Babenhausen: Leistungsschau zum Jubiläum

Für glückliche Kinderaugen und das lang vermisste Gefühl, in großer Gemeinschaft Spaß zu haben, sorgte die Jugendfeuerwehr Babenhausen, die zur Feier ihres Jubiläums „50 plus 1“ den Stadthallenparkplatz am Samstag in einen Vergnügungspark verwandelt hatte. Mit einer Übung der Nachwuchsbrandschützer, die den Ranis-Hof löschten und eine vermisste Person in Form eines Dummys aus dem brennenden Gebäude retteten, startete der große Aktionstag.
Babenhausen - Außerdem zeigten die Floriansjünger mit einer Fettexplosion in einer aufgebauten Küchenzeile eindrucksvoll, dass brennendes Öl oder Fett in einem Kochtopf keinesfalls mit Wasser gelöscht werden darf.
Eine Rallye mit sechs Stationen, darunter eine Spritzwand, ein Tastspiel, ein Wissensquiz, Eierlauf und Dosen werfen, beschäftigte die kleinen Gäste. Steil nach oben ging es beim gesicherten Klettern an einem dicken, mit Knubbeln zum Greifen versehenen Balken.
Publikumsmagnete waren die ausgestellten Fahrzeuge, darunter Oldtimer, wie das Löschfahrzeug aus dem Jahr 1953, das damals durch eine Sammlung in der Bevölkerung angeschafft werden konnte. Die Spritze aus dem Jahr 1902 war an einen Kramer Traktor, Baujahr 1951, angehängt: Ein herrlicher Platz für die kleinen Gäste, die es genossen, einfach auf dem Traktor oder dem Spritzenwagen zu sitzen.
Dem Spektakel war eine akademische Feier vorausgegangen, eine Reise durch fünf Jahrzehnte Jugendfeuerwehr. Und das schafft nicht jeder Verein, eine fast dreistündige Feier mit historischem Rückblick, Grußworten und Ehrungen, so zu gestalten, dass keine Minute Langeweile entsteht. Hut ab vor Jugendfeuerwehrwart Sören Grundmann und seinem Stellvertreter Emil Schimpf, die mit Unterstützung vieler Feuerwehrkameraden und großem Aufwand ein kurzweiliges, informatives Programm auf die Beine gestellt hatten.
Moderiert wurde der Abend, der vom Eintracht-Frauenchor „Women and Voices“ eröffnet wurde, von Burkhard Schimpf. Interviews mit früheren Jugendfeuerwehrwarten, live auf der Bühne oder in Videos, wechselten sich mit Blöcken über die Historie und Grußworten von Bürgermeister Dominik Stadler, Stadtverordnetenvorsteher Ingo Rohrwasser, des stellvertretenden Kreisbrandinspektors Matthias Maurer-Hardt, Kreisjugendfeuerwehrwartin Carina Hoeft, des stellvertretenden Stadtbrandinspektors Heiko Plischke und des Wehrführers Maximilian Willand ab. Alle betonten die Bedeutung der Jugendfeuerwehr für den ehrenamtlichen Brandschutz. Grundmann lieferte die Zahlen dazu: „86 Prozent der aktiven Feuerwehrleute der Kernstadt waren vorher in einer Jugendfeuerwehr“. Quereinsteiger bilden eine Minderheit. Die durchschnittliche Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr liegt seit ihrer Gründung bei 25 Jugendlichen, aktuell sind es 28. Ein großer Beitrag leiste die 2018 gegründete Kinderfeuerwehr.
Die Notwendigkeit der Nachwuchsgewinnung wurde früh erkannt. Denn eigentlich beginnt die Geschichte der Babenhäuser Jugendfeuerwehr lange vor dem offiziellen Gründungsdatum am 1. Juli 1971. Nämlich bereits 1952, als eine Jugendgruppe ins Leben gerufen wurde, deren Aktivitäten sich allerdings ausnahmslos auf feuerwehrtechnische Ausbildung beschränkten.
Von den 14 Gründungsmitgliedern kamen Hans Gumz, Herbert Rauch, Winfried Roth, Klaus Rühl, Heinrich Siebenschuh, Helmut Geißler, Reinhard Geißler und Manfred Beck zu Ehren. Beck war der erste Jugendwart. (Petra Grimm)

