Donnerstags immer Wochenmarkt in Babenhausen

Corona und Hochzeit – beides sind gut nachvollziehbare Gründe, warum zwei Händler bei der Wochenmarkt-Eröffnung in Babenhausen entschuldigt fehlten.
Babenhausen- Besonders der große, ausladende Obst- und Gemüsestand Gündling hätte den Parkplatz vor der Stadthalle noch mehr gefüllt. Aber eine Hochzeit, vor allem wenn es die Eigene ist, geht vor. Und die Anfahrt des Käsewagens „Chesse-Valley“ verhinderte eine Corona-Erkrankung. Aber: Kommenden Donnerstag wollen beide mit von der Partie sein, um das am Eröffnungstag bereits sehenswerte Angebot des in städtischer Eigenregie organisierten Marktes an der Platanenallee zu bereichern.
Mit kleinen Probierhäppchen etwa lockte Claudia Waltinger vom Babenhäuser Lilienhof: Frischkäse, mit Kräutern und Rucola, das alles eingerollt in einem Pfannkuchenteig. „Alles natürlich selbst gemacht“, berichtet Waltinger. Genauso wie den mobilen Verkaufsstand auf einem Traktoranhänger. Dort gibt es unter anderem Freiland-Eier und daraus hergestellte Nudeln sowie frische Milch vom Landwirt Jürgen Rademer. Wenn im September geschlachtet wird, könnte auch Wurst und Fleisch in der Auslage liegen, ebenso wie nach der Ernte Kartoffeln und Kürbisse von den Lilienhof-Feldern.
Ein Metzger ist es, denn die Wochenmarkt-Organisatoren von der Rathaus-Stabstelle „Jugend, Sport und Kultur“ bislang nicht ausfindig machen konnten. „Mit einem bin ich noch im Gespräch“, sagte gestern Stabsstellen-Leiter Michael Spiehl. Auf Würstchen musste bei der Eröffnung – und auch an den nächsten Markttagen – dennoch niemand verzichten. Der in Stadt bereits bekannte Bratwurst-Seppel ist mit dabei.

Seinen Weg aus dem Odenwald in die Gersprenzstadt gefunden hat Sebastian Schimmelschmidt mit seinen Gewürzen, Kräutern und Teesorten. Seit 1965 bereits gibt es den Familienbetrieb. Seinen Marrakesch-Pfeffer, Amazonas-Chili und Bio-Sonneblumenöl aus Thüringen wird er alle vier Wochen in Babenhausen anbieten.
Ein Blick auf den Kalender hilft zukünftig auch, um zu wissen, ob Andreas Buhl aus Klein-Krotzenburg mit seinem „Marmeladenladen“ seinen Stand aufbaut. Immer in den ungeraden Kalenderwochen sei er in Babenhausen: das nächste Mal am 4. August. Neben den Klassikern wie Erdbeere und Himbeere hat Buhl auch allerlei Exotisches und Eigenkreationen im Angebot, bei denen er Englische Duftrosen verarbeitet. Wer es deftiger mag, ist bei ihm auch richtig. Verschiedene Pesto hat er im Angebot, darunter den Verkaufsschlager Grüne-Soße-Kräuter. „Das ist milder wie Bärlauch“, berät er.
Die Babenhäuserin Heidrun Opitz zeigt mit „Meine Herzstückchen“ Präsenz und wartet mit selbst gemachten Seifen, Shampoos und Raumdüften auf. Sie wird nicht regelmäßig auf dem Wochenmarkt vertreten sein, genauso wie die Sickenhöferin Jessica Zabelberg mit ihrer „NachFüllBar“ mit Nüssen, Kernen und Ölen zum Selbstabfüllen. Sie wird ihre Wochenmarkt-Premiere am 4. August geben. Bis nach den Sommerferien müssen Fischliebhaber warten, denn Händler Plattner macht Sommerpause.
Jetzt schon jede Woche am Start ist Feinkost Hadi mit seinen eingelegten Oliven und vielem mehr. Bürgermeister Dominik Stadler, der den Markt gestern Morgen ganz klassisch mit dem Durchschneiden eines roten Bandes eröffnete („Es freut mich sehr, dass es uns gelungen ist, so einen Markt auf die Beine zu stellen“), deckte sich jedenfalls beim Feinkosthändler für den Tag ein: Zwei herzhafte Aufstriche und Fladenbrot trug er ins Rathaus davon. Dazu Rosmarin-Knusperstangen. Die wollte er sich aber erst gestern Abend nach der Stadtverordnetenversammlung bei einem Glas Rotwein gönnen. Marktbetrieb: Immer donnerstags von 8 bis 14 Uhr. (Norman Körtge)