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Kein neuer Pfarrer für St. Josef in Babenhausen

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Eine Tombola gehörte zum Pfarrfest. Gemeindereferentin Claudia Czernek (links) gab die Preise aus.
Eine Tombola gehörte zum Pfarrfest. Gemeindereferentin Claudia Czernek (links) gab die Preise aus. © Grimm

Die katholische Gemeinde St. Josef in Babenhausen wird zukünftig keinen festen Pfarrer mehr vor Ort habe. Eine Auswirkung des „Pastoralen Wegs“.

Auf die katholische Gemeinde St. Josef kommen einige Veränderungen zu, nicht nur weil Pfarrer Ferdinand Winter im Sommer in den Ruhestand geht. Das Bistum Mainz hat sich 2019 auf den „Pastoralen Weg“ begeben. Es soll ein Weg der Erneuerung werden, der mit einigen Herausforderungen gepflastert ist. Die Mitglieder der St. Josef-Gemeinde waren deshalb nach ihrem Festgottesdienst zum Kirchweihtag zu einer Versammlung eingeladen, bei der Pfarrer Alexander Vogl aus Dieburg über den Stand der Dinge informierte.

„Es ist wichtig, dass wir miteinander im Gespräch sind über das, was vor uns liegt“, sagte Gemeindemitglied Joachim Knoke, der die Versammlung moderierte.

Die erste Phase des „Pastoralen Wegs“, die Findung der Pastoralräume – alle Pfarrgemeinden im Bistum sind in 46 Pastoralräume zusammengelegt worden – sei durchschritten, sagte Pfarrer Vogl. Er ist der leitende Pfarrer des neu formierten „Pastoralraums Bachgau“, zu dem neben Babenhausen auch Dieburg, Eppertshausen, Münster, Schaafheim, Radheim und Mosbach gehören. Aus diesen Pfarrgemeinden soll in den nächsten Jahren eine gemeinsame Pfarrei entstehen. Ob diese Pfarrei dann „Pastoralraum Bachgau“ heißen wird oder einen neuen Namen bekomme, sei noch nicht geklärt.

Auf jeden Fall werde es für diese neue Pfarrei eine zentrale, gemeinsame Kirche und ein Verwaltungszentrum geben. Wo das sein werde, stehe noch nicht fest und beides müsse auch nicht am gleichen Ort sein, sagte Vogl. Die anderen, jetzt genutzten Kirchengebäude blieben den Pfarrgemeinden vor Ort erhalten – außer St. Wolfgang in Dieburg, das in eine Stiftung überführt und allgemein für kulturelle Dinge genutzt werde. Er wies aber auf die Aussage des Bistums hin, nach der nur noch 50 Prozent der bestehenden Immobilien bezuschusst würden. „Wenn wir Immobilien weiterhin behalten wollen, müssen wir schauen, wie das möglich sein wird“, sagte Vogl.

Man sei jetzt in der zweiten Phase des „Pastoralen Wegs“, in der es darum gehe, das Leben in der neuen Pfarrei zu gestalten. Daran arbeiten schon verschiedene Projektgruppen mit Themenschwerpunkten wie Katechese, Gottesdienste, Öffentlichkeitsarbeit, Kirchenmusik, Sozialpastoral und anderen. Das gehe nur im Miteinander von Haupt- und Ehrenamt.

Was Mitglieder der St. Josef-Gemeinde natürlich interessierte war die Frage, wie es nach dem Ausscheiden von Pfarrer Ferdinand Winter, der im Juli offiziell verabschiedet wird, weitergeht. Seine Aufgaben werden andere Pfarrer des Pastoralraums übernehmen. „Die aktiven Mitarbeiter sollen so verteilt werden, dass es funktioniert und auch die Ruhestandshauptamtlichen können eingebunden werden. Nach der Verabschiedung von Pfarrer Winter wird es für seine Nachfolger eine Einführung geben“, sagte Vogl. Das Pfarrhaus werde Winter nicht schnell räumen müssen. „Da wird vorerst keiner einziehen“, so Vogl.

Ob für den Pastoralraum neue Pfarrer eingestellt würden, fragte ein Gemeindemitglied, wohl auch mit Blick auf Babenhausen. „Wir sind so besetzt, wie es vorgesehen ist. Der Stellenplan im Pastoralraum ist erfüllt“, antwortete Vogl: „Es geht auch nicht nur um die Frage, wie viele Haupt- und Ehrenamtliche wir noch haben, sondern wie viele Mitglieder.  Da hakte ein Gemeindemitglied ein und wies darauf hin, dass die Ehrenamtlichen immer älter würden und deshalb mehr Mitarbeiter von der Kirche eingestellt werden sollten.

Eine weitere Frage: „Was passiert mit der Pfarrsekretärin?“ Das könne noch nicht beantwortet werden, „aber es wird auch weiterhin einen Ansprechpartner vor Ort geben“. Wird auch in Zukunft jeden Sonntag ein Gottesdienst in St. Josef stattfinden? „Ja, aber nicht jeden Sonntag eine Eucharistiefeier, sondern auch Wortgottesdienste“, sagte Vogl. Diese leiten nicht zwingend nur Pfarrer, das dürfen auch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Den Festgottesdienst am Kirchweihtag hatte Pfarrer Vogl gemeinsam mit Diakon Marcus Ostheimer zelebriert. Pfarrer Winter konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. (Petra Grimm)

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