Sparkasse in Babenhausen öffnet wieder

Ausgerechnet in der Nacht zu Heiligabend hat eine gewaltige Explosion die Babenhäuser Innenstadt erschüttert. Unbekannte Kriminelle sprengten kurz nach 4 Uhr einen Geldautomaten der Sparkassen-Filiale in der Platanenallee (wir berichteten). Unbekannt sind die Täter auch eine Woche später noch. „Es gibt keine neuen Erkenntnisse, die Ermittlungen dauern an“, sagte gestern eine Sprecherin der Darmstädter Polizei auf Anfrage unserer Mediengruppe.
Babenhausen – Voraussichtlich am heutigen Samstag soll der SB-Bereich mit den Geldautomaten wieder zur Verfügung stehen, am Montag (2.) seien auch die Berater wieder für die Kunden da, teilte Michael Ginz, Abteilungsdirektor des Privatkundengeschäfts bei der Sparkasse, auf Anfrage mit. Nach einer guten Woche ist somit wieder alles auf Vordermann gebracht. „Das war eine prima Leistung, die beauftragten Firmen haben toll gearbeitet“, sagte Ginz. Der Renovierungsbedarf sei „erheblich“ gewesen. Ginz sprach von 200 000 Euro Schäden am Gebäude und an den Geräten.
In den frühen Morgenstunden des Heiligabends noch bot die Filiale ein Bild der Verwüstung. Zahlreiche Scheiben des Foyers waren geborsten, überall lagen Glassplitter und abgesprengter Putz. Mittendrin: der zerfetzte Geldautomat, aus dem die Täter der Polizei zufolge 10 000 Euro erbeuteten. Zeugen beobachteten, wie vermutlich drei Männer in einem dunklen BMW zur B 26 und dann Richtung Aschaffenburg flüchteten. Eine Großfahndung der Polizei, auch per Hubschrauber, blieb erfolglos.
Die Flucht mit hoch motorisierten Fahrzeugen über nahe Autobahnen ist ein gängiges Muster bei Geldautomaten-Sprengungen. Entgegen den Bundestrend, der mit fast 500 Taten 2022 einen neuen Höchstwert verzeichnet, ist die Zahl in Hessen 2022 gesunken. Bis zum 15. Dezember waren es 38 Fälle – nach 51 im Vorjahreszeitraum, wie das Landeskriminalamt auf Anfrage der Deutschen Presseagentur mitteilte. „Die skrupellosen Täter setzen mittlerweile überwiegend hochgefährliche Festsprengstoffe ein, die ganze Filialen zerstören und dabei rücksichtslos die Leben von unbeteiligten Dritten wie Anwohnern und Bankkunden gefährden“, erklärte das LKA. Oft sei es nur vom Zufall abhängig, ob unbeteiligte Passanten oder Anwohner verletzt oder gar getötet würden. (Ralf Enders)