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Vera Wild kümmert sich beim SV Kickers Hergershausen um die Küche – und um viel mehr

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„Gute Seele des Vereins“: Vera Wild in der Küche des SV Kickers Hergershausen. Sie gehört zum harten Kern derer, die immer dabei sind und anpacken, wenn es etwas zu tun gibt.
„Gute Seele des Vereins“: Vera Wild in der Küche des SV Kickers Hergershausen. Sie gehört zum harten Kern derer, die immer dabei sind und anpacken, wenn es etwas zu tun gibt. © grimm

Die Currysauce nach ihrem Spezialrezept darf bei keiner Veranstaltung des SV Kickers Hergershausen fehlen. Vera Wild kocht sie seit Jahren in großen Gläsern ein, damit bei Bedarf immer genug davon zur Verfügung steht, um Würste zu verfeinern. Aber die 64-Jährige hat noch mehr Talente – und vor allem die Bereitschaft, ihre Freizeit und Energie dem großen Ganzen zur Verfügung zu stellen.

Hergershausen – Als „gute Seele des Vereins“, bezeichnete der Kreisehrenamtsbeauftragte Wolrad Claudy die Hergershäuserin, als er sie im Sommer für den zweiten Platz auf Kreisebene des DFB-Ehrenamtssiegers 2021 ehrte. Mehr als verdient, denn sie gehört zum harten Kern derer, die beim SV Kickers regelmäßig anpacken. Und zwar seit Jahrzehnten. Solches Engagement ist nicht selbstverständlich. Die Zahl verlässlicher, ehrenamtlicher Helfer schrumpft seit Jahren, und die, die im Einsatz sind, werden immer älter. Davon können viele Organisationen ein Lied singen.

Auch Vera Wild, die Anfang der 1980er-Jahre mit ihrem Ehemann Manfred in den Stadtteil zog und gemeinsam mit ihm Vereinsmitglied wurde, würde sich für das älter gewordene Küchenteam, das sich im Vereinsheim abwechselt, junge Unterstützung wünschen.

Es sei grundsätzlich schwierig, neue Helfer für die verschiedenen Arbeiten, die in einem Verein anfallen, zu finden. Früher sei es üblich gewesen, dass die Eltern der kleinen Fußballer Dienste bei Turnieren und anderen Veranstaltungen übernehmen. Das habe sich geändert, so die Erfahrung von Vera Wild, deren inzwischen erwachsener Sohn bei den Kickers gegen das runde Leder trat. Die Gemeinschaft im Verein zu erleben sei vielen nicht mehr wichtig. Anders bei ihr und ihrem Ehemann, der sich früher als Jugendtrainer engagierte, später Spieler der Alten Herren war und heute Betreuer der 1. Mannschaft ist.

Kaum zu glauben, was manche Ehrenamtler neben einem Vollzeitjob noch stemmen: Als Mitglied des Vergnügungsausschusses ist die Hergershäuserin bei der Organisation und Durchführung der Vereinsveranstaltungen am Start, darunter die traditionellen Spargel- und Schlachtfeste, die Kerbwochenenden oder auch Jugendturniere. Sie plant die Einkäufe und Dienste in der Vereinsheim-Küche, die bei den Heimspielen sonntags geöffnet ist. Dort steht sie auch regelmäßig an der Pommes-Friteuse, brät Würstchen und serviert Kaffee und Kuchen.

Bei der Kickers-Kinderfastnacht im Bürgerhaus hat sie, bis Corona kam, gemeinsam mit Waltraud Klein die Animateurin gegeben. Polonaisen, Schokokuss-Essen und Tanzspiele managte sie nervenstark wie ein Profi.

Ihr Einsatz für die Gemeinschaft beschränkt sich aber nicht auf den Sportverein. Auch bei Seniorennachmittagen im Stadtteil sieht man sie regelmäßig mit der Kaffeekanne durch den Saal im Bürgerhaus flitzen. „Bei manchen Sachen weiß man gar nicht, wie man dazu gekommen ist“, kommentiert sie ihre ehrenamtlichen Aufgaben trocken. Aber sie mache sie gerne „für den Verein, den Ort und die Gemeinschaft, so lange ich es körperlich noch kann“. (Petra Grimm)

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