Wie geht‘s weiter am Babenhäuser Schloss?

Die Schlossfreunde Babenhausen haben auf ihrer Versammlung über den aktuellen Stand der bauarbeiten berichten können. Außerdem planen sie, Schilder aufzustellen.
Babenhausen - Man kann auch mal Glück haben: Nach zwei Jahren Funkstille ist es Klaus Mohrhardt, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Schlossfreunde, am Nachmittag vor der Mitgliederversammlung des Vereins endlich wieder gelungen, direkten Kontakt zu den ukrainische Eigentümern des Schlosses aufzunehmen. „Bis heute 14 Uhr hätte ich trocken vor ihnen gestanden und nichts Aktuelles zum Thema Schlossumbau erzählen können“, sagte Mohrhardt bei der mit 32 von 80 Vereinsmitgliedern gut besuchten Versammlung. Durch die Corona-Pandemie und die Kriegssituation sei „alles sehr schwierig gewesen“ und weder per Mail noch telefonisch ein Kontakt zur ukrainischen Firma Alfa Consulting, die das Schloss seit 2007 in Abstimmung mit dem Denkmalschutz in ein Luxushotel umbaut, zustande gekommen, so Mohrhardt, dessen Hartnäckigkeit es zu verdanken ist, dass wieder ein persönliches Gespräch mit der Firmenleitung im Schlosshof stattfand.
Schloss-Bauleitung ist wieder in Babenhausen
Das Führungspersonal und die Bauleitung seien wieder vor Ort, was schon mal eine gute Nachricht ist. Mohrhardts Resümee über den Stand der Dinge war ansonsten eher ernüchternd. „Alles, was bereits angefangen wurde, ruht im Moment“. Ein großes Problem sei die Statik in der einen Bastion, die bereits ausgebaut sei. Hier gehe ein Riss durchs Mauerwerk. Außerdem seien noch Gutachten für ein Lüftungsproblem im Küchentrakt und den Brandschutz zu genehmigen. Die Anträge richtig zu formulieren sei sicher eine Herausforderung für die ukrainische Firma.
„Den Schlosshof habe ich angesprochen. Es wäre schön, wenn man hier die Arbeiten vorziehen könnte, damit er wieder begehbar wäre“, sagte Mohrhardt, der wie viele Babenhäuser darauf hofft, im Schlosshof wieder Veranstaltungen besuchen zu können. Am Ball bleiben die Schlossfreunde auch bei der gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege geplanten Publikation über die Umbauarbeiten am Schloss.
Das zweite wichtige Thema der Versammlung erlaubt einen positiveren Ausblick, denn der Verein hat die Idee, für auswärtige Besucher, aber selbstverständlich auch für Babenhäuser, Informationstafeln über das Schloss aufzustellen, „um ihm die gebührende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen“ und die immer wieder auftauchenden Fragen sachgerecht zu beantworten. Mit dieser Anregung sei man auch schon an die Stadt herangetreten, bei der die Entscheidung darüber liege, sagte der Vorsitzende Manfred Lautenschläger.
Schilder mit Schloss-Historie
Bei der Mitgliederversammlung präsentierte er den Entwurf eines solchen Hinweisschildes, das allerdings in einem anderen Format geplant ist. Drei Tafeln gleichen Inhalts sollen es werden, die zudem mit einem QR-Code versehen werden, damit man die Informationen noch mal auf seinem Smartphone nachlesen kann.

Vom Bahnhof kommend sollen sie für die Besucher im Umfeld des Schlosses zu sehen sein, also beispielsweise gegenüber dem Q 23, am Denkmal vor dem Schlosseingang, an den Schrebergärten oder hinter der Stadtmühle. Eine Zusammenfassung der Entstehungsgeschichte, der wechselnden Besitzverhältnisse und Nutzung, der Baugeschichte, zudem Fotos, Skizzen und Zeichnungen füllen das informative Schild.
Als Ausblick in Sachen Vereinsaktivitäten nannte Lautenschläger das Projekt Hinweistafeln zu einem guten Ende zu bringen, den Kontakt zu den Schlossbesitzern wieder zu vertiefen, ebenso wie den Kontakt zum Landesamt für Denkmalpflege. Eine Idee von Michael Spiehl von der Kinder- und Jugendförderung wolle man gerne aufgreifen und bei den städtischen Ferienspielen das Thema Schloss anbieten. (Petra Grimm)