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Narren in Babenhausen gehen gemeinsam neue Wege

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Von: Norman Körtge

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Nur wenige Wochen vor dem ersten Corona-Lockdown 2020 ist in der Bummelgasse die zweite Gasse-Fastnacht gefeiert worden. Im kommenden Jahr soll sie den Abschluss des Fastnachtsumzuges bilden.
Nur wenige Wochen vor dem ersten Corona-Lockdown 2020 ist in der Bummelgasse in Babenhausen die zweite Gasse-Fastnacht gefeiert worden. Im kommenden Jahr soll sie den Abschluss des Fastnachtsumzuges bilden. © Grimm

Die Corona-Pandemie, gravierende Brandschutzmängel in der Stadthalle und dann auch noch eine viel länger als geplant dauernde Brückensanierung auf der Bouxwiller Straße, die einen Umzug durch die Kernstadt scheinbar unmöglich macht – viele Narren hatten die Fastnacht in Babenhausen bereits abgeschrieben.

Babenhausen - Doch ziemlich genau 22 Tage vor dem Kampagnenstart am 11.11. melden sich die karnevalstreibenden Vereine mit voller närrischer Energie zurück. Die von der Rathaus-Stabsstelle „Jugend, Sport & Kultur“ um Michael Spiehl und Lara Kresz initiierte AG Fastnacht kann Erfolge vermelden.

Denn allen Unkenrufen zum Trotz soll sich in der kommenden Kampagne ein Umzug durch die Babenhäuser Straßen schlängeln. Dahinter hatte nach dem Bekanntwerden der drei Monate länger dauernden Gersprenz-Brückensanierung auf der Ortsumfahrung ein Fragezeichen gestanden, da die Umleitung durch die Kernstadt führt und damit auch auf der traditionellen Zug-strecke. Doch zusammen mit dem Ordnungsamt ist eine neue Wegführung gefunden worden (siehe „Die geplante Umzugsstrecke“). Stattfinden wird der Umzug auch nicht wie in den Jahrzehnten zuvor am Fastnachtsdienstag, sondern bereits zuvor am Samstag.

Die geplante Umzugsstrecke für Fastnachtssamstag, 18. Februar 2023

Die Aufstellung ist im Langenbrücker Weg. Von dort geht es links rum in die Amtsgasse und weiter in den Erlochweg. Dann rechts in die Elisabethenstraße, eine Linkskurve in die Luisenstraßen und rechts rein in die Straße „An der Lache“. Weiter wird über die Westringbrücke in die Waldstraße marschiert. Von der aus geht es nach links in die Taunusstraße. Die wird komplett durchlaufen, dann nach rechts in die Frankfurter Straße, um wieder nach rechts auf die Waldstraße zu kommen. Auf der geht es wieder zurück zur Westringbrücke. Der Westring wird dann zur langen Parademeile, bevor es schließlich nach rechts in die Ludwigstraße geht, wo sich der Zug auflösen wird. Von dort ist es nicht weit zur Bummelgasse (Fahrstraße), wo die Gasse-Fastnacht gefeiert werden soll. (nkö)

Ein Plan, der schon länger in der Schublade liegt, aber wegen Corona bislang nicht umgesetzt werden konnte. Die Hoffnung und der Wunsch dahinter sei, so Michael Spiehl beim jüngsten AG-Treffen, dass nach dem Umzug durch die Straßen noch weiter ausgiebig gefeiert werden kann. Denn nach den bisherigen Umzügen am Fastnachtsdienstag hätte sich immer alles relativ schnell aufgelöst, da viele am Aschermittwoch wieder Arbeiten mussten. Stattdessen wollen die in der AG vertreten Vereinen – Carnevalverein Babenhausen (CVB), Carnevalclub Herrnhuter (CCH) aus Harreshausen, der Sickenhöfer Karnevalverein (SKV), der TSV Langstadt und das Vereinsgremium als Veranstalter des Umzuges – gemeinsam zur Gasse-Fastnacht in die Bummelgasse laden. Ein Format, das der CVB bereits 2019 und 2020 organisiert hatte. Nun soll es in einer Gemeinschaftsaktion geplant werden. Ein „wunder Punkt“, den Gemeinschaft und Geselligkeit haben in der Pandemie arg gelitten und ihre Spuren in den Vereinen hinterlassen. „Wir machen uns für den Erhalt der Fastnacht stark und sind mit viel Herzblut dabei“, bekräftigte CVB-Vorstand Holger Plischke. Und CCH-Vorsitzender Michael Kattner betonte: „Wir machen das nicht für uns. Wir machen das für die Gemeinschaft.“ SKV-Vorsitzender Christian Mohr und TSV-Karnevalsabteilungsvorsitzender Florian Simon wollen in einem nächsten AG-Treffen die Gastronomen aus der Bummelgasse dazu holen, um die Gasse-Fastnacht weiter planen zu können. Eine Idee: Wer eine Umzugsplakette hat, bekommt ein Freigetränk. Wie das alles umgesetzt werden könne, gehöre zu den vielen „Feinheiten“, so Lara Kresz, die es in den kommenden Wochen noch zu klären gilt.

Verhalten optimistisch zeigte sich am Dienstagabend Bürgermeister Dominik Stadler bei einem ganz anderen Thema: der Stadthalle mit ihren Brandschutzmängeln. Mit einigen Auflagen und Einschränkungen sowie jeweils in Einzelfallprüfung könne es möglich werden, dass die Stadthalle wieder für große Veranstaltungen genutzt werden kann. Genaueres müsse aber noch geprüft werden, meinte der Rathaus-Chef und hält ein neues Gutachten in den Händen. Die Fastnachtssitzung des CVB in der Stadthalle ist damit auf jeden Fall im Bereich des Möglichen.

„Das hört sich doch alles sehr gut an“, meinte Vereinsgremiums-Vorsitzender Helmut Fendt abschließend. (Norman Körtge)

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