Neues Feuerwehrhaus zwischen den Stadtteilen

Seit Jahren sind der baulich schlechte Zustand und die zu kleinen Räume der Feuerwehrhäuser in Hergershausen und Sickenhofen bekannt. 2018 bescheinigte ein Bericht des Technisches Prüfdienstes des Landes Hessen, der turnusmäßig alle fünf Jahre die Feuerwehrhäuser unter die Lupe nimmt, „eklatante Mängel“ in den beiden Gebäuden.
Hergerhshausen/Sickenhofen Das Sanieren der beiden schon lange nicht mehr heutigen Feuerwehransprüchen genügenden Spritzenhäuser bezeichnet der Magistrat wenig überraschend daher auch als „unwirtschaftlich und unverhältnismäßig“. Der Plan: Für die beiden Stadtteil-Feuerwehren ein gemeinsames, neues Gebäude zu bauen. In der nächsten Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 7. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Stadthalle, sollen ersten Beschlüsse für das grob geschätzt 4,6 Millionen Euro teuere Vorhaben fallen.
Dabei geht es in erster Linie um das Grundstück und das Aufstellen eines entsprechendenden Bebauungsplans mit dem Namen „Feuerwehr West“. Im Bauausschuss stellte Bürgermeister Dominik Stadler (unabhängig) die bisherige Planung vor. Demnach soll der Neubau auf einer etwa 6 000 Quadratmeter großen Fläche an der K183 ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden Stadtteilen entstehen. Das avisierte Gelände südlich der Kreisstraße und östlich der Gärtnerei Wolter befindet sich im Besitz des Zweckverbandes Gruppenwasserwerk Dieburg (ZVG). Der ZVG hat eine grundsätzliche Verkaufsabsicht – vier Euro pro Quadratmeter, insgesamt 23 040 Euro – bestätigt. Allerdings musste Bau-Fachbereichsleiter Christian Heinemann in der Ausschusssitzung die neue Information nachreichen, dass der ZVG noch am Prüfen ist, inwieweit auf dem Gelände sogenannte Ökopunkte hinterlegt sind. „Das muss noch geklärt werden“, so Heinemann. Hergerhausens Ortsvorsteher Horst Grimm (CDU) äußerte seine Befürchtung, dass auch durch die Nähe zum Wasserschutzgebiet mit erhöhten Auflagen zu rechnen sei, die die Baukosten nach oben treiben. Er brachte erneut ein in Hergershausen gelegenes städtisches Grundstück in der Nähe des Schützenhauses ins Spiel. Wie Bürgermeister Stadler allerdings ausführte, resultiere der ins Auge gefasste Standort sowohl aus einem Kompromiss zwischen den beiden Freiwilligen Feuerwehren, zum anderen müssten auch die gesetzlichen Hilfsfristen für die beiden Orte gewährleistet sein. Der Bauausschuss votierte unter anderem einstimmig dafür, dass der Magistrat einen Vorvertrag mit dem ZVG zum Grundstückserwerb abschließen und das Aufstellen eines Bebauungsplans in die Wege leiten soll.
Ein gemeinsamer Feuerwehrstützpunkt für die beiden Stadtteile ist allerdings nicht nur aufgrund einer dann auf dem neuesten Stand der Technik beruhenden Immobilie sinnvoll. Wie es vonseiten des Magistrats heißt, haben beide Freiwillige Feuerwehren „mittlerweile massive Probleme bei der Gewährleistung der notwendigen Tagesalarmstärke“. Der Neubau hätte somit sowohl finanzielle als auch einsatztaktische Vorteile. Die beiden Feuerwehren begrüßen den gemeinsamen Standort zwischen den Stadtteilen. (Norman Körtge)