Kultur-Offensive in Babenhausen geglückt

Mut haben Michelle und Dustin McKenna auf jeden Fall bewiesen, als sie im Herbst 2021 – mitten in der Pandemie – in Babenhausen „McKenna’s Theater“ gegründet haben.
Babenhausen - Und die Kulturoffensive war nicht nur ambitioniert, sondern auch von Erfolg gekrönt, wie im Rückblick auf das erste Jahr zu sehen ist. Denn das aus einem guten Dutzend Freunden und Bekannten des Ehepaares bestehende Ensemble, das auch mit dem „12 Stufen Theater“ in Kleinostheim kooperiert, begeisterte das Publikum sowohl bei seinem ersten Stück, der Kriminalkomödie „Samstag, der 13.“, das sechsmal in der TVB-Halle aufgeführt wurde, als auch bei den sieben Krimidinnern im Territorialmuseum, die alle ausverkauft waren.
Gut angenommen wurde auch der Märchenkoffer, der erst im Laufe des vergangenen Jahres geöffnet wurde, und mit Handpuppen und menschlichen Akteuren bei verschiedenen Veranstaltungen, wie Seniorennachmittagen, auf dem Altstadtfest oder auch im Jugendzentrum für Unterhaltung sorgte. Theaterkurse für Kinder und Workshops rundeten das Programm ab. Da das junge Kulturunternehmen keine eigenen Räume besitzt für die Aufführungen, Proben und Workshops war die Truppe dankbar, dass Babenhäuser Vereine und andere Einrichtungen damit aushalfen.
„Wir sind wirklich sehr glücklich, wie das erste Jahr gelaufen ist. Wir haben für alles positives Feedback bekommen“, freut sich Michelle McKenna, die wie ihr Ehemann seit vielen Jahren bei Theaterproduktionen mitmischt. Dustin McKenna schlüpft bereits seit seiner Schulzeit in unterschiedlichste Rollen und führt Regie.
Die beiden leidenschaftlichen Theatermacher, die im Hauptberuf als Lehrer und Mitarbeiterin in einer Unternehmensberatung ihre Brötchen verdienen, und Eltern zweier kleiner Kinder sind, gehen mit großem Elan in die zweite Spielzeit, die bereits im Januar mit einem ausgebuchten Workshop in den Räumen der Babenhäuser Emmaus-Gemeinde gestartet ist.

Im Mai und Juni lädt die Truppe an sieben Abenden – drei sind bereits ausverkauft – wieder zu einem Krimidinner ein. Dieses Mal ist die Sickenhöfer Pfarrscheune der Tatort, an dem die Gäste ein Drei-Gänge-Menü und einen Mordfall serviert bekommen. Und zwar inmitten eines Treffens alter Schulkameraden. Das von den beiden McKennas geschriebene Stück „Setzen! Mord! – Ein tödliches Klassentreffen“ lädt zum Miträtseln ein. Wer hat den ehemaligen Klassenclown Ulli ermordet und warum? Motive gibt es genug. „Die Gäste sind nicht in das Stück eingebunden, und niemand wird auf die Bühne gezwungen“, so die Veranstalter, die im Vorfeld die Menüwünsche und andere Details mit ihren Besuchern absprechen.
In Kooperation mit dem „12 Stufen Theater“ sind im August in der Stadtmühle zwei Aufführungen des Stücks „Runter zum Fluss“ geplant. Action und Comedy wird im November in der Stadtmühle an fünf Abenden mit der Verwechslungskomödie „Zum Schießen“ von Fabian Baecker geboten.
Der Märchenkoffer tourt auch wieder und kann von Kindergärten, für private Geburtstage und andere Events gebucht werden. Am Ostermarkt wird es an einem Stand märchenhaft zugehen, und in Kooperation mit der Stadt ist ein „Märchensommer“ geplant. (Petra Grimm)