer, der an der Seite von Coach Wolfgang Kern in der Runde 2022/23 als spielender Co-Trainer agieren wird. „Von Björn war das ganz stark, man hat auf jeden Fall seine Qualität gesehen“, zollte Mayer dem ehemaligen Regionalliga-Spieler für dessen ersten Auftritt im Dress der Spielgemeinschaft seinen Respekt.

Das Ziel in der Gruppenliga wird die Meisterschaft sein, das Ziel im Spiel gegen den SV 98 hat Langstadt/Babenhausen schon erreicht: Man wollte nicht zweistellig verlieren, was per Punktlandung gelang. Durch Jannik Heßler gelang noch vor der Pause zudem der ebenfalls erhoffte Ehrentreffer. (Jens Dörr)

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