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Martin-Luther-Straße in Babenhausen soll sicherer werden

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Von: Norman Körtge

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Warnschild, Tempo-30-Zone und eine Geschwindigkeitsanzeigetafel – an Hinweisen in der Martin-Luther-Straße mangelt es nicht.
Warnschild, Tempo-30-Zone und eine Geschwindigkeitsanzeigetafel – an Hinweisen in der Martin-Luther-Straße in Babenhausen mangelt es nicht. © Körtge

Die Martin-Luther-Straße in Babenhausen wird von besonders vielen Elterntaxis befahren, da es dort sowohl ein Kita, eine Grundschule und ein Oberstufengymnasium gibt.

Babenhausen - Warnschilder, Halteverbote, Geschwindigkeitsanzeigetafel, rot-weiße Poller, aufgehängte Banner und ein Aktionstag im Februar 2022, um Autofahrer zu sensibilisieren – in der Martin-Luther-Straße ist in den vergangenen Jahren einiges versucht worden, die Verkehrssicherheit vor allem für Kinder zu erhöhen. Viele Autos – vor allem „Elterntaxis“ – fahren in die Nebenstraße, denn dort liegen eng beieinander die evangelische Kita, die Grundschule im Kirchgarten und das Bachgau-Oberstufengymnasium. Richtig gefruchtet hat bislang nichts.

Eine Lösung könnte nun ein neuer Anlauf bringen. Im gemeinsam tagenden Bau- und Finanzausschuss gab es ein einstimmiges Votum, die Situation dort grundlegend durch ein Planungsbüro beleuchten zu lassen. 20 000 Euro sollen dafür zur Verfügung gestellt werden, wenn auch die Stadtverordnetenversammlung am 16. März den Ausschussvoten folgt.

Ins Rollen gebracht hat das ganze ein CDU-Antrag. Fraktionsmitglied Stephan Sawallich stellten diesen im Ursprung vor, der für die gesamte Straße einen „Verkehrsberuhigten Bereich“ (landläufig „Spielstraße“) vorsieht. Am Ende der Straße soll eine Wendemöglichkeit eingerichtet werden. Außerdem sollen von den 15 Parkplätzen auf der nördlichen Seite 13 ausschließlich von Anwohnern benutzt werden dürfen und zwei als Kurzzeitparkplätze für Patienten der dortigen Physiotherapie-Praxis ausgewiesen werden. In den Straßen Im Kirchgarten, Bruchweg und Ostring (bis Bruchweg) sollen nur Anwohner parken dürfen.

Ulrike Gencarelle, SPD-Politikerin und Lehrerin am Bachgau-Gymnasium, bestätigte, dass es in der Straße immer wieder zu gefährlichen Situationen komme, wenn etwa Kinder auf Rollern und in Autos heranfahrende Gymnasiasten auf einem vermeintlichen Kollisionskurs sind. Auch ihrer Meinung nach habe der Verkehr zugenommen, was allerdings zu erklären sei: An beiden Schulen werden mehr Schüler denn je unterrichtet, und im Neubau der Kita sind nun auch mehr Kinder als früher.

FDP-Fraktionschef Manfred Willand hinterfragte, ob den ein „Verkehrsberuhigter Bereich“ die Probleme lösen würde. Das Anwohnerparken und auch die beiden Stellplätze für die Praxis sah er kritisch, weil dadurch auch Begehrlichkeiten anderswo geweckt werden würden.

Er verstehe zwar die Intention des Antrages, sagte Bürgermeister Dominik Stadler (unabhängig), aber was genau solle die Verwaltung tun: Die Vorschläge nur prüfen oder bei einem positiven Votum auch umsetzen? Denn, und das wurde im Verlauf der folgenden hitzigen Diskussion deutlich, verkehrsrechtlich und ordnungspolizeilich lassen sich die Vorschläge wohl nicht umsetzen, wie auch Fachbereichsleiter Max Grychta erläuterte. „Wir müssten Widerspruch gegen den Beschluss einlegen“, meinte Stadler als Sprecher des Magistrats, wenn der Antrag so beschlossen würde.

„Ich bin kein Experte. Jetzt sind sie gefordert“, sagte Sawallich in Richtung des Rathaus-Chefs: „Ich habe das Gefühl, Sie sind dagegen. Sie sagen nicht, was geht.“ Und FWB-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Heil forderte Stadler auf, angesichts der bekannten Gefahren zu handeln, bevor etwas Schlimmes passiere: „Machen Sie einen Vorschlag.“

Das hatte der so attackierte Bürgermeister aber bereits getan. „Lassen Sie es uns richtig machen“, hatte Stadler gesagt und sich darauf bezogen, dass bislang Schilderaufstellen und andere Maßnahmen nicht zum Erfolg geführt hätten. „Stellen Sie uns ein Budget zur Verfügung, um ein Planungsbüro zu beauftragen, das ein sinnvolles und nachhaltiges Konzept ausarbeitet.“

CDU-Fraktionsmitglied Michael Wolz nahm dies auf, und nach einer Sitzungsunterbrechung und fraktionsübergreifender Beratung stand der Kompromiss: Zum einen sollen die von der CDU angeführten Punkte geprüft, zum anderen ein Planungsbüro beauftragt werden, ein Gesamtkonzept zu erarbeiten, das die Martin-Luther-Straße, den Sparkassen- und Stadthallen-Parkplatz sowie die Parkflächen an der Joachim-Schumann beinhaltet. (Norman Körtge)

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