Mega-Bauprojekt: 139 frei stehende Einfamilienhäuser geplant

Das Unternehmen Fingerhaus baut unter dem Namen „Freiraum64“ 139 frei stehende Einfamilienhäuser in Babenhausen. Ein Musterhaus steht bereits.
Babenhausen – Der Anblick hat etwas Surreales. Inmitten einer riesigen erdigen und sandigen Brachfläche steht ein schmuckes Einfamilienhaus. Drumherum grüner Rasen und kleine Birkenbäumchen. Die Wohnküche ist eingerichtet, ein großes helles Sofa lädt zum Hinsetzen ein. Im Obergeschoss kann ein Bad genommen werden und ein großes Bett verspricht Nachtruhe. Nachbarn gibt es weit und breit nicht. Noch nicht.

Denn dem eigens errichteten Musterhaus des Unternehmens Fingerbau mit Hauptsitz im nordhessischen Frankenberg werden 138 frei stehende Einfamilienhäuser im neuen Wohnquartier Kaisergärten folgen. Mit „Freiraum64“ hat die ausführende Fingerwohnbau GmbH das Projekt benannt, das einen Großteil der Fläche im südlichen Teil des Wohngebietes auf dem ehemaligen Kasernengelände einnimmt. Die „64“ steht dabei für die ersten beiden Ziffern der Babenhäuser Postleitzahl 64832.
Mega-Bauprojekt von Fingerhaus in Babenhausen: Platz für 2000 Menschen
„Es ist nicht gerade die optimale Zeit für solch ein Projekt“, gibt Markus Kuhl, Leiter des Geschäftsbereichs bei Fingerwohnbau, angesichts der aktuellen Bauzinsentwicklung, gestiegenen Baukosten und dem Krieg in der Ukraine unumwunden zu. „Auf Sicht fahren“, sei die Devise meint Kuhl. Um so mehr gilt es, mögliche Käufer die „Innovationskraft seines Unternehmens zu zeigen.
Hunderte Häuser und Wohnungen
Alles Informationen zum Fingerhaus-Projekt in den Kaisergärten gibt es auf der Internetseite freiraum-64.de. Auf dem ehemaligen Kasernengelände sollen einmal zirka 2000 Menschen wohnen. Nicht nur in Einfamilienhäusern. Das Immobilienunternehmen Bonava wird in mehreren Bauabschnitten Hunderte Neubau-Wohnungen errichten. In einem ersten Bauabschnitt sollen bis 2024 92 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern, inklusive Garten- und Staffelgeschosswohnungen entstehen. Die Nassauische Heimstätte (NH) hat sechs Kasernen-Bestandsimmobilien gekauft, die nun aufwendig saniert werden. Entstehen sollen 140 Wohneinheiten. (nkö)
Angeboten werden frei stehende Architektenhäuser in Holzfertigbauweise, „die modular konzipiert sind und Kunden dadurch ein Maximum an Individualität sichern“. „Möchten Sie mit dem Cube-Anbau Ihr Erdgeschossvergrößern? Wünschen Sie ein Kellergeschoss? Sie haben die Wahl“, heißt es im druckfrischen Exposé. Und Kuhl ergänzt: „Alles ist auf ein modernes Leben zugeschnitten: Platz für die Familie und Platz fürs Homeoffice.“ Der Glasfaseranschluss der Entega werde außerdem vieles möglich machen.

Mega-Bauprojekt in Babenhausen: Ende kommenden Jahres sollen die Häuser stehen
Die Vermarktung der Häuser soll im September starten. Die Wahl besteht zwischen 120 Quadratmetern Wohnfläche – zur Orientierung: das Musterhaus im Baugebiet hat etwa 140 Quadratmeter – bis zu 208 Quadratmetern. Die Grundstücksgrößen variieren zwischen 340 und 700 Quadratmetern. Zirka 650 000 Euro beträgt der Preis für die kleinste Variante beziehungsweise Ausstattung. Das Besondere an dem Projekt: Die Entwicklung startete mit einem auf Kosten- und Flächeneffizienz angelegten Hauskonzept. Auf dieser Basis erst erfolgte im zweiten Schritt die Grundstücksaufteilung. „Dadurch konnten die Baukosten um 30000 bis 40 000 Euro gesenkt werden“, so Kuhl.
Bis das Einfamilienhaus-Wohnquartier in den Kaisergärten Gestalt annehmen wird, werden allerdings noch etliche Monate ins Land gehen. Vermutlich erst Ende kommenden Jahres sollen die ersten Häuser auf den Parzellen entstehen, schätzt Markus Kuhl. (Norman Körtge)
Acht Monate lang schwebte das Baustopp-Damoklesschwert über dem neuen Stadtquartier Kaisergärten in Babenhausen – im Januar diesen Jahres wies der Verwaltungsgerichtshof den Eilantrag zur Normenkontrollklage zurück. Seitdem steht dem neuen Wohnquartier nichts im Wege.