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Tochter nicht vernehmungsfähig

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Das Haus, in dem die Toten aufgefunden wurden, stand auch gestern im Fokus der Medien. © Foto: Scharkopf

Babenhausen - (st/AP) Grün sowie Silber und Blau waren auch gestern die vorherrschenden Farben in der Friedrich-Ebert-Straße und der Einfahrt zum Kasernengelände. Ein großes Aufgebot an Polizeifahrzeugen prägte auch zwei Tage nach der Bluttat das Bild. Der Fall bleibt nach wie vor rätselhaft.

Wie Oberstaatsanwalt Klaus Reinhardt gestern berichtete, wird die an Autismus leidende Tochter auf absehbare Zeit nicht vernehmungsfähig sein.

Die Obduktion der Todesopfer hat ergeben, dass der 62-jährige Immobilienmakler und seine 58 Jahre alte Ehefrau an Schussverletzungen starben. Die 37-jährige Tochter werde weiterhin in einem Krankenhaus behandelt, so Reinhardt. Sie ist nach einer Notoperation außer Lebensgefahr, steht aber in den kommenden Tagen als Zeugin wohl nicht zur Verfügung.

Die Ermittler hüllten sich bezüglich der Details des Verbrechens weiterhin in Schweigen und verwiesen auf ermittlungstaktische Gründe. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, erklärte Reinhardt. Ob eines der Familienmitglieder erst auf die anderen und dann auf sich selbst geschossen hat oder ob es sich um ein Verbrechen handelt ist völlig offen. Eine öffentliche Fahndung nach einem möglichen Täter gibt es bislang nicht. Die Ermittler suchten gestern weiterhin nach Spuren. Vermutlich werden die Arbeiten auch den heutigen Dienstag noch andauern.

Das Elternpaar im Alter von 58 und 62 Jahren war am Samstagmittag tot aufgefunden worden. Zeugen hatten zunächst gegen 13.20 Uhr auf dem Grundstück des Reihenhauses der Familie die schwer verletzte Tochter entdeckt und waren so auf das Verbrechen aufmerksam geworden. In dem Einfamilienhaus der Familie waren nach Polizeiangaben nur die Eltern und ihre erwachsene Tochter gemeldet.

Die Familie scheint in Babenhausen offenbar sehr zurückgezogen gelebt zu haben. „Ich weiß auch nur das, was ich in der Zeitung gelesen habe“, sagte eine ältere Dame, die in unmittelbarer Nachbarschaft lebt, auf die Reporterfrage. Kontakte habe es keine gegeben. Auch ein die Straße entlang schlendernder Passant, der in der Straße wohnt, sagte, die Familie nicht gekannt zu haben.

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