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Hessischer Familienpreis für den TV Babenhausen

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Von: Norman Körtge

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Juryvorsitzende und Radiomoderatorin Bärbel Schäfer (mit Mikrofon) übernahm auch die Moderation bei der Familienpreis-Verleihung im Kickers-Stadion. Hessens Sozialminister Kai Klose (rechts) und Sparda-Bank-Vorstand Rüdiger Orth (links) überreichten an die TVB-Delegation – an der Spitze die Vorsitzenden Amelie Kley (von links) und Ute Teuchner – für den zweiten Platz Urkunde, Blumenstrauß und einen Scheck über 3 000 Euro.
Juryvorsitzende und Radiomoderatorin Bärbel Schäfer (mit Mikrofon) übernahm auch die Moderation bei der Familienpreis-Verleihung im Kickers-Stadion. Hessens Sozialminister Kai Klose (rechts) und Sparda-Bank-Vorstand Rüdiger Orth (links) überreichten an die Delegation des TV Babenhausen – an der Spitze die Vorsitzenden Amelie Kley (von links) und Ute Teuchner – für den zweiten Platz Urkunde, Blumenstrauß und einen Scheck über 3 000 Euro. © p

Der TV Babenhausen gehört zu den Preisträgern des Hessischen Familienpreises 2022.

Babenhausen - Homeschooling und Homeoffice, geschlossene Kitas sowie gesperrte Spielplätze und kein Vereinsleben – die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien alles andere als familienfreundlich gewesen, rief Radiomoderatorin und Buchautorin Bärbel Schäfer im VIP-Raum des Kickers-Stadions den geladenen Gästen zur Verleihung des Hessischen Familienpreises in Erinnerung. Und da der Corona-Virus nach wie vor grassiere, blieb am späten Mittwochnachmittag auch die große Flügeltür zur Tribüne weit geöffnet: „Es ist ja noch Pandemie, und der Gesundheitsminister ist da“, erklärte Schäfer augenzwinkernd ins Publikum, indem fast ausnahmslos Menschen saßen, die mit viel Engagement die Pandemiefolgen in der Gesellschaft gemindert haben. „Sie haben in einer schwierigen Zeit Entlastungsfenster für Familien geschaffen“, sagte sie und meinte damit auch explizit den Turnverein Babenhausen (TVB).

Dass sie zu den Preisträgern gehörten, wusste die von den beiden Vorsitzenden Amelie Kley und Ute Teuchner angeführte TVB-Delegation – darunter auch die Übungsleiterinnen Thea Scharwinski, Gabriele Kraus und Nina Göbel. Aber welcher Platz? Es wurde der zweite, der mit 3 000 Euro dotiert ist, und den Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) und Sparda-Bank-Vorstand Rüdiger Orth überreichten.

Der Hessische Familienpreis

lle zwei Jahre werden mit dem Hessischen Familienpreis – einer Kooperation des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und der Sparda-Bank Hessen – Projekte und Maßnahmen ausgezeichnet, die Familien in ihrem Alltag unterstützen und entlasten. In diesem Jahr stand vor allem die Bewältigung der Pandemie im Fokus. Gesucht wurden innovative Ideen, die auf nachhaltige Weise aufzeigen, wie der veränderte Alltag auch unter erschwerten Bedingungen gemeinsam gemeistert werden kann. Die Preisträger sind am Mittwochnachmittag im VIP-Bereich des Stadions am Bieberer Berg in Offenbach gekürt worden.

Der erste Preis, dotiert mit 5 000 Euro, ging an die „Wohnungs- und Einrichtungshilfe“ für Familien in Not der Werkstattkirche der Jugendwerkstatt Gießen. Den dritten Platz teilten sich das Familienzentrum im Westend in Frankfurt und der Ökumenische Hospizverein Vorderer Odenwald aus Groß-Umstadt. Beide erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 1 000 Euro. Einen Sonderpreis erhielt „dasgute.haus“ in Butzbach, der mit 500 Euro dotiert ist.

Die Jury bestand aus Radiomoderatorin und Autorin Bärbel Schäfer (Jury-Vorsitz), Helga Engelke (Landesseniorenvertretung Hessen), Reiner Jäkel (Hessischer Jugendring), Hubert Schulte (Arbeitsgemeinschaft der Familienverbände in Hessen), Jutta Rang (Hessisches Ministerium für Soziales und Integration) und Andreja Rumpf (Sparda-Bank Hessen). (nkö)

Auch wenn der mit etwa 1 750 Mitgliedern größte Babenhäuser Verein in der jüngeren Vergangenheit bereits einige Preise gewinnen konnte – etwa den Heinz-Linder-Preis oder den „Kooperationspreis Schule und Verein“ (jeweils ausgelobt vom Landessportbund) oder „Aktiv gegen Corona“ von der Darmstädter Sportstiftung sowie immer wieder „Sterne des Sports“ der Volksbanken – ist dieser für TVB-Vorsitzende Teuchner ein ganz Besonderer, weil „es diesmal um Familien ging“. Spannend und aufregend sei es auch gewesen. Bei der Projektvorstellung vor der Jury zusammen mit Gabriele Kraus habe sie sich wie bei einer Examensprüfung gefühlt. Der TVB hatte sich mit seinen Projekten „Bewegungslandschaft“ und „Kuriose Feiertage“ beworben. Statt „das geht nicht“, sei dabei immer das Motto gewesen, was man unter den jeweils geltenden und sich immer wieder verändernden Hygieneregeln für die ganze Familie anbieten könne. Bei den Bewegungslandschaften in der eigenen Turnhalle sei zu Hochzeiten der Pandemie jeweils immer nur eine Familie beziehungsweise Haushalt erlaubt gewesen. So konnten in einer Woche bis zu 62 Familien dieses Angebot nutzen. „Das war für alle jeweils immer ein Highlight“, berichtet Teuchner. Und bei den regelmäßig angebotenen „Kuriosen Feiertagen“ wie „Tag des Schneemanns“, „Tag des Schmetterlings“, „Tag des Kürbis“ und jüngst erst „Tag des Einhorns“ waren neben kleinen sportlichen Herausforderungen auch immer andere Fähigkeiten gefragt, wie Malen, Basteln oder Ausschneiden. Und das Beste daran, was auch zu den Nachhaltigkeitskriterien des Familienpreises gehörte: Sowohl die Bewegungslandschaften als auch die „Kuriosen Feiertage“ sind immer noch im Angebot und werden von vielen Familien genutzt. „Wir sind keine Eintagsfliege“, bekräftigt Teuchner und kann auch auf viele neue Mitglieder, gerade im Kinderbereich, verweisen. Und eben auf die hervorragenden Übungsleiter.

n immer wieder umgebauten Bewegungslandschaften konnten und können sich in der TVB-Halle Kinder austoben und ausprobieren. Dazu gibt es regelmäßig „Kuriose Feiertage“: Das Bild rechts entstand beim „Tag des Eises“ – mitten im Winter.
n immer wieder umgebauten Bewegungslandschaften konnten und können sich in der TVB-Halle Kinder austoben und ausprobieren. © p

In der Laudatio wird es wie folgt zusammengefasst: Mit den Projekten für Familien, Kitas und Großeltern habe der Verein es sich zur Aufgabe gemacht, mit Fantasie und Kreativität auch in Zeiten der Pandemie die Freude der Babenhäuser Familien an Bewegungs- und Sportangeboten zu fördern und damit dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Durch eine konsequente Anpassung an die Hygieneregeln ist es gelungen, Familien in dieser schwierigen Zeit ein stetiges Angebot an spannenden und abwechslungsreichen In- und Outdoor-Aktivitäten zur Verfügung zu stellen.

In immer wieder umgebauten Bewegungslandschaften konnten und können sich in der TVB-Halle Kinder austoben und ausprobieren. Dazu gibt es regelmäßig „Kuriose Feiertage“: Das Bild rechts entstand beim „Tag des Eises“ – mitten im Winter.
In immer wieder umgebauten Bewegungslandschaften konnten und können sich in der TVB-Halle Kinder austoben und ausprobieren. © P/Turnverein Babenhausen

In seiner Ansprache betonte Hessens Sozialminister Klose, wie bedeutsam die Arbeit der anwesenden Einrichtungen sei: „Erfolgreiche Familienpolitik ist ohne unsere gewachsene Struktur aus Trägern, privaten Initiativen und Ehrenamt nicht denkbar, und auch deshalb ist es so wichtig, das mit dem Familienpreis würdigen zu können. Die Preisträger belegen eindrucksvoll, wie Familien konkret unterstützt und entlastet werden können – gerade in schwierigen Zeiten.“ Auch Sparda-Bank--Vorstandsmitglied Orth war des Lobes für die Gewinner. „Sie alle leisten eine herausragende Arbeit zum Wohle der Gemeinschaft. Ihre Projekte zeugen von großer Anteilnahme am Leben Ihrer Mitmenschen, sie geben Sicherheit und machen Mut. Machen Sie bitte weiter so – gerade in bewegten Zeiten wie diesen wiegt Ihr Einsatz umso mehr.“ (Norman Körtge)

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