Terminal for Kids übernimmt alle acht ASB-Kitas in Babenhausen

Wegen „unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten“ hat die Stadt Babenhausen den gerade erst geschlossenen Kita-Betreibervertrag mit der Awo Family gGmbH aufgehoben.
Babenhausen - Ein voller Zuschauerrang bei einer Stadtverordnetenversammlung ist äußerst selten. Am Donnerstagabend (27.4.) sorgten zahlreiche Kindererzieherinnen und Eltern dafür, dass es kaum noch einen Sitzplatz gab. Der Grund: Wer wird ab dem Sommer die Kindertagesstätten „Wuselkiste“ (Harreshausen), „Kunterbunt“ und „Wichtelwald (beide Kernstadt) und die Einrichtung in Harpertshausen betreiben? Denn in den vergangenen Wochen hatte sich bereits angedeutet, dass es doch nicht die Awo Family gGmbH werden könnte, die nach einem Ausschreibungsverfahren Ende vergangenen Jahres den Zuschlag für die bislang vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) betriebenen vier Kitas bekommen hatte. Während sich die Terminal for Kids gGmbH (TfK), die zukünftig die ASB-Kitas „Danziger Straße“ (Kernstadt), die Kita Hergershausen, „Regenbogenland“ (Langstadt) und die Kita in Sickenhofen leiten wird, bereits vollumfänglich vorgestellt hatte und mit den dortigen Kita-Leitungen und Erzieherinnen in Gesprächen ist, blieb es bei der Tochtergesellschaft des Awo-Kreisverbandes Darmstadt-Dieburg seltsam still.
In seinem Bericht aus dem Magistrat verkündete Bürgermeister Dominik Stadler (unabhängig) nun offiziell das Aus für die Awo, der Betreibervertrag sei bereits aufgehoben worden. „Im Zuge der finalisierenden Verhandlungen über die genaue redaktionelle Fassung der Inhalte der einzelnen Betreiberverträge haben sich zwischen der Stadt Babenhausen und der Awo Family gGmbH unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich des Inhaltes der Betreiberverträge sowie der Gestaltungsnotwendigkeiten ergeben“, heißt es etwas sperrig in der städtischen Stellungnahme. Auch auf Nachfrage wollte Verwaltungschef Stadler keinerlei Auskunft darüber geben, worin die Differenzen letztendlich genau gelegen haben.
Die gute Nachricht: Die TfK, im Vergabeverfahren zweitplatzierter Bieter, wird die vier der Awo zugesprochenen Kitas ebenfalls übernehmen. Entsprechende Gespräche seien bereits gelaufen, berichtete Stadler. Gestern gab es ein Treffen mit den Kita-Leitungen. Auch dem bisherigen Betreiber ASB sei an einem guten Übergang gelegen, der die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der TfK an dieser Stelle fortführe, konnte Stadler mitteilen.
Da sich die Rahmenbedingungen mit dem verzögerten Zuzug in den Kaisergärten geändert haben, werde auch der Vertrag mit der TfK für die dortige Kita aufgehoben. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dies neu ausgeschrieben werden, teilte Bürgermeister Stadler mit.
Die Stadt hatte den Betreibervertrag mit dem ASB Ende 2020 gekündigt und den Betrieb der acht Kitas neu ausgeschrieben (Norman Körtge)