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So ein Theater in Babenhausen

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Der könnte passen: Die Requisitenkiste von Dustin McKenna ist der Hit beim Theaterworkshop.
Der könnte passen: Die Requisitenkiste von Dustin McKenna ist der Hit beim Theaterworkshop. © Grimm, Petra

In der zweiten Ferienwoche hieß es im Babenhäuser Jugendzentrum „Bühne frei“ für den Theaterworkshop der städtischen Kinder- und Jugendförderung, den Dustin McKenna mit viel Humor und Geduld leitete.

Babenhausen - „Nein, die bunten Schmetterlingsflügel brauchen wir bei diesem Stück nicht. Eher diesen Knoblauch hier“, sagt Dustin McKenna während er mit den elf Kindern in großen Kisten nach passenden Kostümen und Requisiten für ihr Theaterstück sucht. Die Geschichte spielt auf Burg Gruselstein, wo sich um Mitternacht allerhand schaurige Gestalten versammeln und herumspuken. Da passen eher Hexenhüte, Ketten zum Rasseln oder eben Knoblauch. Schließlich sind auch einige Vampire unter den Akteuren.

Hauptberuflich ist McKenna Lehrer, brennt aber seit seiner Jugend für das Theater und hat gemeinsam mit seiner Frau Michelle das Babenhäuser „McKenna’s Theater“ gegründet, das mit seinem Ensemble nicht nur mehrere Aufführungen im Jahr auf Babenhäuser Bühnen bringt, sondern kleine und große Menschen auch in Workshops für die Bretter, die die Welt bedeuten können, begeistert. Inzwischen haben die McKennas neben ihren eigentlichen Berufen auch eine Ausbildung zu Theaterpädagogen absolviert.

Die kleinen Nachwuchsschauspieler im Jugendzentrum, alle im Grundschulalter, haben vier Tage gemeinsam mit Dustin McKenna und der FSJlerin Laura Szadzik an ihrem Stück gearbeitet, Kostüme und Requisiten zusammengestellt und Eintrittskarten gebastelt, um es am gestrigen Freitag ihren Familien und Freunden vorzuspielen.

Was stand auf dem Programm für die kleinen Mimen in dieser Woche, die von Dienstag bis Freitag jeden Tag fünf Stunden zusammen verbrachten? „Jede Menge Spiele und Übungen, die darum kreisen, wie ich mich auf einer Bühne bewege, die Kinder haben auch selbst kleine Szenen entwickelt und geübt laut und deutlich zu sprechen“, erzählt McKenna. Und natürlich das von ihm verfasste 20-minütige Stück einstudiert. Es geht um den Geist Kasimir, der sich nicht traut, wie die anderen Gruselgestalten in der Geisterstunde Rambazamba zu machen. Aber ohne ihn wollen die anderen nicht spuken, also bemühen sie sich, ihm die Angst zu nehmen.

Bei der Rollenverteilung hatten die Kinder, die aus verschiedenen Babenhäuser Stadtteilen, aber auch aus Münster und Dieburg kommen, natürlich Mitspracherecht. Die Ritterin, die Mumie, die Hexe, der Werwolf, die böse Fee oder auch die Glühwürmchen waren schnell besetzt. „Die Eule und die Fledermaus wollte keiner spielen“, sagt McKenna schmunzelnd. „Macht ja nichts. Gibt es halt ein paar Vampire mehr.“

Auch der tägliche Rhythmus von Pausen und Bühnenarbeit richtete sich nach den Bedürfnissen der Teilnehmer, die laut stöhnend, heulend und Grimassen schneidend durcheinanderlaufen. Dazu schlägt die Turmuhr laut. Text im Chor und einzeln gesprochen wechseln sich in dieser Szene ab. Die „Burgbewohner“ sind konzentriert bei der Sache. Einzelne haben schon Erfahrungen bei Schultheatern oder beim Krippenspiel in der Kirche gesammelt. Eine Aktivität scheint aber das Nonplusultra in Sachen Spaß zu sein: Das Wühlen in den Kostüm- und Requisitenkisten des Theaterpädagogen. Sämtliche Hüte, Schleier und Co werden probiert und ihre Tauglichkeit eifrig diskutiert.

Das wilde Durcheinander auf der Bühne wird später zu einem geordneten Theaterstück.
Das wilde Durcheinander auf der Bühne wird später zu einem geordneten Theaterstück. © Grimm

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