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„Energiesparkommissar“: Babenhausener ist auf YouTube mit DIY-Tipps erfolgreich

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Carsten Herbert aus Babenhausen ist der „Energiesparkommissar“: Auf seinem gleichnamigen YouTube-Kanal hat er mehr als 60000 Abonnenten, die seinen Do-it-yourself-Energiespartipps folgen.

Babenhausen - Einen Elektro-Schlaghammer lässig über die Schulter gelegt, in der anderen Hand einsatzbereit einen Akkubohrer – so präsentiert sich Carsten Herbert aus auf der Startseite der Landesenergieagentur (LEA) Hessen. Der Sickenhöfer ist aber kein eigens engagiertes Fotomodel für die im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums gestartete Kampagne zum Energiesparen, sondern ein Mann der Tat. Bereits seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema, sowohl theoretisch als auch praktisch.

Der Diplom-Bauingenieur mit eigener Firma gibt seine Tipps und Erfahrungen zu Fotovoltaik, Lüftungstechniken, Heizintervallen, Wärmepumpen im Altbau und zum Dämmen und Abdichten seit mehr als zwei Jahren als selbst ernannter „Energiesparkommissar“ auf seinem gleichnamigen Youtube-Kanal weiter. Der hat mittlerweile mehr als 60 000 Abonnenten. „Für die LEA war ich schon ein paar Jahre als regionaler Partner tätig. Die wussten daher vom Energiesparkommissar“, erzählt Herbert. Als dann das Passivhaus-Institut Anfang des Jahres einen Projektantrag beim Wirtschaftsministerium zu Do-It-Yourself-Maßnahmen („Mach es selbst“) bewilligt bekam, suchten die Verantwortlichen nach einer Möglichkeit, die DIY-Inhalte einer möglichst breiten Öffentlichkeit zukommen zu lassen. „Da kamen sie auf die Idee, das filmisch über den Energiesparkommissar zu machen“, so Herbert.

„Energiesparkommissar“ aus Babenhausen: Tarek Al-Wazir ist Fan

Alle DIY-Tipps, die dort vorgestellt werden, wurden von Prof. Dr. Benjamin Krick vom Passivhaus-Institut wissenschaftlich begleitet und geprüft, teilt dazu das Hessische Wirtschaftsministerium mit. Und weiter: Der „Energiesparkommissar“ Carsten Herbert wisse wiederum, welche Fragen Mieter oder Immobilienbesitzende haben, wenn sie selbst tätig werden wollen und gleichzeitig wenig handwerkliche Erfahrung haben. „Ich kann Ihnen versprechen: Das kann jede und jeder. Und das hat alles Hand und Fuß“, meint Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) zu den Videos.

Die Idee zum „Energiesparkommissar“ ist Herbert in der Corona-Krise gekommen. Denn durch die vielen Einschränkungen fielen ihm viele Aufträge, vor allem von Behörden, zur Beratung über Klimaschutzmaßnahmen in Schulen, Krankenhäusern und weiteren öffentlichen Gebäuden weg. Aus der Not machte er eine Tugend und begann im Mai 2020, die Idee einer Onlinepräsenz zum Thema Energieeffizienzberatung im Internet umzusetzen. Der „Energiesparkommissar“ war erfunden. Unabhängig und unterhaltsam berät er dort zum Thema Energieeffizienz.

Die Texte zu seinen Videoclips werden komplett vorher geschrieben und bei der Aufnahme vom Teleprompter abgelesen. Die Videos dreht er in seinem eigens eingerichteten Kellerstudio neben seinem Energiesparhaus in Sickenhofen. Dieses alte Fachwerkhaus steht unter Denkmalschutz und wurde von ihm mit einem energetischen Dämmkonzept hergerichtet.

In seinem Aufnahmestudio zeigt Carsten Herbert die erste klobige Energiesparlampe von 1983, die dreimal so groß ist wie ein modernes LED-Leuchtmittel.
In seinem Aufnahmestudio zeigt Carsten Herbert die erste klobige Energiesparlampe von 1983, die dreimal so groß ist wie ein modernes LED-Leuchtmittel. © zwk

Babenhausen: „Energiesparkommissar“ will unabhängig von Sponsoren sein Wissen weitergeben

Die Produktionskosten für seine eigenen Do-it-yourself-Videos trägt er selbst, denn er will unabhängig von Sponsoren sein Wissen weitergeben. Ein aktueller Beitrag befasst sich mit dem Thema „Heizung optimieren – Heizkosten sparen – Anpassung der Heizkurve“ und verzeichnet bereits nach rund 14 Tagen mehr als 70 000 Aufrufe. Hier geben die mehr als 300 Kommentare durchweg positive Rückmeldungen. Aufgrund der großen Resonanz zu seinen Filmen, wird Herbert diese auch weiterhin produzieren. Seinen Recherchen zufolge gibt es momentan keine weiteren vergleichbaren Angebote im Internet, und selbst Leute vom Fach begrüßen die Infos, die auch für Laien sehr verständlich wiedergegeben werden.

Herbert sammelt auch Gegenstände, Zeitschriften, Comics, Werbeartikel und weitere Objekte, die mit der Materie zu tun haben. Darunter ist auch die erste Energiesparlampe von Philips, die vor rund 40 Jahren auf den Markt kam – ein klobiges, flaschengroßes und schweres Gebilde.

Künftig soll es Herberts Tipps nicht nur im Internet geben. Momentan schreibt er ein Buch mit dem Titel „Alles, was Sie über Energiesparen wissen müssen“, das im Mai 2023 beim Herder Verlag erscheinen soll. (zwk/nkö)

Nicht nur der „Energiesparkommissar“ sorgt sich in Babenhausen um die Energiewende: Das Ehepaar Rita und Hubert Dirks hatte sich fest vorgenommen, nicht nur über die Energiewende zu reden und zu diskutieren, sondern sie selbst zu gestalten. Dann wurden sie ausgebremst.

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