Schwimmen in Babenhausen soll teurer werden

Schwimmen und planschen im Babenhäuser Freibad soll teurer werden. Im Finanzausschuss wurde erstmals darüber diskutiert.
Babenhausen - Wenn am Feiertags-Donnerstag Christi Himmelfahrt, 18. Mai, die Saison eröffnet wird, werden Erwachsene aller Voraussicht nach fünf statt bislang vier Euro für eine Einzelkarte zahlen müssen, der ermäßigte Eintritt – etwa für Kinder ab dem siebten Lebensjahr oder Inhaber der Seniorencard (A) – steigt von 2,40 Euro auf drei Euro.
Für die vom Magistrat vorgelegte neue Gebührensatzung stimmten am Donnerstagabend im Finanzausschuss nach einer eher unsachlichen Debatte allerdings nur die Grünen und die FDP. Die Fraktionsvertreter von CDU, SPD und FWB enthielten sich. Damit wird der am Donnerstag, 16. März, tagenden Stadtverordnetenversammlung die Annahme der Beschlussvorlage empfohlen.
Zunächst zu den „nackten Zahlen“ in der geplanten, neuen Gebührensatzung: Die Dauerkarte für Erwachsene soll zukünftig 85 Euro (bislang 74 Euro) kosten, die ermäßigte Variante 45 Euro (40 Euro). Die bislang angebotenen Dutzendkarten wird es nicht mehr geben. Ermäßigten Eintritt gibt es nach 17 Uhr: Erwachsene drei Euro (2,70 Euro). Kinder zwei Euro (1,80 Euro).
Neu konzipiert worden ist die Familienkarte (zwei Erwachsene und eine unbestimmte Anzahl an Kindern), die es für 160 Euro gibt. Bislang gab es eine Familienkarten-Beikarte (54 Euro für Erwachsene, 27 Euro Kinder) nur in Verbindung mit einer Erwachsenen-Dauerkarte.
Gänzlich neu im Dauerkarten-Angebot sind eine „Alleinerziehenden-Karte“ (ein Erwachsener und eine unbestimmte Anzahl an Kindern) für 120 Euro sowie eine „Partnerkarte“ (zwei Erwachsene) für 140 Euro. Neu ist auch der Service, dass alle Dauerkarten statt als QR-Code auf dem Smartphone für zwei Euro im Scheckkartenformat ausgestellt werden können.
In der Diskussion hinterfragte SPD-Fraktionsmitglied Norbert Geißler den Preis für die „Alleinerziehenden-Karte“, der seiner Meinung nach zu hoch angesetzt sei und ob dies noch verhandelbar sei. Letzteres sei prinzipiell möglich, so Bürgermeister Dominik Stadler (unabhängig).
Es war zugleich der einzige rein sachliche Redebeitrag zum Thema. Überlagert wurde der Austausch durch eine zuweilen hitzige Diskussion zwischen dem CDU-Abgeordneten Stephan Sawallich und dem Rathaus-Chef. Der Lokalpolitiker hatte im Vorfeld Stadler angeschrieben, um ihn wohl unter anderem um einen Gebührenvergleich (neu/alt), einen Vergleich zu anderen Schwimmbädern in der Region und generell um Infos zur Gebührenermittlung gebeten. Die Antworten darauf haben Sawallich offensichtlich nicht zufriedengestellt, eher sogar erzürnt. CDU-Fraktionsvorsitzender Rolf Gründling, der in Kenntnis des Schriftverkehrs war, sagte, er sei über die Antworten des Bürgermeisters „erschüttert“.
Einfachheitshalber hatte Stadler für den Gebührenvergleich auf die städtische Homepage verwiesen. Die Erhöhung der Eintrittsgelder rechtfertigte er unter anderem mit der allgemeinen Preissteigerung. Vergleiche zu anderen Kommunen, hält Stadler angesichts seiner Meinung nach nicht vergleichbarer oder gar geschlossener Bäder für wenig hilfreich. Der Disput gipfelte in der Aussage Sawallichs, dass Stadler an „einem sachlichen und konstruktiven“ Austausch kein Interesse habe. (Norman Körtge)
Das Freibad Babenhausen hat seit Kurzem einen neuen Betreiber.