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„Kokolores“ in Hergershausen ein voller Erfolg

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Eine Hommage an den kultigen Skispringer „Eddie the Eagle“ – und das gleich in vierfacher Ausfertigung.
Eine Hommage an den kultigen Skispringer „Eddie the Eagle“ – und das gleich in vierfacher Ausfertigung. © Grimm

Im Bürgerhaus Hergershausen ist wieder „Kokolores“ gefeiert worden. Die Fastnachtssause des Gesangvereins Liederkranz und seinem Chor „Junge Töne“.

Babenhausen-Hergershausen - Man könnte das komplette Outfit des verrückten Hutmachers aus Lewis Carrolls Roman „Alice im Wunderland“ natürlich im Internet kaufen. Das wäre der einfache Weg. Oder man macht es selbst und verleiht dem Kostüm dadurch eine eigene Handschrift und besondere Wirkung. Bei der Kokolores-Fastnachtsparty des Gesangvereins im Hergershäuser Bürgerhaus gehörte die fröhliche Gruppe der fünf Hutmacher auf jeden Fall zu den besonderen Hinguckern mit ihren aufwendig und mit viel Liebe zum Detail selbst gefertigten Kostümen.

„Drei oder vier Sonntage haben wir daran gebastelt. Wir haben gebrauchte Teile mit neuen kombiniert, gekaufte mit selbst gemachten Sachen. Das war viel Handarbeit und die ganze Familie war eingebunden. Jeder hat das gemacht, was er am besten kann“, erzählt Silke Friele. Der Hut, das wichtigste Teil des Kostüms, sei komplett in Eigenarbeit entstanden. „Da haben wir auch zwei Anläufe gebraucht. Der erste, den wir angefertigt haben, war noch nicht so gut“, erzählt die Hergershäuserin, die unter der Pandemie bedingten Fastnachtspause wirklich gelitten habe. Und wenn man auf ihren Zeitplan für die anstehenden närrischen Tage schaut, kann da kein Zweifel aufkommen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Anja Walz, die ebenfalls mit ihrem Mann an diesem Abend zur Hutmacher-Truppe gehört, plant sie bei der Frauensitzung in Zellhausen mitzufeiern, Fastnachtssamstag gehe es nach Babenhausen zum Zug und zur Gassefastnacht, am Rosenmontag, wie seit vielen Jahren, zum Umzug nach Seligenstadt und am Dienstag nach Dieburg. Da ist auf jeden Fall Kondition gefragt.

Gar nicht grimmig: Urmännchen und Vodoofrauen.
Gar nicht grimmig: Urmännchen und Voodoofrauen. © Grimm

Die bewiesen in der Kokolores-Partynacht auch viele andere toll kostümierte Narren. Für Furore sorgte beispielsweise auch eine große Gruppe Urmännchen mit ihren Voodoofrauen. Jede Menge Kunstfell, Federn und „Knochen“ schmückten diese Hergershäuser, die immer eine der größte einheitlich kostümierten Gruppen bilden und jedes Jahr einen närrischen Augenschmaus abliefern.

Die Augen reiben musste man sich auch beim Anblick von viermal „Eddie the Eagle“. Der Engländer mit den dicken Brillengläsern und dem Schnauzbart nahm 1988 als erster britischer Skispringer – eher talentfrei – an den olympischen Winterspielen in Calgary teil und wurde Kult. Jetzt feierte der Adler in vierfacher Ausfertigung Fastnacht und verteilte sogar Autogrammkarten.

Wer ausgefallene Kostüme sehen will, war beim Kokolores-Ball auf jeden Fall wieder am richtigen Ort. Nicht nur Gruppen, auch Ehepaare fallen durch ihr kreatives Partneroutfit ins Auge. Zebras, Schokobons, Matrosen, Zirkusdompteure und Co, auch aus umliegenden Orten, tanzten zur Musik von DJ Loca Sato durch die Nacht. Für einen bejubelten Bühnenauftritt sorgte die TVH-Tanzgruppe Amaya.

Hingucker mit Hut: alles in Handarbeit geleistet.
Hingucker mit Hut: alles in Handarbeit geleistet. © Grimm

Andrea Reymendt, die Vorsitzende des Hergershäuser Gesangvereins, war zufrieden mit der Resonanz, die sich schon in einem sehr guten Vorverkauf niedergeschlagen hatte, und glücklich, dass man trotz der seit Jahren bestehenden Brandschutzprobleme in der Halle wieder feiern konnte. Das war nach Veranstaltungsausfällen durch die Pandemie auch wichtig für die Vereinskasse, denn die Kokolores-Fastnachtsparty ist die Haupteinnahmequelle. „Wir sind, wie andere auch, durch die Corona-Zeit gebeutelt. Denn unsere laufenden Kosten, wie das Honorar für die Dirigentin, sind ja weitergelaufen“, sagte sie, dankbar für Unterstützung bei den Diensten durch Leute aus dem Neubaugebiet und die örtlichen Angler.

Der Stammchor des Traditionsvereins hat sich wegen Überalterung aufgelöst, aber die „Jungen Töne“ haben durch das Queen-Projekt Zulauf bekommen. Fast 30 Sängerinnen und Sänger treffen sich zu den Singstunden. Ein neues Projekt wird bereits geplant: ein Weihnachtskonzert in der Kirche. (Petra Grimm)

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