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Versöhnender Bläserklang

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Die erst im Sommer 2019 gegründete Erwachsenen-Bläserklasse.
Die erst im Sommer 2019 gegründete Erwachsenen-Bläserklasse. © Petra Grimm

Babenhausen – Der Klang der Instrumente des Großen Orchesters flutete den Kirchenraum und trug die Zuhörer davon. Mit „Aurora Borealis“ von Rossano Galante, „Prima Luce“ von Jan van der Roost, einem Medley aus englischen Weihnachtsliedern und anderen gut ausgewählten Stücken begeisterten die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung des Dirigenten Philip Bräutigam im zweiten Teil des Konzertabends.

Da waren einige Gänsehautmomente dabei. Und nicht weil die evangelische Stadtkirche nur auf 15 Grad geheizt war. Die farbenfrohe Residenzkirche der Grafen von Hanau-Babenhausen und Hanau-Lichtenberg in der Altstadt lieferte die perfekte Kulisse und einen hervorragenden Klangraum für das musikalische Erlebnis, das das Babenhäuser Blasorchester am Samstagabend rund 250 Zuhörern bot. Das Gotteshaus war voll besetzt.

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fand das traditionelle Jahreskonzert unter besonderen Vorzeichen statt. Moderatorin Jolanda Ludwig sprach dann auch von zwei Premieren. Zum einen der Aufführungsort in der Kirche an Stelle der Stadthalle, die für große Veranstaltungen nicht zur Verfügung steht. Und zum anderen traten alle drei Formationen des Blasorchesters gemeinsam vor ihr Publikum.

Das jüngste Kind des Vereins, die erst im Sommer 2019 gegründete Erwachsenen-Bläserklasse unter der Leitung von Patrik Kind und Leonardo Schütz, wurde in das stimmungsvolle Konzert integriert und eröffnete den Abend mit drei Stücken und als Zugabe „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden). Das passte, wie das gesamte Konzertprogramm, durch das sich – auch als Einstimmung auf die Advents- und Weihnachtszeit – das Thema „Licht“ zog. Erstaunlich, wie es den beiden jungen Dirigenten gelungen ist, in dieser kurzen Zeit und mit dem Pandemie-Handicap ein „Anfänger“- Orchester zu formieren, das sich wirklich hören lassen konnte.

Nach der Erwachsenen-Bläserklasse, die ambitioniert bewies, dass man nie zu alt ist, um ein (neues) Instrument zu lernen, legte das Jugendorchester unter der Leitung von Uwe Wittenberger los. Mit „The Polar Express“, ein Medley arrangiert von Paul Lavender, und „Waiting on a Miracle“, arrangiert von Paul Murtha, spielten sie zwei Stücke aus dem Bereich Filmmusik.

Mitreißend war das von Johnnie Vinson arrangierte Potpourri „Songs of the Sea - A Sea Shanty Rhapsody“. Da wippten einige Füße mit. Auch das Jugendorchester folgte dem Ruf nach einer Zugabe und rockte den Kirchenraum mit einem „Queen-Medley“.

Simone Reidel, eine der vier Vereinsvorsitzenden, dankte den vier Dirigenten, denen es gelungen sei, ihre Musiker trotz Corona bei der Stange zu halten und zu motivieren. Dass das gelang, ist wohl vor allem im Jugendbereich nicht selbstverständlich. Zumal die Jugendabteilung „JUMBO“ beim Babenhäuser Blasorchester neben qualifiziertem Unterricht auch gemeinsame Freizeitaktivitäten bietet, die in den zwei Pandemiejahre ja auch ausfallen mussten.

Nachdem zum Abschluss des stimmungsvollen Abends alle Musiker gemeinsam „Venite Adoremus“ (Kommt lasst uns anbeten) – das im Deutschen als „Freut Euch ihr Christen“ bekannte Weihnachtslied – gespielt hatten, wurde das Publikum in die kalte Dezembernacht entlassen, die irgendwie nicht mehr ganz so trüb schien.

Petra Grimm

Der satte Klang des Großen Orchesters flutete den gut besetzten Kirchenraum.
Der satte Klang des Großen Orchesters flutete den gut besetzten Kirchenraum. © grimm
Das Jugendorchester unter der Leitung von Uwe Wittenberger.
Das Jugendorchester unter der Leitung von Uwe Wittenberger. © Grimm, Petra

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