Kinder in Babenhausen erforschen ihre Sinne

Die städtische Kinder- und Jugendförderung in Babenhausen hat einen 5-Sinne-Workshop organisiert.
Babenhausen - Mit verbundenen Augen sitzen die Kinder auf ihren Stühlen und schnuppern an verschiedenen Gewürzen. Paprika ist schwer zu erraten. Bei Zimt haben fast alle einen Volltreffer. „Das war leicht“, rufen sie. Dieser Geruch, der aus Milchreis und Co strömt, scheint Kindernasen deutlich vertrauter.
Die fünf Sinne des Menschen – Sehen, Schmecken, Hören, Tasten und Riechen – stehen im Mittelpunkt eines interessanten Vormittags mit Spielen und Experimenten, den die städtische Kinder- und Jugendförderung anbietet. 14 Kinder zwischen acht und zehn Jahren haben sich im Jugendzentrum versammelt, um gemeinsam mit Debora Santamaria und der FSJlerin Laura Szadzik zu erleben, was passiert, wenn ein Sinnesorgan, beispielsweise die Augen, ausfallen und man seine Umgebung nur durch die anderen Sinne wahrnehmen kann. Sich allein auf seinen Geruchssinn zu verlassen ist schwerer als gedacht, merken die Teilnehmer schnell.

Eine weitere Herausforderung ist herauszufinden, was unserem Auge alles entgeht, selbst wenn man weiß, auf was man achten soll. Bei diesem Spiel gehen immer zwei oder drei Kinder gemeinsam aus dem Raum und die verbliebenen ändern Kleinigkeiten, wie die Anordnung der Sitzkissen, sie tauschen ihre Schuhe oder ziehen eine Jacke an, die zuvor über einem Stuhl hing. Da heißt es, vorher genau hinschauen. Es ist erstaunlich, wie viele Veränderungen den Kindern, die aus dem Raum gegangen sind, bei ihrer Rückkehr auffallen. Hier haben sich ganz offensichtlich gute Detektive und Augenzeugen versammelt. Wobei das Auge auch in der Wissenschaft als das wichtigste Sinnesorgan gilt, zumindest in unserem Kulturkreis. Das, was wir sehen, können wir in der Regel besser beschreiben, als das, was wir riechen.
Auf einem Blatt kann jedes Kind zu jedem Spiel eine Selbsteinschätzung und Bewertung abgeben. Also wie schwer ist es ihnen gefallen und hat es Spaß gemacht. Beim Hören gilt es Musikinstrumente und Tierlaute zu erkennen, beim Schmecken – natürlich auch mit verbundenen Augen – verschiedene Früchte. Ertastet werden muss beispielsweise ein Radiergummi, ein Pinsel und anderes, das in einer verschlossenen Kiste versteckt ist . „Wir wollen heute einfach nur Spaß haben“, hatte Debora Santamaria bei der Vorstellungsrunde zu Beginn als Motto ausgegeben. Und den hatten die kleinen Forscher. (Petra Grimm)