„Das dreckige Dutzend“ kommt wieder nach Babenhausen

Bunt statt grau - nach diesem Motto wollen Street-Art-Künstler Babenhausen verschönern, brauchen aber noch Geld.
Babenhausen – Farbenfroh und fröhlich ist es im vergangenen Jahr bei einer Graffiti-Aktion im Babenhäuser Freibad zugegangen. In Zusammenarbeit mit der städtischen Kinder- und Jugendförderung hatten die „Aerosol Queens“ von Initiator Niclas Hatwig aus Frankfurt die Außen- und Innenwände der Einrichtung kunstvoll und ansprechend besprüht. Stadt, Besucher und Teilnehmerinnen (im vergangenen Jahr nur Mädchen und Frauen) – alle waren hochzufrieden mit der legalen Spray-Aktion, und deshalb soll „Das dreckige Dutzend“, wie die Gruppe auch heißt, in diesem Jahr an anderer Stelle in der Stadt aktiv werden. Dies hing bis zuletzt aber aus finanziellen Gründen am seidenen Faden.
„Die Aktion war gefährdet, wir hatten ernsthaft überlegt, sie abzublasen“, sagte Hatwig am Mittwoch auf Anfrage unserer Mediengruppe. Am Dienstag hatte er eine Spendenaktion gestartet, um die geplante Verschönerung der Stadthalle zu sichern. Hintergrund: Die Protagonisten der Street Art, der Straßenkunst, kommen aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland. Anreise, Übernachtung und die Farben kosten Geld. „3 500 Euro sind nötig. Das ist nicht extrem hoch, aber wir wären schon froh, wenn diese Kosten gedeckt sind“, sagte Hatwig.
Das endgültige Okay für die Veranstaltung in Babenhausen gab Hatwig erst, als die Teilnehmer aus dem Ausland, konkret aus Frankreich und der Schweiz, zusagten, ihre Anreise und Übernachtung selbst finanzieren. Hatwig: „Die haben so Lust drauf, dabei zu sein, das hilft uns natürlich.“ Dennoch sind die Aerosol Queens weiter auf der Suche nach Spenden und Sponsoren (siehe Infobox). Kommt genug Geld zusammen, will man Anreise und Übernachtung freilich noch übernehmen.
Am ersten Mai-Wochenende, vom 5. bis zum 7., wollen fast 20 Künstlerinnen und diesmal auch Künstler sich an der Babenhäuser Stadthalle treffen, um dort Flächen neu zu gestalten. Mit Farbdosen und Pinsel gehen sie ans Werk, besprayen die Wände der Halle und des Jugendzentrums und sind auch offen für Fragen und Diskussionen. Das Wochenende startet mit einer Filmnacht am Freitag um 19.30 Uhr: „Street Heroines“, Eintritt 5 Euro. Am Samstag und am Sonntag wird’s dann bunt. An beiden Tagen ist der Eintritt frei.
Mit ihren Aktionen wollen die Künstler zeigen, dass Graffiti nicht immer Schmierereien sind, sondern auch Kunst, die das triste Grau von Betonwänden verschönert. Die Initiative, die Hatwig gründete und ihren Ursprung in Frankfurt hat, will auf diesem Weg vor allem „aus etwas Hässlichem etwas Schönes“ machen.
Sprayer, Sponsoren, Spender
„Das Dreckige Dutzend“ und die „Aerosol Queens“ sind eigenen Angaben zufolge „Non-Profit-Events“, die nur durch Spenden, Fördergelder und Sponsorings ermöglicht werden. Daher ist jede Form der Unterstützung, finanziell, aber auch organisatorisch oder materiell, willkommen. Im Internetauftritt finden potenzielle Unterstützer zahlreiche Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Neben der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Babenhausen unterstützen diese Unternehmen als Sponsoren die Aktion: Edeka Stolzenberger, Bauzentrum Andre + Oestreicher, Gerüstbau Geißler, Rent my sound, Rotzfrech Cinema, Kreher Druck GmbH und Stylefile.
dasdreckigedutzend.org