1. Startseite
  2. Region
  3. Babenhausen

Warnstreiks: Metaller legen Continental-Werk lahm

Erstellt:

Von: Norman Körtge

Kommentare

Die Mitarbeiter des Continental-Werks in Babenhausen streiken. Mit Pyrofackeln entgegnen sie einem „völlig unzureichenden“ Angebot.

Babenhausen – Gleich zweimal am Mittwoch (2. November) folgten in Babenhausen Hunderte Conti-Mitarbeiter dem Aufruf der Gewerkschaft und legten ihre Arbeit zeitweise nieder. Gewerkschaftsfunktionär Daniel Bremm sprach am Nachmittag von einer guten Beteiligung der Belegschaft. Nach Angaben der IG Metall war die Aktion in Babenhausen gestern die größte in Hessen. Auch Mitarbeiter vom Opel-Testzentrum in Dudenhofen beteiligten sich.

Zunächst hatte sich ein Großteil der Conti-Nachtschicht am frühen Morgen um 5 Uhr vor den Werkstoren versammelt, um lautstark und mit Pyrofackeln die Forderungen der IG Metall zu untermauern. Bremm schätzte die Teilnehmerzahl auf etwa 100. Am frühen Nachmittag dann kam es zu einer schichtübergreifenden Protestaktion an der VDO-Straße, an der nach Angaben der IG Metall zwischen 450 und 500 Conti-Mitarbeiter teilnahmen. Auch Beschäftigte im Homeoffice konnten live dabei sein, berichtete Brehm, da die Kundgebung im Internet übertragen wurde. Sogar eine Kameradrohne sei dafür im Einsatz gewesen.

In den dunklen Morgenstunden legten Conti-Mitarbeiter gestern erstmals ihre Arbeit für eine Stunde nieder.
In den dunklen Morgenstunden legten Conti-Mitarbeiter in Babenhausen am Mittwoch (2. November) erstmals ihre Arbeit für eine Stunde nieder. © IG METALL

Streik im Continental-Werk Babenhausen: Keine Einigung im Tarifkonflikt

Insgesamt legten gestern im IG Metall Bezirk Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Saarland) 5 360 Beschäftigte aus 29 Betrieben ihre Arbeit nieder. Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hatte die Gewerkschaft sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen, nachdem sie das Angebot des Arbeitgeberverbandes in der vergangenen Woche als „völlig unzureichend“ ablehnte. Mit einer Forderung nach acht Prozent mehr Lohn war die Gewerkschaft in die erste Verhandlungsrunde gegangen. Von Arbeitgeberseite wurde zunächst eine Einmalzahlung von 100 Euro pro Monat für die nächsten 30 Monate in Aussicht gestellt. Die nächste Verhandlungsrunde soll am kommenden Donnerstag, 10. November, stattfinden. (nkö)

Der Betrieb im Kreis Darmstadt-Dieburg macht bereits seit längerem turbulente Zeiten durch. So schreitet auch der Stellenabbau am Continental-Werk in Babenhausen, trotz eines Milliardenauftrags, voran.

Auch interessant

Kommentare