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Die Narren in Babenhausen sind wieder da

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Drei Elferrats-Mitglieder am Stehtisch: Holger Plischke (von links), CVB-Präsident im Ruhestand Klaus Fengel und Christoph Pöschl.
Drei Elferrats-Mitglieder am Stehtisch in Babenhausen: Holger Plischke (von links), CVB-Präsident im Ruhestand Klaus Fengel und Christoph Pöschl. © Grimm

Mit einer deutlich kleineren Feier wie sonst und ohne Prinzenpaar hat der Carnevalverein die fünfte Jahreszeit eingeläutet.

Babenhausen – Gleich zwei Umzüge sorgten am Donnerstagabend für fröhliches Leben in den Babenhäuser Straßen. Gut eine Stunde nachdem sich der von Laternen beschienene ökumenische Martinszug am Marktplatz in Bewegung gesetzte hatte, startete an der Seniorenresidenz ein Trupp von etwa 30 Fastnachtern, beschallt von Stimmungsliedern und berieselt durch eine kleine Konfettipistole, in die Dunkelheit. Schließlich war der 11.11. und nach einem Jahr Zwangspause war es für die CVBler Zeit, Kostüme und Perücken wieder zu entstauben und gemeinsam zu feiern.

Das auf einem Umweg vom Mini-Fastnachtszug angesteuerte Ziel war das Stadthallen-Restaurant, wo die fröhlichen Jecken unter Girlanden und 2G-Bedingungen die fünfte Jahreszeit eröffneten. Sicherheit ging vor. Die neue CVB-Vorsitzende Laura Berg kontrollierte persönlich die Impf-Zertifikate der Kostümierten, die sich freuten, wieder ins „Bawwehause helau“ einstimmten zu können.

„Man sollte es genießen, aber man hat doch ein bisschen ein komisches Gefühl“, sagte DJ Jochen Rheinheimer, der die Schunkler und Stimmungslieder zur Party lieferte, mit Blick auf die steigenden Corona-Zahlen. Die Pandemie hat ihre Spuren auch im Fastnachtsliedgut hinterlassen, wie Rheinheimer weiß. Es seien einige Stimmungslieder umgedichtet worden, darunter der Schlager „Sie hatte nur noch Schuhe an“ von Mickie Krause in die Version „Sie hatte nur ne Maske an“.

Was bleibt beim Rückblick auf die ausgefallene Kampagne und den nicht nur für die Narren trostlosen Winter 2020 in Erinnerung? „Ich hatte im Januar und Februar noch nie so viel Zeit. Das Schlimme war aber, dass die Baumärkte zu waren“, sagte Vorstandsmitglied Holger Plischke mit einem Augenzwinkern. Er erinnert sich, dass der CVB bereits bei seiner Jahreshauptversammlung im Juli 2020 bei einer minimalen Inzidenz entschieden hatte, die Kampagne abzusagen. Man habe nicht plötzlich im Winter ohne Fastnacht da gestanden. „Es war eher ein schleichender Prozess“, so Plischke, der es wieder genoss mit der Narrenkappe auf dem Kopf mit Klaus Fengel, dem CVB-Präsidenten im Ruhestand, und Hofmarschall Christoph Pöschl anzustoßen.

Mit mexikanischen Totenkult-Kostümen bereicherte diese Gruppe den kleinen Fastnachtsumzug zur Kampagneneröffnung im Stadthallen-Restaurant.
Mit mexikanischen Totenkult-Kostümen bereicherte diese Gruppe den kleinen Fastnachtsumzug in Babnehausen zur Kampagneneröffnung im Stadthallen-Restaurant. © Grimm

„Wir haben vor allem die Gemeinschaft in unserer Tanzgruppe vermisst, die Auftritte und die ungezwungene Fröhlichkeit“, sagten Alexandra Blümler, Kerstin Hartmann, Sandra Schink und Jenny Klein von der CVB-Tanzgruppe unisono. Ihre Truppe hat kein einziges Mitglied verloren. Wie die anderen Tanzformationen des Vereins proben sie seit Oktober im Saal der Stadtmühle, in der Hoffnung, dass die in kleinerem Format geplante CVB-Sitzung am 19. Februar in der Feierhalle des Reit- und Fahrvereins über die Bühne gehen kann. „Wir haben auch für den 15. Januar wieder einen Rathaussturm geplant“, sagte Laura Berg.

Im Sommer habe die städtischen Stabsstelle „Jugend, Sport und Kultur“ eine „AG Fastnacht“ initiiert, sagte sie. Einige gemeinsame Treffen aller Fastnachtsvereine der Stadt, neben dem CVB die Karnevalisten aus Sickenhofen, Harreshausen und Langstadt, hat es schon gegeben. Man habe überlegt, was trotz der Pandemie möglich sein könnte. Wobei die Sickenhöfer und Langstädter erst im nächsten Sommer wieder Veranstaltungen planen. „Aber vielleicht klappt es doch noch mit einem Fastnachtszug“, hofft die CBV-Präsidentin. Da wolle man aber auch das Vereinsgremium mit im Boot haben.

Die Kampagneneröffnung wurde genutzt, um treue Mitglieder zu ehren: Seit 25 Jahren sind Laura Berg und Alexandra Kattner dabei und seit 40 Jahren Diana Bachmann, Anke Bernhardt, Anja Lindenlaub Stöckel, Andrea Müller und Marlies Ragonese. (Petra Grimm)

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