Feuertonnen und Metall-Deko aus Babenhausen

Im ehemaligen Hühnerstall von Martin Heltzel aus Babenhausen entstehen aus Stahlblech-Fässern kunstvolle Feuertonnen und Stehtische.
Babenhausen-Hergershausen - Wenn Martin Heltzel zur Tat schreitet sprühen die Funken und Metallstaub erfüllt die Luft. Der Hergershäuser baut in seiner Freizeit aus von Betrieben ausrangierten Stahlblech-Fässern kunstvolle Feuertonnen und Stehtische, echte Hingucker in jedem Garten und bei Partys. Verziert sind sie mit Motiven, die sich die Kunden bei ihm wünschen können. Beliebt ist der Eintracht-Adler oder Wappen anderer Fußballvereine, Motive aus dem Star Wars Film, bei den Hergershäusern natürlich das Logo vom „geilen Nest“, Brautpaar orderten schon Tauben mit einem Herz oder Ringe mit Namen.
Seit vier Jahren geht der 51-jährige Familienvater, der als Entwicklungsmechaniker bei der Continental seine Brötchen verdient und zur Freiwilligen Feuerwehr des Stadtteils gehört, diesem ungewöhnlichen Kunsthandwerk nach. Ein reines Hobby, das er an den Wochenenden, vor allem in den Wintermonaten, betreibt.

„Am Anfang hatte ich meine Werkstatt in der Garage aufgebaut. Da sehr viel Staub und Dreck entsteht, bin ich dann aber in den alten Hühnerstall umgezogen“, erzählt er. Wo früher Hühner gackerten sind jetzt eine Bandsäge, ein Plasmaschneider, eine Flex und ein Winkelschleifer zuhause.
Sein Basismaterial – die Fässer – reinigt er aufwendig per Hand, ehe er ihnen durch eine Schweißerbrille geschützt mit der bis zu 30 000 Grad heißen Flamme des Plasmastrahls zu Leibe rückt, um seine Motive „herauszubrennen“. Das durch den Plasmastrahl verflüssigte Metall wird durch Pressluft entlang der gewünschten Linie heraus geblasen. Damit die Motive am Ende so aussehen, wie geplant, malt Heltzel im Vorfeld Schablonen und überträgt sie auf die Tonnen.
Die Farbe an den Tonnen wird herunter geschliffen bis sie blank sind. Da bei den Kunden oft ein „Rostlook“ beliebt sei, pinselt Heltzel die Tonnen mit Schnellberoster ein, sodass nach vier, fünf Stunden die gewünschte verrostete Oberfläche entsteht. Diese wird noch fixiert, damit es keine Flecken auf der Kleidung gibt. Nicht nur aus alten Tonnen, sondern auch aus leeren Gasflaschen entstehen so beeindruckende, individuelle Feuerkörbe.

Etwas mehr Arbeit steckt in den Stehtischen, die er aus den Tonnen baut. Ihre Leuchteffekte entstehen nicht durch echte Flammen, sondern durch LED-Lichtstreifen, die an einem Rohr im Inneren der Tonne befestigt sind. Über die heraus gebrannten Motiven wird von Innen eine lichtdurchlässige Folie geklebt, so wird der Tisch zum Leuchtobjekt. Auch die massiven, runden Tischplatten aus Holz fertigt er selbst an.
Inzwischen baut der Hergershäuser auch kleinere dekorative Objekte aus Holz und Metall, die er beispielsweise auf dem Adventsmarkt in der Langfeldsmühle verkauft. Kerzenständer, Blumenbeetstecker oder auch zauberhafte Vögel, die man in Bäumen befestigen kann, gehören zum „Sortiment“. Auf der Instagram-Seite „martin_on_fire“ sind weitere Werke zu sehen.(Petra Grimm)