Narren in Babenhausen wollen durchstarten

Die Babenhäuser Narren sollten langsam anfangen ihre Perücken und Hüte zu entstauben, Konfetti zu stanzen und die Kostüme zu bügeln.
Babenhausen - Nach zwei Jahren Fastnachtspause steht der Babenhäuser Carnevalsverein (CVB) hoffnungsvoll und tatendurstig in den Startlöchern für die kommende Kampagne, die am Freitag, 11.11., in der Stadtmühle ab 19.11 Uhr eröffnet wird. Und es soll in der fünften Jahreszeit fast alles so werden wie vor der Pandemie.
„Wir können und wollen in der neuen Kampagne wieder durchstarten, mit einem Prinzenpaar, einem Kinderprinzenpaar und allem was dazu gehört. Die neuen Tollitäten werden bei der Kampagneneröffnung vorgestellt“, so die Ankündigung von Laura Berg, die den CVB-Vorsitz mitten in der Corona-Zeit, im Sommer 2021, von Klaus Fengel übernommen hatte.
Man habe recht kurzfristig grünes Licht von der Stadt bekommen, dann sofort angefangen zu planen und auch ohne Probleme ein Prinzenpaar gefunden, sagt die junge Frau, die seit dem Kindergartenalter ihre Tanzschuhe beim CVB schnürt. Es wird wie gewohnt zwei Fastnachtssitzungen am 4. und am 11. Februar und eine Kinderfastnacht am 5. Februar geben. Dass man die Stadthalle für diese Veranstaltungen nutzen dürfe, habe die Stadt zugesagt. „Das war die Voraussetzung für unsere Planungen“, so die Vorsitzende: „In Bezug auf den Brandschutz müssen wir uns an Regelungen halten, die individuell für unsere Veranstaltungen festgelegt werden.“ Das finale Papier mit dem vollständigen Konzept stehe noch aus. „Sicher ist aber, dass Personen als Aufsicht und Helfer bestimmt werden und an den Ein- und Ausgängen positioniert werden müssen. Diese übernehmen die Aufgabe, die Gäste, bei gegebenen Anlass, sicher aus der Halle zu geleiten.“
Ob und wie eine „Nacht der strammen Waden“ an der Weiberfastnacht stattfinden kann, sei noch nicht klar. Einen Rathaussturm soll es auf jeden Fall aber wieder geben.
Wie berichtet ist der Termin und die Route des närrischen Umzugs ein Novum. Denn er wird sich nicht wie bisher am Fastnachtdienstag durch die Gassen schlängeln, sondern am Fastnachtsamstag, 18. Februar. Dadurch erhofft man sich eine Belebung der Gassefastnacht in der Fußgängerzone und mehr Publikum, da die Terminüberschneidung beispielsweise mit dem Dieburger Zug wegfällt.
„Die Gruppen, die vor Corona beim Umzug dabei waren, werden wieder alle mitmachen“, hat Zugmarschall und Vereinsgremiumsvorsitzender Helmut Fendt in Erfahrung gebracht. Dass der eine oder andere Wagen wegfällt und vielleicht weniger Kapellen den Umzug begleiten, könne man aber nicht ausschließen, so Fendt, der wie die anderen CVBler froh ist, dass überhaupt wieder Fastnacht gefeiert werden kann und ein Umzug rollt.
Da die meisten Deutschen inzwischen geimpft oder genesen sind, oder beides, kann man auch mit Blick auf das Virus wohl wieder große Feste planen. Aber ganz entspannt sind die meisten Veranstalter, auch der CVB, noch nicht. „In Sachen Corona müssen wir natürlich die Entwicklung der Lage mit den dazugehörigen Bestimmungen weiter beobachten. Aktuell sind jedoch keine Einschränkungen bei unseren Sitzungen abzusehen“, so Berg, die nach den vergangenen zwei schwierigen Jahren ungefähr 15 Prozent Mitgliederschwund verzeichnet, auf jetzt knapp 200 CVB-Mitglieder. Aber alle sieben Garden und Tanzgruppen des Vereins schwingen noch mit Begeisterung die Beine. Es hat sich keine während der Zwangspause aufgelöst. (Petra Grimm)