Eine Box aus Babenhausen für die kleine Freiheit

Zum Caravan Salon Ende August in Düsseldorf, der weltweit größten Messe für Camping und Caravaning, wagen sich Janina Becker und Jochen Rheinheimer aus Babenhausen noch nicht.
Babenhausen - Wobei die Betonung auf „noch“ liegt. Denn die von den beiden Babenhäusern im Frühjahr 2020 – mitten in der Corona-Pandemie – auf dem Markt gebrachte „Mycamperbox“ hat zumindest schon einmal eine Nische im boomenden Campingmarkt erobert. Und sich nun ganz aktuell auch noch Verstärkung ins Team geholt. Selbstverständlich aus Babenhausen: Oliver Grimm von der Tischlerei Grimm. Aber der Reihe nach.
Die Grundidee von „Mycamperbox“ ist es, aus Alltagsautos in wenigen Minuten eine Mini-Wohnung mit Bett, Spüle, Abwassertank, Kochmöglichkeit und Stauraum auf Rädern machen. Eine kostengünstigere Alternative zu Wohnwagen oder -mobilen, zumal es in diesem Bereich mittlerweile sehr lange Lieferzeiten gäbe, wie Becker zu berichten weiß. Zusammen mit Rheinheimer und seinem technischen und fachlichem Wissen als Inhaber der Babenhäuser Firma Aluca, die auf das Einrichten von Handwerkerautos mit Regalen und Schubfächern spezialisiert ist, machten sie sich daran, „den Traum von Freiheit mit einem Mini-Camper erfüllen“, so Becker.
Vor allem der VW Caddy, aber auch der Renault Kangoo, der Citroen Berlingo oder der Dacia Dokker sind die bislang bewährten Basisfahrzeuge, zählt Rheinheimer auf. Diese kleinen Alltagsfahrzeuge würden aufgrund ihrer relativ geringen Anschaffungskosten und der vielseitigen Nutzbarkeit gerade unter jungen Campingbegeisterten einen regelrechten Boom erleben. „Aber auch Geländefahrzeuge wie der BMW X3 wurden schon mit einer "Mycamperbox" ausgestattet“, ergänzt Janina Becker, „eine eher ungewöhnliche, aber dennoch campingtaugliche Kombination“.
Im Innenraum werden dafür – je nach Platzangebot – multifunktionale Bett-Kombinationen mit Tisch und Stauräumen verbaut. Im Heck findet häufig eine kleine Küche, Frischwassertank und Schubladen Platz. Die Campingboxen können mit wenigen Handgriffen in den Autos montiert oder demontiert werden.

Mittlerweile sind mehr als 100 Boxen verkauft. Eine Erfahrung aus den zurückliegenden beiden Jahren ist, dass die größte Einheit, die XL-Box, nur wenig nachgefragt wurde. „Wir haben sie deshalb rausgenommen“, berichtet Becker. „Mycamberbox“ konzentriere sich jetzt auf die M- und L-Box.
Handelt es sich bei der Vielzahl der verbauten Materialien um Alurahmen und Hochdruck-Siebplatten, wird nun auch mit Tischler Oliver Grimm kooperiert. Mit seiner Kenntnis über Möbel- und Innenausbau und den Werkstoff Holz, ist das Stecksystem für das Bettgestell weiterentwickelt worden und kann ebenfalls schnell montiert und ebenso schnell abbaut und verstaut werden.
„Die Möglichkeit, mit einer Camperbox im Handumdrehen das Auto in einen Mini-Camper umzuwandeln, ist genial. Es freut mich besonders, dass ich mit meinem Beitrag den hohen Qualitätsanspruch der "Mycamperbox" fortführen kann“, lässt er sich zitieren. Und darauf legt das Team auch viel Wert. „ Im Gegensatz zu anderen Marktbegleitern, setzen wir auf lang bewährten Industrie-Standards und jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich Fahrzeugeinrichtungen“, so Rheinheimer. Und außerdem soll „Made in Babenhausen“ eben für Qualität stehen. (Norman Körtge)