1. Startseite
  2. Region
  3. Babenhausen

Mehr Transparenz bei Kita Kaisergärten in Babenhausen gefordert

Erstellt:

Von: Norman Körtge

Kommentare

Im U-förmigen Boardinghouse (im Vordergrund) auf dem ehemaligen Kasernengelände befindet sich in Teilen des Erdgeschosses die Kita Kaisergärten. Die Aufnahme ist Mitte Juni entstanden.
Im U-förmigen Boardinghouse (im Vordergrund) auf dem ehemaligen Kasernengeländein Babenhausen befindet sich in Teilen des Erdgeschosses die Kita Kaisergärten. Die Aufnahme ist Mitte Juni entstanden. © Häsler

Die Kita Kaisergärten in Babenhausen wächst weiter. Eine gemischte - U3- und Ü3-Kinder - siebte Gruppe kommt hinzu. Von der Politik gab es Lob für das Konzept und Kritik an mangelnder Kostentransparenz.

Babenhausen - Zu den bereits vorhandenen 120 Plätzen im ehemaligen Boardinghouse auf dem Kasernengelände – davon 20 für Unter-Dreijährige (U3) – sollen schnellstmöglich 18 weitere hinzukommen: drei im U3- und 15 im Ü3-Bereich. Den Weg dafür frei gemacht haben in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung die Lokalpolitiker, die einstimmig für das Wiedereröffnen einer siebten Gruppe votierten.

Rein rechnerisch verfügt die von einer gemeinnützigen GmbH betriebene Kita dann also über 138 Plätze. Da allerdings auch Integrationskinder mit besonderem pädagogischen Förderbedarf betreut werden, sind von den noch aktuell 120 Plätzen lediglich 110 belegt oder vergeben, wie Kita-Leiterin Carina Meusel auf Anfrage erklärt. Und bis besagte siebte Gruppe an den Start gehen kann, werden noch ein paar Wochen ins Land gehen. Während der Raum fertiggestellt ist, muss noch das Personal gefunden werden. „Die Ausschreibungen sind raus“, berichtet Meusel. Da es keine arbeitslosen Erzieherinnen auf dem Markt gebe, müssten Interessierte auch erst einmal woanders kündigen und entsprechende Kündigungsfristen einhalten.

Überlagert worden war der Beschluss zur siebten Kita Kaisergärten-Gruppe allerdings durch eine Diskussion über mangelnde Transparenz bei den Kosten. Bereits im vorangegangenen Haupt- und Finanzausschuss hatte FDP-Fraktionsvorsitzender Manfred Willand bemängelt, dass es keinen Bericht – ähnlich dem vom Kita-Betreiber Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) – gebe. Daher hatte seine Fraktion zur Stadtverordnetenversammlung einen Änderungsantrag formuliert, der die Zustimmung zur siebten Gruppe im Boardinghouse daran knüpfte, dass der Wirtschaftsplan und alle Abrechnungen der gGmbH der Stadtverwaltung vorgelegt und dem Finanzausschuss zur Kenntnis vorgestellt werden. Dies sei im Interesse der Transparenz sowie der Gleichbehandlung aller Kita-Träger in der Stadt – neben der gGmbH und dem ASB sind es noch die evangelische Kita und die Wald-Kita.

Monika Heinlein (CDU), die vor gut drei Jahren angesichts einiger Dutzend fehlender Betreuungsplätze das Realisieren der Kita Kaisergärten mit vorangetrieben hatte, sprach von „Stimmungsmache“ und erinnerte eben an die innerhalb weniger Monaten geschaffene Betreuungseinrichtung, die Gründung der gGmbH und die Erfolgsgeschichte der Kindertagesstätte.

Willand hingegen wehrte sich gegen den Vorwurf der „Stimmungsmache“. Vielmehr sei die fehlende Transparenz eine Misere, die „dringlichst zu ändern“ sei. FWB-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Heil bekräftigte, dass eben „Nachfragebedarf“ bestehe. Bettina Mathes (Grüne) lobte die Betreuungsmodelle der Kita, wolle aber nicht weiterhin einen „Blankoscheck“ ausstellen: „Das sind wir den Steuerzahlern schuldig.“ Bürgermeister Dominik Stadler (unabhängig) wiederholte noch einmal, dass der seinerzeit zwischen der Stadt und der gGmbH geschlossene Vertrag das nicht hergebe, der Betreiber also dazu nicht verpflichtet sei.

Der Lösungsvorschlag kam nach einer Sitzungsunterbrechung: Demnach sollen dem Haupt- und Finanzausschuss in einer nicht-öffentlichen Sitzung Vertragsinhalte verständlich dargestellt und diskutiert werden. Dann solle eine Lösung für mehr Transparenz gefunden werden. (Norman Körtge)

Auch interessant

Kommentare