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Schauspielerin Marina Lötschert freut sich über Publikumspreis

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Von: Jutta Degen-Peters

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Die Emotionen überkamen Marina Lötschert, als HA-Herausgeber Thomas Bauer ihr zum Publikumspreis gratulierte. Er hatte Urkunde, Blumen und eine Flasche Aperol im Gepäck. Applaus gab es auch von Festspiel-Intendant Frank-Lorenz Engel.
Die Emotionen überkamen Marina Lötschert, als HA-Herausgeber Thomas Bauer ihr zum Publikumspreis gratulierte. Er hatte Urkunde, Blumen und eine Flasche Aperol im Gepäck. Applaus gab es auch von Festspiel-Intendant Frank-Lorenz Engel. © Moritz Göbel/Scheiber

Hanau - „Marina, Marina, Marina“ – aus gutem Grund hatte mancher im Publikum vor der letzten Aufführung von „Der Rattenfänger von Hameln“ den italienischen Schlager im Ohr. Denn Marina Lötschert war der Star des Abends.

Bevor die Schauspielerin am Dienstagabend bei den Brüder-Grimm-Festspielen letztmalig als Bäckermeisterin Anne Amsfeld auf der Bühne stand, fand sie sich in einer Rolle wieder, die ihr noch von der vergangenen Spielsaison 2019 vertraut war: die des Publikumslieblings, der mit dem Publikumspreis von Festspielen und HANAUER ANZEIGER ausgezeichnet wurde.

Intendant Frank-Lorenz Engel hatte da bereits drauf hingewiesen, dass der Abend in zweifacher Hinsicht besonders werden würde, einmal durch die Dernière des „Rattenfängers“, zum anderen durch die Preisverleihung. HA-Herausgeber Thomas Bauer lüftete das Geheimnis um die vom Publikum durch Stimmabgabe im Internet gewählte Preisträgerin und rief Marina Lötschert auf die Bühne mit den Worten: „Ich freue mich und es ist mir eine große Ehre, Ihnen den Preis zu überreichen.“

Spritziges Getränk für spritzige Schauspielerin

Die Darstellerin kam mit Tränen in den Augen vor das Mikrofon: „Ich hab doch den Preis schon letztes Mal gewonnen“, sagte sie fassungslos und erklärte, sie sei ein Emotions-Junkie. Wenn ihr etwas sehr gut gefalle, müsse sie halt weinen. Dann nahm sie neben einem Blumenstrauß und einer Urkunde auch eine Flasche Aperol aus der Hand Thomas Bauers entgegen und lachte schallend über die Idee mit dem spritzigen Getränk für eine spritzige Schauspielerin.

Dass nicht nur Lötscherts Spielfreude, sondern auch ihr Witz und ihr Schalk das Publikum überzeugen, zeigte sich auch wenig später bei der Aufführung, als die 38-jährige Augsburgerin sich in ihrer Rolle als Bäckermeisterin eine kleine „dichterische Freiheit“ herausnahm. Auf die Frage der Frau des Bürgermeisters, „Bierchen, Anne?“ antwortete sie da: „Nein, kein Bier. Aperol! Denn den hab’ ich gerade geschenkt bekommen!“ Solche kleinen Freiheiten, so erklärte sie im Nachgang gegenüber unserer Zeitung, seien in der allerletzten Aufführung schon mal zulässig.

Ihre Rollen hat sie sehr gemocht

Sie könne ihr Glück kaum fassen, sagte die Mutter zweier Kinder nach der Preisverleihung. „Vor Monaten hatten wir noch Spielverbot, jetzt den Publikumspreis zu bekommen, ist toll“, freute sie sich. Da war ihr auch ein Anliegen, nicht nur Thomas Bauer und dem HA zu danken, sondern auch Intendant Engel, der sich in der Zeit der Coronakrise als Löwe erwiesen habe. Er habe für das Ensemble gekämpft und immer gewusst: „Wir spielen!“. Ein großer Dank ging auch ans Hanauer Publikum. Denn das habe auch im pandemiebedingt nur zu einem Viertel gefüllten Amphitheater die Schauspieler mit ihrem Beifall stark ermuntert: „Es macht großen Spaß, hier zu spielen. Sie sind ein wunderbares Publikum“, betonte Lötschert.

Ihre Rollen in diesem Jahr habe sie sehr gemocht. Die der Bäckermeisterin habe ihr der Autor des Stücks, Stephan Lack, „quasi auf die Hüften geschrieben“. Als ihre Lieblingsszenen bezeichnete sie die Stelle mit der zersägten Jungfrau und in schauspielerischer Hinsicht den Moment, in dem sie mit der verstorbenen Freundin Margarete und dem Grabstein Zwiesprache halte und um ein Zeichen bitte. Auch die Rolle der Magd im „Zerbrochnen Krug“ habe sie sehr geliebt, auch wenn es nur eine sehr kleine Rolle gewesen sei, „vor allem wegen des besonderen Ganges der beiden Dienstmägde“.

Die Plätze zwei und drei beim Publikumspreis belegten Kristina Willmaser (Marie Gruwelholt im „Rattenfänger“ und Schneeweißchen in „Schneeweißchen und Rosenrot“) und Annalisa Stephan (Magd Liese im „Rattenfänger“ und Rosenrot in „Schneeweißchen und Rosenrot“). Der Publikumspreis wird seit 2018 ausgelobt und ging im ersten Jahr an Kerstin Ibald.

Von Jutta Degen-Peters

In „Der zerbrochne Krug“ spielte Lötschert an der Seite von Hartmut Volle als Dorfrichter eine Magd.
In „Der zerbrochne Krug“ spielte Lötschert an der Seite von Hartmut Volle als Dorfrichter eine Magd. © -

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