„Seebeben“ zieht weiter auf den Fußballplatz

Es ist regelrecht eine Odyssee, auf der sich derzeit das „Seebeben“-Organisationsteam befindet. Denn der zunächst als Ersatzstandort für das Ende Juli geplante Beach-Party-Festival auserkorene Baseballplatz der „Blue Devils“ am Rande des Kasernen-Gewerbegebietes wird es nun doch nicht werden.
Babenhausen - „Es war ein großer Schock“, berichtet Mit-Organisator Wolfgang Kettler von dem Moment als sie erfuhren, dass ihnen das in der Nähe befindliche Flora-Fauna-Habitat (FFH) – in dem unter anderem die Przewalski-Pferde weiden – einen weiteren Strich durch die Rechnung machen würde..
Denn die Forderung der beim Landkreis angesiedelten Unteren Naturschutzbehörde ist eindeutig: Ein Gutachten muss her, das die Verträglichkeit des Festivals mit dem zu schützenden FFH-Gebiet bescheinigt. „Das ist in der Kürze der Zeit nicht machbar. Außerdem stehen die Kosten dafür in keinerlei Relation für drei Tage mit jeweils in paar Stunden Musik“, sagt Kettler.
Den Kopf in den Sand gesteckt haben Kettler und seine Mitstreiter von den Handballern der SG Rot-Weiss aber nicht und die Stadt in Person von Bürgermeister Dominik Stadler (unabhängig) um Hilfe gebeten. Nun könnte es der Fußballplatz im Gewerbegebiet „Im Riemen“ werden, der nur wenige hundert Meter weiter entfernt liegt. Auch dieser Standort muss noch vom Landkreis genehmigt werden, heißt es vonseiten der Veranstalter. Man sei „vorsichtig optimistisch“, dass dort auch hinsichtlich der Lärmemission alles vertretbar ist. Der Sportplatz am „Ostheimer Hang“ stand aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Wohnbebauung deshalb nicht zur Debatte. Auch steht noch eine Antwort vom Kreis-Gesundheitsamt bezüglich der maximalen zulässigen Besucherzahl und die Kriterien zur Anzahl von Ungeimpften und Geimpften aus. „Ich hoffe, dass wir nächste Woche mit dem Vorverkauf beginnen können“, sagt Kettler.
Das von Donnerstag, 29., bis Samstag, 31. Juli, geplante „Seebeben“ kann nicht wie sonst am Sickenhöfer See stattfinden, da die beim Regierungspräsidium Darmstadt angesiedelte Obere Wasserbehörde derzeit prüft, ob dort überhaupt Veranstaltungen stattfinden dürfen. Der See sei „noch Gegenstand einer wasserrechtlichen Planfeststellung“, heißt es aus der Pressestelle des Landkreises. (Norman Körtge)