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Erinnerungsort für Sternenkinder in Babenhausen

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Von: Norman Körtge

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Das Sternenkinder-Grabfeld auf dem Babenhäuser Friedhof ist von dem Harreshäuser Unternehmen „Natursteinwerk Becker“ gestaltet worden. Seit dem vergangenen Frühjahr hatte das Friedhofsamt zusammen mit der Firma an der Umsetzung gearbeitet. Im Dezember wurde die Grabanlage fertiggestellt.
Das Sternenkinder-Grabfeld auf dem Babenhäuser Friedhof ist von dem Harreshäuser Unternehmen „Natursteinwerk Becker“ gestaltet worden. Seit dem vergangenen Frühjahr hatte das Friedhofsamt zusammen mit der Firma an der Umsetzung gearbeitet. Im Dezember wurde die Grabanlage fertiggestellt. © Stadt Babenhausen

Auf dem Friedhof in Babenhausen gibt es nun einen Erinnerungsort für Sternenkinder. Passend dazu ist in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung unter anderem eine neue Friedhofssatzung und eine dazugehörige Gebührensatzung beschlossen worden.

Babenhausen - Aus einem aus hellen und dunklen Steinchen geformten Stern ragt ein spitz zulaufender Findling empor. Auf ihm sind ebenfalls kleine Sternchen angebracht, dazu der Schriftzug „Sternenkinder“. Es ist ein besonderer Gedenkort, der seit Kurzen auf dem Babenhäuser Friedhof zum Trauern und Verweilen einlädt. Bislang gab es in der Stadt keinen Ort, an dem sogenannte Sternenkinder würdevoll bestattet werden konnten. Das sind Kinder, die vor der 24. Schwangerschaftswoche tot geboren wurden oder bei der Geburt weniger als 500 Gramm gewogen haben. Jedes Sternenkind habe eine eigene Grabstelle, die von den Angehörigen mit Blumen, Windrädchen oder ähnlichem geschmückt werden dürfe, heißt es dazu aus dem Rathaus. Ein Grabstein oder Bepflanzungen sind aber nicht erlaubt. Die Beisetzung erfolge kostenfrei. Für weitere Informationen kann man sich an das Friedhofsamt wenden.

Die im Fachbereich „Ordnung und Sicherheit“ angesiedelte Friedhofsverwaltung hat sich in den zurückliegenden Monaten auch – wie berichtet – intensiv mit der Neufassung der Friedhofssatzung und der dazugehörigen Gebührensatzung befasst. Diese ist von der Stadtverordnetenversammlung in ihrer letzten Sitzung des Jahres 2022 mit von der Grünen-Fraktion eingebrachten Änderungen mit großer Mehrheit beschlossen worden und zum 1. Januar in Kraft getreten. Lediglich die fünf FWB-Stadtverordneten enthielten sich. Ausschlaggebend dafür seien die Kostenerhöhungen, erklärte Fraktionsvorsitzender Wolfgang Heil. So werden zum Beispiel Erdbestattungen unter der Woche statt wie bislang 1075 nun 1424 kosten. Urnenbestattungen werden allerdings etwas günstiger. „Für fast alles machen wir Ausnahmen“, monierte Heil. Die FWB hatte gefordert, die Kostenerhöhung für zwei Jahre auszusetzen, um der aktuellen Situation mit überall für die Bürger gestiegenen Kosten gerecht zu werden. Die Gebührensatzung ist zu 100 Prozent kostendeckend, hatte in den Ausschusssitzungen zuvor Fachbereichsleiter Max Grychta erläutert.

Dem Neubau einer sechsgruppigen Kita in Hergershausen steht nun nichts mehr im Weg. Nachdem im Vorfeld lange über die Kosten diskutiert worden war, votierten die Stadtverordneten einstimmig für die vorliegende Entwurfsplanung und einen Kostendeckel von 4,71 Millionen Euro. Über Letzteren war in den Ausschüssen heftig diskutiert worden. Denn einst waren 4,21 Millionen vorgesehen, und im Ursprungsantrag hatte der Magistrat wegen Kostensteigerungen zunächst 5,33 Millionen Euro einplanen wollen. Dagegen regte sich vor allem bei der CDU Widerstand, und sie bat um Überarbeitung. Mit Erfolg. Deshalb bedankte sich CDU-Fraktionsmitglied Günther Eckert auch für den vorgelegten Änderungsantrag.

Nun ist Eile geboten. Denn für den „zweckoptimierten Bau mit Fotovoltaik“ sind auch Mittel aus der Hessenkasse in Höhe von 2,41 Millionen Euro eingeplant. Diese sind aber nur verfügbar, wenn das Bauvorhaben bis Ende 2024 abgeschlossen ist.

Mit mehreren Änderungsanträgen zum Haushalt 2023 befasste sich das Stadtparlament. Dazu gehörte der mit den Stimmen der FWB beschlossene Antrag der CDU, der Stabstelle „Jugend, Sport und Kultur“ keine weitere halbe Stelle zu genehmigen (wir berichteten).

Einstimmig hingegen votierten die Lokalpolitiker für den CDU-Antrag, 100 000 Euro in den Haushalt einzustellen, um die Planungen für das neue Schulsportgelände unweit der Joachim-Schumann-Schule voranzutreiben und mit dem Landkreis entsprechende Verhandlungen über diese Vorfinanzierung zu führen, da dieser der eigentliche Bauträger ist. Dieser hat die Planung erst einmal geschoben, obwohl die Stadt bereits die Grundstücke angekauft hatte. CDU-Politikerin Heidrun Koch-Vollbracht hob die Dringlichkeit hervor. Auf dem bislang genutzten Sportgelände am Ostheimer Hang sollen Gewerbeflächen entstehen.

Ebenfalls angenommen wurde der CDU-Antrag, 300 000 Euro zur Verfügung zu stellen, um die notwendigen Instandsetzungsarbeiten an der Mehrzweckhalle in Harreshausen ausführen zu können und damit wieder uneingeschränkt nutzbar zu machen. Kein einfaches Unterfangen, da sich die Stadt mit einer Firma im Rechtsstreit befindet und noch ein Beweissicherungsverfahren läuft. Koch-Vollbracht, zugleich Harreshäuser Ortsvorsteherin, bekräftigte: „Wir möchten handlungsfähig sein, sobald es möglich ist.“ Die Grünen vermissten in dem Antrag Maßnahmen zur energetischen Sanierung der Halle, zogen aber einen Änderungsantrag zurück und enthielten sich der Stimme. (Norman Körtge)

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