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Mehr E-Ladesäulen für Babenhausen

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Von: Norman Körtge

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Auf dem Stadthallenparkplatz kann Strom getankt werden.
Auf dem Stadthallenparkplatz in Babenhausen kann Strom getankt werden. © Körtge

Nur vier öffentliche E-Lademöglichkeiten gibt es derzeit in Kernstadt Babenhausen. Und davon sind immer auch mal welche durch Dauerparker blockiert, beschwert sich eine Leserin. Die gute Nachricht: Die Entega baut ihr Angebot aus.

Babenhausen - Für die Verkehrswende ist Ingrid Schäfer bereit, zu Fuß zu gehen. Und zwar zu ihrem elektrisch angetriebenen Skoda Citigo. Denn die in der Breslauer Straße in einem Mehrparteienhaus zur Miete wohnende Schäfer hat vor ihrer Haustür nicht die Möglichkeit, ihren Kleinwagen anzustöpseln. Deshalb gehört der etwa 600 Meter lange Fußmarsch zur und von der öffentlichen Ladesäule auf dem Parkplatz an der katholischen Kirche zum Alltag.

Doch seit einigen Wochen ärgert sich die E-Auto-Fahrerin darüber, dass dort die beiden Lademöglichkeiten oft belegt sind. Auf dem Kieker hat Schäfer dabei vor allem den Besitzer eines weißen VW-Up, der sein Auto nicht nur zum Aufladen dort abstellt, sondern die Stellfläche als Dauerparkplatz missbraucht. „Da fehlt mir ein stückweit Solidarität unter den Elektroautobesitzern“, ärgert sich Schäfer, die ihren Unmut auch gegenüber dem Ordnungsamt kundgetan hat. Das habe auch mal mit einem Strafzettel reagiert, doch belehren ließ sich der VW-Up-Fahrer davon wohl nur wenig.

So beklagt Schäfer, dass das Ordnungsamt nicht viel häufiger dort kontrolliere und sie ärgert sich über eine Aussage der Stadtverwaltung – die aus einem objektiven Blickwinkel gesehen allerdings auch vollkommen korrekt ist: Schäfer sei selbst für den Energiehaushalt ihres Fahrzeuges verantwortlich und es gibt auch keinen Rechtsanspruch auf eine öffentliche E-Netz-Säule. Letzterem kann Schäfer auch nicht widersprechen, aber: Bei mehr als 10 000 Einwohnern in der Kernstadt seien vier Ladestellen schon sehr wenig. Und eine davon ist am Stadthallen-Parkplatz durch ein E-Carsharing-Angebot geblockt.

Zumindest was die Anzahl der Lademöglichkeiten angeht, kann Katharina Freckmann aus dem städtischen Bau-Fachbereich mit einer guten Nachricht aufwarten. Zu den bestehenden beiden Entega-Ladesäulen mit jeweils zwei Anschlüssen „An der Stadtmauer“ (Parkplatz an der katholischen Kirche) und an der Stadthalle, kommen weitere hinzu. Wie Freckmann berichtet, wird der Energieversorger eine E-Säule vor dem kleinen Supermarkt in der Straße „Am Obereichen“ installieren, um damit auch im Wohngebiet Ost Bürgern eine öffentliche Ladestelle zur Verfügung stellen zu können. Auch die Stadtteile bekommen Anschlüsse. In Sickenhofen wird an der Friedel-Wiesinger-Halle eine Station aufgebaut, genauso wie am Bürgerhaus in Hergershausen. Nach Aussage der Entega sollen diese voraussichtlich bis Ende des zweiten Quartals in Betrieb genommen werden.

Auch zur Auslastung der beiden bisherigen Säulen liefert der Energieversorger Zahlen: Demnach gehört die Station „An der Stadtmauer“ zu den „Top 20“ Entega-Stationen in der Umgebung. In den vergangenen 30 Tagen ist sie zu 30 Prozent ausgelastet gewesen. Die Stadthallen-Ladesäule habe weniger Transaktionen. Allgemein liegt diese im Vergleich zu anderen Ladestationen in der Umgebung im oberen Mittelfeld, teilt Unternehmenssprecher Michael Ortmanns mit. (Norman Körtge)

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