McKenna‘s Theater feiert Premiere in Babenhausen

Liebe, Drama, Wahnsinn – und ein Mord. Was will der Theaterzuschauer mehr? Die Premiere der schrägen Kriminalkomödie „Samstag, der 13.“ in Babenhausen von Alexandra und Roman Frankl, zugleich die Uraufführung des Stücks, ging temperamentvoll über die Bühne der Turnhalle an der Ziegelhüttenstraße.
Babenhausen - Zum ersten Mal präsentierte sich damit das erst im vergangenen November in Babenhausen gegründete McKenna’s Theater mit einem Abend füllenden Stück vor Publikum. Seit Januar probte die Truppe, die sich aus jungen Menschen aus der ganzen Region zusammensetzt und „Kultur nach Corona“ wiederbeleben will, wie Regisseurin Michelle McKenna sagte. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Dustin hat sie die Gruppe ins Leben gerufen, die hofft, sich in Babenhausen etablieren zu können und mit ihrer ersten Spielzeit jetzt durchstartet.
Atmosphärisch wie in einem Kammertheater oder Theater ohne Vorhang fand sich das Publikum im hinteren, abgegrenzten Raum der TVB-Turnhalle so nah vor der Bühne, dass beinahe das Gefühl entstand, man säße tatsächlich im Wohnzimmer des Ehepaares Schubert (Theresa Göldner und Dustin McKenna) mitten im turbulenten Geschehen dabei.
Mit 40 Zuschauern war der kleine Raum voll besetzt und ausverkauft. Diese Nähe zu den Akteuren, die die Krimi-Persiflage mit ihren überzeichneten Figuren gekonnt und mit viel Spielfreude in Szene setzten, war ein besonderer Reiz. Die Truppe spielt ohne Souffleur, war auch nicht nötig, denn die Darsteller schienen komplett in ihren Rollen aufzugehen. Falls es Texthänger gab, wurden diese so souverän überspielt, dass der Zuschauer nichts merkte.
Weitere Auftritte von „Samstag, der 13.“
Weitere Aufführungen der Krimikomödie „Samstag, der 13.“ folgen am Freitag, 29., 20 Uhr, und Sonntag, 31. Juli, 15 Uhr, sowie am Freitag, 5., und Samstag, 6. August, jeweils um 20 Uhr. Weitere Informationen, der komplette Spielplan und Reservierungen über die Homepage.
Von der Story darf natürlich nicht zu viel verraten werden. Nur so viel: Nachdem im Garten der Schuberts die Leiche ihres Gärtners Josef (David Geiling) gefunden wird, beginnt unter der Leitung des eher zufällig hereingeschneiten Nachbarn (Kilian Haßkerl), der auch noch zufällig ein berühmter Polizeiinspektor ist, die Aufklärung des Mordfalls.
Eineiige Cousins, die trinkfreudige Hausherrin („Wir haben eine Leiche im Garten. Da kann man nichts machen“), die im Verlauf des Stücks mit immer größeren Gläsern arbeitet und irgendwann dann direkt aus Flaschen trinkt, oder auch eine Nonne auf Highheels (Alexandra Specht) gehören zum Universum der skurrilen Gestalten, die die Bühne bevölkern. Das Hausmädchen Agathe (Kristina Keck) mit ihre Schluchzattacken oder auch der Südamerikaner José (mit herrlichem Akzent David Geiling in seiner Doppelrolle) – alle sind verdächtig und haben ein Motiv.
Die Inszenierung unterhält auch mit originellen Details bei den Kostümen oder dass Darsteller die Bühne durch den Zuschauerraum betreten, da der Eingang für das Publikum auch die Eingangstür zum Haus der Schuberts ist.
Einen Beitrag zum Erfolg hatte auch die Sound- und Lichttechnik, die vom Veranstaltungsservice Henrik Bauer installiert und von Rainer Specht bedient wurde. Dankbar war die Truppe dem Turnverein, der die Räume zur Verfügung stellte und die Bewirtung der Besucher in der Pause übernahm. (Petra Grimm)