Mit dem Ortsbeirat durch Sickenhofen

Jung und Alt, mit Bollerwagen und Hund, auch eine betagte Frau im Rollstuhl – mehr als 20 Teilnehmer umfasste die Gruppe, die sich angeführt von Ortsvorsteherin Bettina Mathes auf einen Rundgang durch Sickenhofen machte.
Sickenhofen- Der Ortsbeirat um die Grünen-Politikerin hatte zu der Aktion geladen, um verschiedene Stellen im Dorf anzulaufen und ins Gespräch mit den Bürgern zu kommen.. Schon am Startpunkt vor den Bahnschranken wies Mathes auf den unschönen Zustand am Parkplatz vor dem Sportplatz hin. Das sei gewissermaßen die Visitenkarte von Sickenhofen, meinte Mathes. Der verschmutzte Zaun entlang des Parkplatzes und auch dessen Nutzung erfordere Verbesserungen. Seit längerer Zeit blockieren Lieferwagen einer ortsansässigen Firma die Plätze und bei Fußballspielen fehlen dann notwendige Parkmöglichkeiten.
Rund 100 Meter weiter erreichte die Gruppe den nächsten neuralgischen Punkt im Straßenverkehrsgeschehen. Die Kreuzung von Sachsenhäuser Straße mit Feld- und Ginsterstraße sorgt häufig für kleine Staus und unübersichtliche Situationen. Die Knackpunkte dabei sind die Bushaltestellen, gegenüber davon parkende Fahrzeuge, die Bahnschranken und der Abbiegeverkehr. Ein Halteverbot könnte die Situation dort entschärfen, war ein sinnvoller Lösungsvorschlag aus den Reihen der Teilnehmer, der auch festgehalten wurde.

Weiter ging der Marsch ins neue Baugebiet. Dieses wurde 2003 erschlossen und seitdem sind dort über 100 Häuser entstanden. Das ganze Gebiet ist als verkehrsberuhigter Bereich, umgangssprachlich häufig auch Spielstraße genannt, ausgewiesen. Dies bedeutet, dass Fahrzeuge mit Schrittgeschwindigkeit fahren müssen und Parken nur in den gekennzeichneten Flächen erlaubt ist. Von Autofahrern wird dies allerdings oft nicht beachtet. „Man muss ständig auf der Hut sein“, so die Aussage eines Vaters. Auch beobachten Anwohner, dass die Fliederstraße als Umfahrung der parallel verlaufenden Sachsenhäuser Straße genutzt wird. Dies erzeuge zusätzlichen Verkehr, der in der beruhigten Zone nicht erwünscht ist.
Weiter ging es zur Straße Am Sickenhöfer See, die von der Sachsenhäuser Straße abzweigt und in östlicher Richtung am Friedhof vorbei Richtung Babenhausen verläuft.
Ab dem Ortsrand ist diese Straße nur für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben, doch häufig befahren Fahrzeuge, insbesondere Paketdienste und Pizzalieferanten, den Weg, um Staus auf der B26 zu umgehen oder schneller in die Innenstadt zu gelangen. Inwieweit durch Aufstellen von Pollern oder bepflanzten Betonkübeln die Situation verbessert werden kann, muss noch geprüft werden.
Als nächste Station wurde die ehemalige Schule im Zentrum des Dorfes angelaufen. Das Gebäude ist mittlerweile verkauft und daher muss der am Eingang hängende Infokasten der Stadtverwaltung auch einen neuen Standort erhalten und soll an der Friedel-Wiesinger-Halle platziert werden. Bei dem Weg dorthin passierte man eine weitere Problemstelle, denn der Bürgersteig gegenüber der Kirche ist sehr schmal und Fußgänger müssen oft auf die Straße ausweichen. Vor allem die Verantwortlichen vom TV Sickenhofen beklagten, dass Kinder auf dem Weg zum Training in der Halle diese Ecke passieren müssen. Hauptursache dafür ist, dass vor drei Jahren der Fußgängersteg über den Richerbach hinter der Wiesinger-Halle abgerissen wurde und nicht wieder aufgebaut werden sollte. So sah es der theoretische Abbaupfad der Stadtverwaltung vor, aber die Sickenhöfer ließen nicht locker. In mehreren Gesprächen des Ortsbeirates mit der Stadtverwaltung wurde bereits auf die Notwendigkeit hingewiesen, diese Bachquerung wieder herzustellen.
Das Ziel des Ortsrundganges war die Friedel-Wiesinger-Halle, wo gerade erst eine Ladesäule für E-Autos aufgestellt wurde. Allerdings sei der Standplatz denkbar ungünstig, denn die Ortsvereine hatten bei vergangenen Sitzungen beschlossen, den Platz rechts vor der Halle, wo die Säule nun steht, bei zukünftigen Festen als Standort für das Festzelt zu nutzen.
Zum Abschluss informierte die Ortsvorsteherin noch über die geplante Erneuerung der Kanalisation und damit zusammenhängend die Instandsetzung der Straßen und Bürgersteige in der Hergershäuser Straße und auf dem Abschnitt zwischen Kirche und der Sachsenhäuser Straße 20 im kommenden Jahr. Bei dieser Großbaustelle wird für einige Monate Umleitungsverkehr über Bachstraße und am Kindergarten vorbei Richtung Feldstraße notwendig werden.
Alle angesprochenen Punkte, Hinweise und Verbesserungsvorschläge wurden vom Ortsbeiratsmitglied Meike Mathes notiert. Diese Liste wird nun der Stadtverwaltung übergeben und gemeinsam mit den verantwortlichen Stellen im Rathaus sollen diese bei einer Ortsbesichtigung analysiert werden. (zwk)